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Pressemitteilung vom 20.09.2025    

Mahnwache in Neuwied: Stimmen für Frieden und Gerechtigkeit

In Neuwied versammelten sich zahlreiche Menschen vor der Matthiaskirche, um auf die humanitäre Krise in Gaza aufmerksam zu machen. Mit eindringlichen Botschaften aus Israel und Palästina forderten sie ein Ende der Gewalt.

Plakat auf der Veranstaltung. (Foto: Josef Freise)

Neuwied. "Stoppt den Krieg in Gaza! Lasst die Geiseln frei! Seid Menschen!" Mit diesen Worten lud ein großes Plakat auf den Treppenstufen der Matthiaskirche zur Mahnwache ein. Zahlreiche Teilnehmer trommelten mit Kochlöffeln auf Töpfe, um auf die Hungerkatastrophe in Gaza hinzuweisen. Bürgermeister Peter Jung hielt ein Grußwort und betonte die enge Verbindung Deutschlands zu Israel. Er erinnerte an einen Besuch von Neuwiedern bei israelischen Freunden, die gemeinsam in einen Bunker fliehen mussten, als Raketen am Himmel flogen. Gleichzeitig verwies er auf die palästinensischen Freunde in Surif, die regelmäßig von extremistischen Siedlern angegriffen werden. "Sie machen sich berechtigte Sorgen, dass Netanjahu für seine großisraelischen Träume das Völkerrecht missachtet und am Ende auch das Westjordanland annektieren will."

Peter Schwarz vom Bündnis für Toleranz berichtete von seiner langjährigen Partnerschaft mit einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen nahe Haifa. Er hob hervor, dass er sowohl Israelis als auch Palästinenser getroffen habe, die stets ihren Friedenswillen gezeigt hätten. Er erinnerte an die Opfer beider Seiten - der im Krieg getöteten Palästinenser in Gaza sowie der am 7. Oktober 2023 getöteten Israelis und der israelischen Geiseln - und forderte ein Ende der Gewalt.

"Sie hören nicht zu"
Vertreter der Trägerorganisationen der Mahnwache, darunter der Arbeitskreis Palästina, Amnesty, EIRENE und das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI), lasen Friedensbotschaften von befreundeten Israelis und Palästinensern vor. Der Tel Aviver Historiker Eyal Naveh kritisierte die kriminellen Akte seiner Regierung: "Als Israeli bin ich mitverantwortlich - ich hoffe, dass Ihr in Deutschland Einfluss auf Eure Regierung nehmen könnt." Die israelische Sozialwissenschaftlerin Shifra Sagy bedankte sich bei den Demonstrierenden und erklärte, dass auch sie regelmäßig protestiere, jedoch ihre Regierung nicht zuhöre, ebenso wenig wie die Hamas den Menschen in Gaza.



"Hört auf"
Einige Teilnehmer hatten Plakate mitgebracht. Eine Teilnehmerin mit einer israelischen Flagge forderte: "Bring them home". Auf einem Plakat der muslimischen Ahmadyyja-Gemeinde stand: "Keine Waffenlieferung an Israel". Der palästinensische Erziehungswissenschaftler Sami Adwan, der oft in Neuwied war, richtete konkrete Forderungen an die israelische Regierung: "Hört auf, in Gaza Säuglinge, Kinder, schwangere Frauen und ältere Menschen auszuhungern, und lasst Lebensmittel, Wasser, Medikamente und Kochgas nach Gaza. Hört im Westjordanland auf mit den gewalttätigen Angriffen jüdischer Siedler auf Palästinenser. Hört auf, Siedlungen zu bauen und Siedler zu bewaffnen."

Hinweis auf Verantwortung
Die Forderungen wurden durch das Topfschlagen und Saxophonmusik untermalt. Josef Freise vom Arbeitskreis Palästina wies auf die Verantwortung der deutschen Regierung hin: Deutschland dürfe in der EU nicht die Sanktionsmaßnahmen gegen Israel boykottieren. Es sei möglich, dass der Internationale Gerichtshof wegen der Schwere der Kriegsverbrechen Anklage gegen deutsche Politiker und Verantwortliche des Rüstungsexports erhebe. (PM/Red)


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