Grüne fordern besseren Hitzeschutz für Kita-Kinder in Rheinland-Pfalz
Die heißen Tage nehmen zu und belasten vor allem die Kleinen. Die Grünen in Rheinland-Pfalz drängen auf Maßnahmen, um Kinder in Kindertagesstätten besser vor Hitze zu schützen.

Mainz. Für einen verbesserten Hitzeschutz in Kitas setzen sich die Grünen in Rheinland-Pfalz ein. Anders als Schulen sind Kitas nicht verpflichtet, einen Hitzeschutzplan zu erstellen, erklärte Lea Heidbreder, Umwelt- und Bauexpertin der Grünen-Landtagsfraktion, in Mainz. "Das sollten wir ändern, damit Kita-Kinder an heißen Tagen vor Hitze geschützt sind und nicht regelmäßig früh nach Hause geschickt werden müssen." Prognosen zufolge wird es auch in Rheinland-Pfalz immer mehr heiße Tage geben, was Kitas, Kinder und Eltern zunehmend betreffen wird. Hitzeschutzpläne sollten einem landesweiten Mindeststandard folgen. "Eine lose Orientierung am Hitzeschutzplan der Landesregierung ist nicht ausreichend, denn dafür sind die Bedürfnisse in Kitas und Schulen zu spezifisch", mahnte Heidbreder.
Der Aktionsplan der Landesregierung soll helfen, Menschenleben zu schützen. Er enthält Hitzewarnungen und Verhaltensempfehlungen sowie langfristige Strategien für den Städtebau und kurzfristige Tipps. Nach Angaben des Bildungsministeriums dient er als Rahmen zur Orientierung und Hilfestellung für Kommunen bei der Erstellung eines eigenen Hitzeaktionsplans, der auch Einrichtungen wie Kitas und Schulen umfasst. Die Maßnahmen variieren je nach ortsspezifischen Gegebenheiten. Einrichtungen und Träger sind angehalten, einen Maßnahmenplan zum Hitzeschutz zu erstellen, der die spezifischen Bedingungen vor Ort berücksichtigt, teilte das Ministerium auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion mit.
Daniel Köbler, Bildungsexperte der Grünen-Fraktion, betonte, dass an das Klima angepasstes Bauen bei Schulen und Kitas verbindlich sein sollte. Hohe Temperaturen beeinflussen die Konzentrationsfähigkeit und damit den Lernerfolg. Bauliche Maßnahmen sind wichtig, wirken sich aber aufgrund von Planungs- und Bauzeiten erst nach Jahren aus. Alle Beteiligten sollten daher auch kurzfristig entlastende Maßnahmen prüfen, regte Köbler an. Neben kommunalen Initiativen wären weitere gezielte Förderungen durch das Land denkbar, etwa für Fassadenbegrünung und Sonnensegel.
Mit Blick auf den Gesundheitsschutz und möglichst geringe Kosten könnte es sinnvoll sein, in Bildungseinrichtungen zumindest einzelne kühlbare Räume zu haben, sagte Köbler. Das könnte die Belastung gerade auch für Lehrkräfte sowie Betreuerinnen und Betreuer deutlich senken. Die Grünen-Fraktion hatte bereits an die Städte und Gemeinden in Rheinland-Pfalz appelliert, sich für einen besonders heißen Sommer zu wappnen. Jede Kommune im Land sollte ihren eigenen Hitzeaktionsplan haben, um sicherzustellen, dass den Schwächsten der Gesellschaft zuverlässig geholfen wird. (dpa/bearbeitet durch Red)
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