Pressemitteilung vom 17.09.2025
Im Schatten der Fürsorge: Wenn Pflegekräfte zu Opfern werden
Am 2. Pflegetag des Verbundkrankenhauses Linz-Remagen stand ein oft übersehenes Thema im Mittelpunkt: Gewalt in und an der Pflege. Die Veranstaltung bot eine Plattform für Austausch und Diskussion, die dringend benötigt wird.

Linz am Rhein. Der diesjährige Pflegetag im Verbundkrankenhaus Linz-Remagen fand unter dem Motto "ImPuls der Zeit" statt und widmete sich dem ernsten Thema "Gewalt in und an der Pflege". Bürgermeister Frank Becker und Stadtbürgermeister Helmut Muthers waren ebenfalls vor Ort, um sich zu informieren und aktiv an den Diskussionen teilzunehmen.
Im Vorfeld der Veranstaltung wurden 166 Mitarbeiter des Krankenhauses anonym befragt. Die Ergebnisse zeigten, dass 85 Prozent der Befragten bereits Gewalterfahrungen in ihrem Berufsleben gemacht haben. Zudem gaben 57 Prozent an, dass solche Erfahrungen zum Pflegealltag gehören. Besonders alarmierend war die Erkenntnis, dass 65 Prozent der Befragten sexuelle Übergriffe erlebt hatten, diese jedoch selten meldeten oder im Kollegenkreis besprachen.
Die stellvertretende Pflegedirektorin Manuela Ruhlandt und ihr Team "DEMENZsensibel" hatten drei informative Vorträge organisiert, die von Demenzexpertin Sabrina Köhler, Pflegemanagerin Eva Konior und der Studentin Mira Petry gehalten wurden. In einem Panel Talk mit Personal Coach Anja Borchers wurden Strategien erörtert, wie man mit Gewalt im Pflegealltag umgehen kann.
Am Ende der Veranstaltung zogen sowohl Organisatoren als auch Teilnehmer das Fazit, dass das Thema "Gewalt in und an der Pflege" mehr Aufmerksamkeit verdient. Manuela Ruhlandt erklärte: "Als wir Anfang des Jahres mit der Organisation der Veranstaltung gestartet sind, war uns schon bewusst, dass wir hiermit auch ein Tabu-Thema ansprechen. Aber diese positive Resonanz von allen Beteiligten hat unsere Haltung mehr als bestätigt, dass es Zeit ist, diesen Raum zum Austausch zu eröffnen." PM/Red
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