Spektakuläre Aussichten: "Mondscheinführung" auf dem Förderturm Grube Georg in Willroth
Von Klaus Köhnen
Die Bürgerinitiative Willroth (BIW) lud am Samstag (9. August) gemeinsam mit der Tourist-Information der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld zu einer besonderen Führung ein. Erstmalig war es möglich, dass die Gäste von den Förderrädern aus einen Blick auf den vom Vollmond erhellten Westerwald werfen konnten.

Willroth. Die Vollmondnacht sollte dazu beitragen, dass diese Führung etwas ganz Besonderes wurde. Schon immer, so heißt es in einer Presseerklärung, haben Menschen die Himmelskörper genau beobachtet und hieraus wichtige Informationen abgeleitet. Ob auf hoher See zur Navigation, bei der Arbeit auf dem Feld oder auch aus spirituellen Gründen - die Gestirne faszinieren seit Jahrhunderten die Menschheit.
Leider machten vereinzelte Wolken dem Strahlen des Vollmondes an diesem Abend zeitweise "einen Strich durch die Rechnung". Aber auch das durch die Wolken "fahlere Licht" des Mondes machte die Szene spannend. Die Besucher konnten den über die Grenzen der Region hinaus bekannten Förderturm der "Grube Georg" in einem völlig "neuen" Licht sehen.
Die Organisatoren um den Vorsitzenden der BIW, Olaf Meinhardt und Martina Beer (Tourist-Information der VG), hatten sich einiges ausgedacht. Der Abend begann mit einem Vortrag zur Geschichte des Siegerländer Bergbaus, zu dem auch der Westerwald zählt. Zur Freude der Organisatoren mussten zum Vortrag noch zusätzliche Stühle bereitgestellt werden, da einige Besucher sich spontan zur Teilnahme entschlossen hatten.
Vortrag war spannend und informativ
Thomas Schäfer ging in seinem Vortrag auf die Geschichte des heimischen Eisenerzabbaus, der über viele Jahrzehnte den Broterwerb der Bevölkerung zum Teil sicherte. Neben der schweren Arbeit in den Gruben betrieben die meisten der Bergleute noch kleine landwirtschaftliche Betriebe. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war auch Kinderarbeit etwas "vollkommen Normales", wie auf alten Fotografien zu sehen war.
Viele Aufnahmen von Originaldokumenten führten den Gästen vor Augen, wie sich auch der Bergbau durch technische Erfindungen veränderte. Unterstützt wurde Thomas Schäfer durch den bekannten Heimatforscher Albert Schäfer. Dieser sowie zwei weitere Mitstreiter zeigten die verschiedenen "Beleuchtungsmittel", von der Öllampe über die Karbidleuchte bis zur Bleiakkuleuchte. Schäfer ging darauf ein, dass es, anders als im Kohlebergbau, kein Risiko darstellte, offenes Licht zu betreiben, da es keine Gasausströmungen gab. Schäfer schlug den Bogen von den Anfangsjahren bis zum Ende der Grube im Jahre 1964.
Besichtigung des Förderturms
Im Anschluss hatten die Gäste die Gelegenheit, den Förderturm bis zum großen Förderrad zu besichtigen. Hierzu waren aus Platzgründen drei Gruppen eingeteilt worden. Leider war es den "Mutigen" nicht vergönnt, das Licht des Vollmondes zu genießen. Der hatte sich hinter einigen Wolken versteckt.
Die nächste Veranstaltung findet bereits am Samstag, dem 16. August, statt. Um 13.30 Uhr gibt es die offizielle Eröffnung der "Hängebank-Galerie Grube Georg". Festrednerin wird die Direktorin des Landesamtes für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz, Frau Andrea Tschauder sein. Interessierte können sich bei der VG per E-Mail an martina.beer@vg-ak-ff.de informieren. (kkö)
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