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Nachricht vom 17.08.2025    

Literatursommer-Highlight mit Annegret Held im Wasserturm Großmaischeid

Von Helmi Tischler-Venter

Im Westerwälder Literatursommer können großartige Schriftsteller an außergewöhnlichen Orten erlebt werden. Eine sehr gelungene Lesung mit der Westerwaldbotschafterin Annegret Held fand am Samstagabend, 16. August im Großmaischeider Wasserturm statt. Der Turm bietet ein besonderes Ambiente mit beschränktem Platzangebot.

Annegret Held liest im Wasserturm Großmaischeid. Fotos: Helmi Tischler-Venter

Großmaischeid. Eine besonders positive Erinnerung an Großmaischeid hat die in Winnen am Wiesensee lebende Autorin Annegret Held. Sie wollte gern in den Wasserturm kommen, wo sie bei einer früheren Lesung ein aufgeschlossenes Publikum erlebt hatte, "dem keine Silbe entging und das jeden Witz kapierte."

Sie hatte ihren jüngsten Roman mitgebracht: "Das elfte Gesicht" unterscheidet sich von ihren früheren Werken. "Nachdem ich im Westerwald jeden Grashalm, jedes Gänseblümchen und jeden Säufer porträtiert habe", wurden die Zuhörer mitgenommen nach Frankfurt, wo Held auch lange lebte.

Dort arbeitet Josefa als Mädchen für Alles in einer koreanischen Firma für Leuchtmonitore. Sie sucht wegen ihres lebenslangen Liebesleids nach einem Herzbuben in den Karten einer Hellseherin auf dem Dibbemarkt, doch Madame Ruxandra hat kein Schicksal für Josefa mehr in den Karten.

Held las Auszüge aus dem Buch, die Zuhörer hatten viel Spaß an der pointierten, ironisch-distanzierten Ausdrucksweise der handfesten Westerwälderin. Esoterik und Hellseherei fasst sie in humorvolle, verständnisvoll und realistisch beschriebene Szenen. Zum Beispiel die Vernissage "Touchè" mit Fotografien von Maria Graf, bei der kunstsinnige Leute sowie eine kunstvolle Verwahrlosung anzutreffen sind und bei der ein Mann im karierten Flanellhemd mit Josefa anbändelt. Josefa "rang um ihre emotionale Hoheit". Sie, die aussieht wie Asta Nielsen, raubt dem karierten Albert einen Kuss.



Als Albert vor der Bürotür steht, erlebt Josefa "Bodyshaming Masterclass". Auf einer Esoterik-Messe erhält Josefa Botschaften von Hieronymus statt des erhofften Liebeszaubers, also schließt sie sich einer Studiengruppe um das Medium Danny an mit der Absicht, Albert mental zu stalken. Danny erkennt Albert als Josefas schwarzen Schatten und betet für Trump. Das gibt Josefa zu denken.

Annegret Held bekannte, dass sie in jungen Jahren Therapeutin werden wollte, dieser Wunsch jedoch nicht in Erfüllung ging. "Jetzt bin ich etwas älter, die Leute lesen nicht mehr so viel und mein Wunsch, Therapeutin zu sein, ist zurückgekommen." Daher bietet sie Seminare zum therapeutischen Schreiben mit heilender Wirkung in Hachenburg an.

Sandra Köster, Vorständin der Regionalinitiative "Wir Westerwälder" der Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis hatte in ihrer Begrüßungsrede bereits auf das Künstler-Projekt hingewiesen, das Annegret Held mit dem Westerwald Magazin "Hannes" am 2. Maiwochenende 2026 in Burg Rotenhain anbieten wird. Köster war es eine besondere Ehre, die berühmte Autorin sowie deren Mann und Tochter in der Heimatregion zu erleben.

Programmleiterin Katharina Roßbach bedankte sich bei den Organisatoren, dem "Team Wasserturm" für die Organisation der tollen Veranstaltung. Sabine Zurek wiederum bedankten sich im Namen des Teams bei der Autorin und der Programmleiterin mit einer süßen örtlichen Spezialität. htv


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