Sportlicher Familientag in der Römerwelt Rheinbrohl
Von Helmi Tischler-Venter
Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr hatte das Erlebnismuseum "RömerWelt" am Sonntag, 10. August zum sportlichen Familientag mit Fünfkampf und Historischem Bogenschießen eingeladen. Die anwesenden altersgemischten Fünfkämpfer hatten sehr viel Spaß beim antiken Wettkampf mit modernem Touch.
Rheinbrohl. Jeder Teilnehmer erhielt eine Laufkarte, auf der von den Stationen-Schiedsrichtern die jeweils erkämpften Punkte eingetragen wurden. In zwei Siegerehrungen wurden die errungenen Punkte addiert und Medaillen vergeben.
Die erste Station war das weltweit verbreitete Reifenspiel, bei dem ein Reifen mit einem Stock über eine vorgegebene Distanz in schnellstmöglicher Zeit getrieben werden musste. Das war für junge Menschen offenbar gar nicht so einfach, der Reifen entwickelte oft ein störrisches Eigenleben. Aber jeder Zieleinlauf wurde gebührend bejubelt. Im Vorteil war bei dieser Disziplin die Großelterngeneration, die in der Kindheit noch mit Reifen und Stöckchen durch die Gassen gejagt war.
Beim Hindernislauf lag der Vorteil aufseiten sportlicher Kinder, denn die Abstände der Hürden waren unterschiedlich lang und die großen Füße der ehrgeizigen Väter "rissen" gern einmal die Schwimmnudeln über den Holzklötzchen. Altersunabhängig gab es für eine Laufzeit unter zehn Sekunden 3 Punkte. Das schafften ganz kleine Menschen nur an Paps Hand über den Parcours "fliegend". Das Überspringen des großen Hindernisses war für die erwachsenen Teilnehmer dafür obligatorisch.
Schon zu Caesars Zeiten übten Römer und Griechen das Diskos-Werfen, allerdings mit einer Diskos- oder Diskusscheibe aus Bronze. Diese konnte damals bis zu sechs Kilogramm wiegen, sodass der Diskoswurf ein größerer Kraftakt war. Der Römerwelt-Diskos bestand aus Gummi und wog ein Kilogramm. Die richtige Drehung für einen weitreichenden Wurf war diffizil, Kraft nützte dabei wenig. Aus Sicherheitsgründen stellte das Museumsteam viel Platz für die teilweise unberechenbaren Flugbahnen der Scheiben zur Verfügung.
Familien- oder gruppenweise wurde das antike griechische Ballspiel "Episkyros" mit einem Ball in Größe eines Tennisballs gespielt. Zwei Teams spielten gegeneinander, es wurden jedoch keine Personen abgeworfen. Ziel des Spiels war es, den Ball in das Torfeld der gegnerischen Mannschaft zu werfen, kicken oder rollen. Wer das schaffte, bekam einen Punkt. Aber wer übertrat oder den Ball über die Seitenlinie beförderte, beging ein Foul und musste den Ball an den Gegner abgeben. Bei diesem Spiel halfen Teamarbeit und der schiere Spaß am Spielen. Jedem Mitglied des Gewinnerteams wurden zwei Punkte auf dem Laufzettel notiert. In der rechten hinteren Ecke fand als letzte Disziplin das Historische Bogenschießen statt. Dafür standen verschiedene Nachbauten aus Holz, Fischleim, Horn und Sehnen zur Verfügung. Die Bögen mit geringer Zugkraft waren anfängergeeignete Modelle antiker Bögen. Der aufsichtsführende "Römer" gab hilfreiche Tipps für das richtige Anlegen von Pfeil und Bogen, trotzdem bedurfte es einiger Übung, bis der Pfeil überhaupt die Zielscheibe berührte.
Mit wirklich "Historischen" Bögen kann am 31. August geschossen werden. Die Römerwelt Rheinbrohl bietet an diesem Sonntag einen eigenen Thementag dazu an. In der Zeit von 11 bis 16 Uhr können alle Gäste ab zehn Jahren ihr Können und Zielgenauigkeit ausprobieren. Das Besondere an diesem Tag: Zum Schießen stehen Repliken von historischen Bögen zur Verfügung. Es gibt die Gelegenheit, zum Beispiel einen skytischen oder hunnischen Reiterbogen in Augenschein zu nehmen. Dazu vermittelt Geschäftsführer Frank Wiesenberg den Besuchern fachspezifische Informationen zu den unterschiedlichen Bauarten, Geometrien und Besonderheiten bei Funktionsweise und Nutzung der Bögen. Weitere Modelle sind unter anderem ein indo-persischer Reiterbogen oder auch ein klassischer Eibe-Langbogen sowie ein Flachbogen aus Eschenholz. Als Schussmaterial kommen ausschließlich mit Vogelfedern befiederte Holzpfeile zum Einsatz.
Das Herbstprogramm und weitere Informationen findet man auf der Homepage www.roemer-welt.de. htv
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