Neues Schuljahr in Rheinland-Pfalz: Informatik als Pflichtfach und mehr
In Rheinland-Pfalz beginnt bald das neue Schuljahr, und es gibt einige spannende Neuerungen. Bildungsminister Sven Teuber (SPD) hat zum Auftakt des Schuljahres 2025/26 einen Überblick über die wichtigsten Änderungen gegeben.

Mainz. Für viele Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz endet die Sommerpause, während für andere das Abenteuer Schule gerade erst beginnt. "Mut, Neugier, Vorfreude - mit diesen Gefühlen sollen die Kinder in Rheinland-Pfalz am Montag in die Schulen kommen", so Bildungsminister Sven Teuber (SPD).
Eine der bedeutendsten Neuerungen ist die Pilotphase zur Einführung des Pflichtfachs Informatik an 28 Schulen im Land, vorwiegend Gymnasien. Voraussetzung für die Teilnahme sind eine ausreichende IT-Ausstattung, mindestens zwei Informatiklehrkräfte und die Umsetzung des Medienkompasses in der Orientierungsstufe. Bis zum Schuljahr 2028/2029 soll Informatik schrittweise ab Klassenstufe sieben an allen weiterführenden Schulen eingeführt werden.
Ein allgemeines Handy-Verbot wird es nicht geben. "Digitales Leben und Wissen aus Schule auszuschließen, ist doch keine Alltagsrealität und Vorbereitung auf das Leben", betont Teuber. Die Handynutzung soll gemeinsam mit den Schulen geregelt werden.
Der Herkunftssprachenunterricht wird um Mazedonisch erweitert, zunächst im Schulaufsichtsbezirk Koblenz. Damit umfasst das Angebot nun 20 Sprachen.
Rund 39.900 Erstklässlerinnen und Erstklässler starten ins neue Schuljahr, etwa 1.150 weniger als im Vorjahr. Dennoch steigt die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler um knapp 5.000 auf rund 550.400. Diese verteilen sich auf 440.500 an allgemeinbildenden Schulen und 109.900 an berufsbildenden Schulen.
In Rheinland-Pfalz gibt es rund 44.000 Lehrkräfte an mehr als 1.600 Schulen. Um den Lehrermangel zu bekämpfen, wurde die Kampagne "Klick RHEIN und LAND bei uns, PFALZ Du Bock hast!" gestartet. Eine einheitliche Mailadresse für Lehrkräfte wird bis zum Schuljahresende 2025/2026 eingeführt, begleitet von einem sicheren Onlinespeicher namens "Safe".
Die Bildungsgewerkschaft GEW kritisiert die unzureichende Vorbereitung der Schulen und fordert mehr Personalreserven und bessere Arbeitsbedingungen. Ohne diese Maßnahmen werde sich die Unterrichtsversorgung nicht verbessern lassen. Die Finanzierung des Digitalpakts 2.0 ist gesichert, mit insgesamt fünf Milliarden Euro von Bund und Ländern. Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) erwartet, dass die Verhandlungen bis Herbst abgeschlossen sind und das Geld 2026 bereitsteht. (dpa/bearbeitet durch Red)
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