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Nachricht vom 25.08.2025    

Housing-First-Modellprojekte in Rheinland-Pfalz zeigen Erfolg

Der Housing-First-Ansatz, der sich international bewährt hat, wird auch in Rheinland-Pfalz erfolgreich umgesetzt. Die Ampel-Landesregierung bewertet die bisherigen Modellprojekte positiv und plant deren Fortführung.

Obdachlosigkeit (Foto: Paul Zinken/dpa)

Rheinland-Pfalz. Mit dem Ziel, wohnungslosen Menschen wieder eine eigene Bleibe zu ermöglichen, werden in Rheinland-Pfalz fünf Housing-First-Modellprojekte durchgeführt. Die Landesregierung zieht eine positive Zwischenbilanz, wie aus einer Antwort des Sozialministeriums auf eine Anfrage der FDP-Fraktion hervorgeht. FDP-Fraktionschef Steven Wink sieht Potenzial für eine Ausweitung: "Der bisherige Erfolg spricht klar dafür, diesen Weg zu gehen."

In den Projekten wurde bei 80 Prozent der Teilnehmer erreicht, dass der Wohnraum gesichert ist, was sich zudem positiv auf ihre psychische und physische Gesundheit sowie auf Suchtproblematiken ausgewirkt hat. Das Sozialministerium betont: "Die modellhafte Erprobung wird daher fortgesetzt."

Landesförderung wurde aufgestockt
Beim Housing-First-Ansatz wird Menschen, die seit längerer Zeit ohne Wohnung sind, eine solche quasi ohne große Vorbedingungen zur Verfügung gestellt. Es geht also nicht darum, zunächst alle anderen Probleme der wohnungslosen Menschen aus dem Weg zu räumen. Vielmehr soll eine eigene Wohnung bei der Bewältigung anderer Probleme helfen.

Seit 2023 unterstützt das Land Projekte in Landau, Koblenz und dem Westerwaldkreis, seit Winter 2024/25 auch in Zweibrücken und Neuwied. Die Landesförderung stieg von 247.000 Euro im Jahr 2023 auf geplante 492.000 Euro im laufenden Jahr.



Forderungen nach Ausweitung
FDP-Chef Wink fordert eine dauerhafte Finanzierung und Einführung des Programms in weiteren Regionen. Der Sozialverband VdK plädiert für eine landesweite Umsetzung des Housing-First-Prinzips, begleitet von Investitionen in bezahlbaren Wohnraum. Auch der Verein "Armut und Gesundheit in Deutschland" unterstützt diesen Ansatz. Sebastian Schink vom Verein erklärt: "Beim Leben auf der Straße sind die Menschen Zuständen ausgesetzt, die es ihnen unmöglich machen, sich um ihre Probleme zu kümmern."

Zielgruppe hat oft vielfältige psychosoziale Problemlagen
Die Zielgruppe der Projekte sind erwachsene Langzeit-Wohnungslose mit vielfältigen psychosozialen Problemlagen, erklärt das Sozialministerium. Bisher wurden 63 Personen aufgenommen, 59 weitere stehen auf Wartelisten. Eine Herausforderung bleibt die Verfügbarkeit von Wohnungen. Der VdK mahnt, auch den ländlichen Raum nicht zu vergessen, da eine eigene Wohnung die Grundlage für Stabilität und soziale Teilhabe sei. (dpa/bearbeitet durch Red)



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