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Nachricht vom 15.08.2025    

Burnout, Bandscheibe, Berufsrisiko: warum die Absicherung der eigenen Arbeitskraft im Westerwald immer wichtiger wird

Burnout, Bandscheiben & Druck: Warum junge Ärzte im Westerwald ihre Arbeitskraft früh absichern sollten. Jetzt Experten-Tipps lesen!

Foto: Dr. Schlemann

Interview mit Dr. Berndt Schlemann zur Berufsunfähigkeitsversicherung für junge Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierende

Herr Dr. Schlemann, warum ist das Thema Berufsunfähigkeit gerade für junge Medizinerinnen und Mediziner im Westerwald so relevant?

„Ganz einfach: Viele unterschätzen, wie früh die Risiken beginnen“, sagt Schlemann. „Bereits im Studium geht es los – endlose Lernnächte, Praktika, Klinikdienste. Und später, als Assistenzarzt oder -ärztin, kommen lange Schichten, körperliche Belastung und psychischer Druck dazu. Wer denkt, das gehe spurlos vorbei, liegt falsch.“

Besonders im ländlichen Raum wie dem Westerwald sei die Lage oft angespannter. „Die personellen Ressourcen sind begrenzt. Wenn jemand ausfällt, fehlt diese Arbeitskraft spürbar – für Kolleginnen, Kollegen und Patientinnen gleichermaßen.“

Welche gesundheitlichen Probleme treten besonders häufig auf?
„Was viele nicht auf dem Schirm haben: Schon kleine Einschränkungen können den Arztberuf unmöglich machen“, erklärt Schlemann. „Ein feines Zittern, ein Hörverlust oder chronische Erschöpfung – das reicht manchmal schon, um operativ nicht mehr arbeiten zu können.“

Besonders häufig sehe man zwei Gruppen von Erkrankungen, sagt er: „Einerseits körperliche Probleme wie Bandscheibenvorfälle oder Schulterschmerzen – oft durch langes Stehen im OP. Andererseits psychische Erkrankungen wie Burnout, die meist schleichend beginnen. Und wenn es einmal ernst wird, ist der Weg zurück in den Beruf oft sehr schwer.“

Reicht die Absicherung über das Versorgungswerk nicht aus?
„Das denken viele, aber das ist ein gefährlicher Trugschluss“, warnt Schlemann. „Die Berufsunfähigkeitsrente des Versorgungswerks klingt gut – zahlt aber nur, wenn man zu 100 Prozent berufsunfähig ist.“

Und das sei in der Realität so gut wie nie der Fall. „Wenn Sie nicht mehr operieren, aber theoretisch noch als Gutachter arbeiten könnten, bekommen Sie nichts. Das ist hart – aber genau das erleben wir in der Praxis immer wieder.“ Deshalb sei eine private Absicherung nicht nur sinnvoll, sondern eigentlich unverzichtbar.

Wann sollte man sich mit dem Thema BU-Versicherung beschäftigen?
„Ganz klar: So früh wie möglich“, sagt Schlemann. „Idealerweise noch während des Studiums – da sind die Beiträge niedrig, und der Gesundheitszustand ist in der Regel noch top. Viele Versicherer bieten spezielle Einstiegstarife für Studierende an, mit denen man günstig starten und den Schutz später flexibel ausbauen kann.“

Was viele dabei vergessen: Gerade in den ersten Berufsjahren fehlt oft der Überblick über die eigenen Risiken und Absicherungsbedarfe. „Man ist fokussiert auf Prüfungen, den Berufsstart, die erste Assistenzstelle – aber wer sich hier früh Gedanken macht, legt den Grundstein für langfristige Sicherheit“, betont Schlemann.

Ein Blick auf die beste Berufsunfähigkeitsversicherung könne dabei helfen, sich frühzeitig und sinnvoll aufzustellen – bevor es zu spät ist.

Was sind die häufigsten Fehler beim Abschluss?
„Der größte Fehler ist ganz klar: zu lange zu warten“, sagt Schlemann. „Viele denken, sie machen das irgendwann mal, wenn sie fertig sind mit der Facharztausbildung oder wenn das Gehalt besser ist. Aber das ist zu spät – denn mit jedem Jahr steigt das Risiko, dass eine Vorerkrankung auftaucht. Und dann wird es teuer – oder schlimmer: man bekommt gar keinen vollwertigen Schutz mehr.“

Außerdem würden viele den Fokus falsch setzen: „Sie schauen auf den Preis – aber nicht auf die Bedingungen. Ein günstiger Tarif nützt gar nichts, wenn im Ernstfall keine Leistung kommt. Dann hat man jahrelang Beiträge gezahlt – für nichts.“

Worauf sollten Medizinerinnen und Mediziner besonders achten?
„Drei Dinge sind entscheidend“, erklärt Schlemann. „Erstens: Der Vertrag muss auf den aktuell ausgeübten ärztlichen Beruf abgestimmt sein – sonst greift er nicht. Das heißt konkret: Verzicht auf die sogenannte abstrakte Verweisung. Zweitens: Die Versicherung darf nicht verlangen, dass man seinen Arbeitsplatz irgendwie umorganisiert – etwa vom OP in den Schreibdienst. Und drittens: Es muss Nachversicherungsmöglichkeiten geben, damit der Schutz mit dem Einkommen mitwächst.“

Diese Punkte würden im Schadensfall oft über die Auszahlung entscheiden, sagt er. „Wer hier spart oder auf Standards zurückgreift, riskiert im Ernstfall alles.“

Gibt es spezielle Lösungen für Ärzte?
„Ja – und die braucht es auch“, so Schlemann. „Ärztinnen und Ärzte haben sehr besondere Arbeitsbedingungen. Deshalb haben wir die Dr. Schlemann BU-Arztklausel entwickelt. Die schützt nicht nur vor abstrakten Verweisungen, sondern schließt auch aus, dass eine Praxis umorganisiert werden muss, bevor Leistungen fließen.“

Gerade im ländlichen Raum sei das ein echter Mehrwert. „Wenn eine Hausärztin im Westerwald aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kann, dann ist es eben nicht einfach, mal schnell umzustrukturieren. Diese Klausel sorgt dafür, dass im Ernstfall direkt gezahlt wird – ohne solche Hürden.“

Wie steht es um die finanzielle Belastung – gerade bei Berufseinsteigern?
„Das ist ein Thema, das vielen unter den Nägeln brennt“, sagt Schlemann. „Klar, als Assistenzarzt oder Ärztin verdient man noch nicht riesig. Deshalb bieten wir Starter-Tarife an. Die starten mit niedrigen Beiträgen und wachsen dann mit dem Einkommen.“

Wichtig sei dabei aber: „Man darf sich nicht nur vom Beitrag leiten lassen. Entscheidend ist, dass die Bedingungen stimmen. Wenn die Klauseln schlecht sind, bringt auch der günstigste Beitrag nichts – dann bekommt man im Ernstfall keine Leistung.“

Und wie sieht es mit steuerlichen Vorteilen aus?
„Die gute Nachricht ist: Man kann die Beiträge steuerlich geltend machen“, sagt Schlemann. „Gerade für angestellte Ärztinnen und Ärzte ist das interessant – denn es senkt die tatsächliche Belastung im Monat spürbar.“

Für Gutverdiener gebe es sogar noch einen weiteren Vorteil: „In Kombination mit einer Basisrente kann die BU-Versicherung komplett steuerlich angesetzt werden. Der Nettoaufwand steigt nur minimal – aber man hat gleich noch etwas für die Altersvorsorge getan.“

Gibt es ein Beispiel aus Ihrer Beratungspraxis?
„Ja – und das zeigt, wie wichtig es ist, nicht zu lange zu warten“, so Schlemann. „Ein 35-jähriger Orthopäde aus Rheinland-Pfalz kam zu uns, nachdem er sich bei einem Sturz die Schulter schwer verletzt hatte. Eigentlich hätte er längst eine BU gebraucht – aber er fühlte sich immer gesund und hat das Thema aufgeschoben.“

Als er dann doch abschließen wollte, ging das zwar – „aber nur mit Einschränkungen. Die Schulter wurde vom Versicherungsschutz ausgeschlossen. Hätte er früher gehandelt, wäre das nicht passiert.“ (prm)


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