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Pressemitteilung vom 27.08.2025    

NGG Mittelrhein startet MdB-Appell gegen Abschaffung vom 8-Stunden-Tag

Im Westerwald, Neuwied und Altenkirchen häufen sich Überstunden in Millionenhöhe, viele davon unbezahlt. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Mittelrhein schlägt Alarm und warnt vor den Folgen geplanter Änderungen beim Arbeitszeitgesetz.

Symbolbild. (KI-generiert)

Region. Rund 2,6 Millionen Überstunden haben Beschäftigte im Jahr 2024 im Westerwaldkreis geleistet. Davon waren etwa 1,4 Millionen Stunden unbezahlt. Besonders betroffen war das Hotel- und Gaststättengewerbe mit rund 44.000 Überstunden. Mehr als die Hälfte davon blieb unvergütet.

Situation im Kreis Neuwied
Im Landkreis Neuwied kamen 2024 etwa 2,3 Millionen Überstunden zusammen, von denen 1,2 Millionen nicht bezahlt wurden. In der Gastronomie fielen rund 27.000 Überstunden an, 53 Prozent davon ohne Vergütung. Auch hier warnt die NGG vor einer weiteren Verschärfung durch längere tägliche Arbeitszeiten.

Entwicklung im Kreis Altenkirchen
Beschäftigte im Kreis Altenkirchen leisteten rund 1,4 Millionen Überstunden, davon 751.000 ohne Bezahlung. Allein im Gastgewerbe waren es 16.000 Überstunden. Auch hier blieb mehr als die Hälfte unvergütet. Besonders Frauen seien betroffen: 69 Prozent aller Teilzeitstellen im Landkreis werden von ihnen ausgeübt.

Geplante Änderungen im Arbeitszeitgesetz
Die NGG Mittelrhein sieht die Pläne der Bundesregierung kritisch, den 8-Stunden-Tag abzuschaffen und eine wöchentliche Höchstarbeitszeit einzuführen. Dadurch könnten Arbeitgeber bis zu zwölf Stunden und 15 Minuten pro Tag verlangen. Nach Berechnungen der Gewerkschaft wären so 73,5-Stunden-Wochen möglich.



Gesundheitliche und soziale Folgen
Bereits jetzt seien Wochen mit bis zu 60 Arbeitsstunden zulässig. Laut NGG erhöht jede Verlängerung das Risiko für Arbeitsunfälle und Erkrankungen. Längere Arbeitstage belasteten nicht nur die Gesundheit, sondern erschwerten auch die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege. Gerade Eltern seien auf verlässliche Arbeitszeiten angewiesen, um Kinderbetreuung sicherzustellen.

Appell der Gewerkschaft
Die NGG Mittelrhein fordert die Bundestagsabgeordneten der Region auf, die geltenden Schutzregelungen zu erhalten. Statt längerer Schichten brauche es bessere Arbeitsbedingungen, Qualifizierung und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Nur so könne dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.

Fazit
Die Gewerkschaft sieht in den Plänen der Bundesregierung ein Risiko für die Gesundheit der Beschäftigten und die soziale Balance. Millionen unbezahlte Überstunden in den Landkreisen Westerwald, Neuwied und Altenkirchen verdeutlichen bereits jetzt die Belastung vieler Arbeitnehmer. (PM/bearbeitet durch Red)


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