Pressemitteilung vom 12.09.2025
Drei Ebenen der Verantwortung: Franz Münteferings Vortrag über Politik und Gesellschaft
Der ehemalige Vizekanzler Franz Müntefering sprach auf Einladung der Bürgerstiftung Unkel im Willy-Brandt-Forum vor einem interessierten Publikum in Rheinbreitbach. In seinem Vortrag betonte er die Bedeutung von Wahrheit in der Politik und rief zu mehr gesellschaftlichem Engagement auf.

Rheinbreitbach. Auf Einladung der Bürgerstiftung Unkel Willy-Brandt-Forum hielt Franz Müntefering, ehemaliger Vizekanzler, einen Vortrag in der Hans Dahmen-Halle in Rheinbreitbach. Der Vorsitzende der Bürgerstiftung, Georg Walenciak, begrüßte die zahlreichen Gäste, gefolgt von Grußworten des Rheinbreitbacher Bürgermeisters Roland Thelen und einer Einführung durch Wolfgang Reeder vom Vorstand der Bürgerstiftung. Münteferings Vortrag trug den Titel "Wahrheit in Wahlkampf und Regierungspolitik - Erfahrungen und Ermahnungen". Er schilderte, wie er zur Politik fand und betonte die Notwendigkeit individuellen Engagements trotz des Rates seines Vaters, keiner Partei beizutreten.
Verantwortung von Staat, Gesellschaft und dem Einzelnen
Müntefering beschrieb drei Ebenen der Verantwortung: die staatliche Ebene, die gesellschaftliche Ebene der Vereine und Verbände sowie die individuelle Ebene. Besonders hob er die Verantwortung gegenüber älteren Menschen hervor, die oft isoliert sind. Er betonte die Wichtigkeit von sozialen Kontakten und Aktivitäten wie Laufen, Lachen und Lernen.
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Ein weiteres Thema war die Rolle des Staates, insbesondere die Friedenssicherung. Müntefering erinnerte an seine Kindheitserfahrungen mit dem Krieg und sprach über Veränderungen in der Art, Koalitionsvereinbarungen zu schließen. Während früher ein Handschlag genügte, umfassen heutige Vereinbarungen viele Seiten. Er warnte davor, zu viele Details festzulegen, da der Bundestag Gesetze mache und nicht nur Koalitionsverträge abwickle.
Die europäische Zusammenarbeit sei ebenfalls essenziell, betonte Müntefering. Europa sei der größte geographische Bereich, in dem demokratische Politik gestaltet werde, was angesichts weltpolitischer Spannungen eine Herausforderung sei.
Im Austausch mit den Teilnehmern wurde Münteferings Überzeugung deutlich, dass sich jeder gesellschaftlich engagieren sollte, auch nach dem Berufsleben. Eine Vertreterin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) wies auf Münteferings früheres Engagement als BAGSO-Vorsitzender hin und informierte über den Aktionstag "JA zum Alter" am Mittwoch, 1. Oktober. (PM/Red)
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