Pressemitteilung vom 05.09.2025
Neuwied: Zukunft des Quartiersmanagements Raiffeisenring steht auf dem Spiel
Im Neuwieder Stadtteil Raiffeisenring hat das Quartiersmanagement in den letzten Jahren viel bewegt. Mit einer Vielzahl von Angeboten und Projekten ist es ein unverzichtbarer Bestandteil der Gemeinschaft geworden. Doch die Zukunft dieser wertvollen Strukturen ist ungewiss.

Neuwied. Das Quartiersmanagement im Raiffeisenring hat in den vergangenen fünfeinhalb Jahren eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Es entstanden mehr als 20 regelmäßige Angebote, die Menschen zusammenbringen, wie ein Jugendplatz, das Quartiersfrühstück und neue Kooperationen. Diese Initiativen sind für viele Bewohner unverzichtbar. Die Förderung des Projekts läuft jedoch Ende des Jahres aus. Die Stadt Neuwied plant dennoch, diese wichtige Arbeit fortzuführen und legt dem Stadtrat dazu eine Beschlussvorlage vor.
Bürgermeister Peter Jung betont die Bedeutung des Quartiersmanagements: "Die Ehrenamtlichen haben auf eine Schnittstelle, eine Schaltzentrale wie das Quartiersmanagement gewartet. Was hier entstanden ist, ist aber schneller wieder weg, als man denkt. Wir brauchen deshalb eine dauerhafte Unterstützung und Planungssicherheit. Das Quartiersmanagement ist eine Integrationsklammer, die unsere demokratischen Strukturen stärkt und hilft, dass unser Zusammenleben nicht weiter gespalten wird."
Ein neutraler Ort für alle Generationen
Getragen von der Diakonie hat das Quartiersmanagement trotz schwieriger Startphase mitten in der Corona-Pandemie eine breite Angebotspalette aufgebaut: vom Repair-Café über Sprach- und Smartphone-Kurse bis zu Naturprojekten, gemeinsamem Kochen oder einem Seniorennachmittag. Besonders beliebt ist das Quartiersfrühstück, das längst mehr ist als ein gedeckter Tisch. Quartiersmanagerin Gabriele May berichtet von einem aktuellen Beispiel aus der vergangenen Woche: "Eine Besucherin klagte über Schulterschmerzen - eine andere brachte beim nächsten Treffen eine Matte mit und zeigte Übungen." So entstehen Begegnung, gegenseitige Hilfe und Vertrauen.
Das Quartiersmanagement bietet einen neutralen Ort, an dem Menschen unabhängig von Alter, Herkunft oder Weltanschauung willkommen sind. Gerade ältere Menschen, die ein Drittel der Bewohner im Quartier ausmachen, finden hier Angebote gegen Vereinsamung. Auch Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche oder Menschen, die neu in den Ring ziehen, erhalten Anschluss.
Begegnungen, die verbinden
Besondere Strahlkraft haben die Kooperationen mit dem Josef-Ecker-Stift. Beim neuen Projekt "Hier gibt es was zu lachen" verbrachten zuletzt 65 Kinder und Senioren einen gemeinsamen Nachmittag voller Humor. "Wir mussten sogar Interessenten absagen, weil wir einfach voll waren", so May, die schon die nächste Auflage plant. Ein anderes Erfolgsmodell ist "Auf Rädern zum Essen": Die Kantine des Ecker-Stifts öffnet einmal in der Woche ihre Türen für alle Nachbarn im Quartier - Essen, Geselligkeit und Austausch inklusive.
Auch die Jugendlichen profitieren: Wurden sie früher oft von Treffpunkten weggeschickt, konnten sie sich "Auf Sternsholl" einen eigenen Jugendplatz konzipieren. Ein jährliches Highlight ist der Orientalische Markt im Ringmarkt, der am Samstag, 6. September 2025, stattfindet. Er wird von Ehrenamtlichen vorbereitet, von den Geschäften unterstützt und ist ein fester Termin im Jahreskalender. Ein Fest, das Kulturen verbindet.
Blick nach vorn
Mit all diesen Projekten hat das Quartiersmanagement Strukturen geschaffen, die ohne Fortführung schnell verloren gingen. Deshalb schlägt die Verwaltung vor, das Quartiersmanagement im Raiffeisenring 2026 mit städtischen Mitteln zu sichern. Parallel wird eine langfristige Neuaufstellung vorbereitet, bei der auch nach Synergien mit dem Quartiersmanagement in der südöstlichen Innenstadt ("Soziale Stadt") geschaut werden soll.
Utz Ebertz, Standortleiter der Diakonie, unterstreicht: "Wir haben Strukturen geschaffen, die das Leben der Menschen verbessern. Diese Aufbauarbeit darf nicht über den Haufen geworfen werden. Das Quartiersmanagement sorgt dafür, dass Nachbarschaften wachsen und Teilhabe für alle möglich wird." (PM/Red)
Lokales: Neuwied & Umgebung
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