Nach Leichenfund in Weitefeld: Identifizierung der Leiche verzögert sich
In Weitefeld sorgt der Fund einer Leiche für Aufsehen und neue Hoffnung auf die Aufklärung eines grausamen Verbrechens. Vier Monate nach dem gewaltsamen Tod einer Familie ist der mutmaßliche Täter noch immer verschwunden, doch nun könnte sich das Blatt wenden.

Weitefeld. Dutzende Polizisten sind im Einsatz, durchkämmen Felder und Grasflächen. Die Nachricht hat sich schnell verbreitet: In der Nähe von Weitefeld wurde eine Leiche entdeckt - nur etwa einen Kilometer vom Dorf entfernt. Diese Entdeckung lässt die Menschen hoffen, dass der Fall des Dreifachmordes bald gelöst werden kann. Noch ist unklar, ob es sich bei der gefundenen Person um den 61-jährigen Verdächtigen handelt. Ein Polizeisprecher betont, dass es derzeit keine anderen offenen Vermisstenfälle in der Region gibt und die Leiche offenbar schon länger dort gelegen haben muss. Eine Obduktion soll Klarheit bringen, was für viele Bewohner ein Gefühl der Sicherheit zurückbringen würde. Die Kuriere berichteten bereits heute Morgen.
Am frühen Morgen des ersten Sonntags im April fand die Polizei drei Tote in einem Einfamilienhaus. Die Mutter, die selbst den Notruf absetzte, war unter den Opfern. Sie, ihr Mann und ihr Sohn erlagen Stich- und Schussverletzungen. Der Verdächtige blieb spurlos verschwunden. Ortsbürgermeister Karl-Heinz Keßler hofft, dass die gefundene Leiche der gesuchte Täter ist. Während die Ermittler am Fundort nach weiteren Beweisen suchen, äußern einige Bürger Zweifel an der Identität der Leiche. Eine Frau mit ihren Hunden meint, man hätte den Körper früher finden müssen, da der Fundort so nahe bei Weitefeld liegt.
Die zentralen Schauplätze des Falles liegen tatsächlich nah beieinander: Das Haus der Familie und der Fundort der Leiche sind jeweils nur etwa einen Kilometer von Weitefeld entfernt. Auch der Wohnort des Verdächtigen ist nicht weit. Polizeisprecher Jürgen Fachinger erklärt, dass der Fundort bereits zuvor durchsucht wurde, aber ob die Leiche damals schon dort lag, sei spekulativ.
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Auf dem Feld arbeiten zahlreiche Polizisten mit Schaufeln und langen Stäben, um das Gelände gründlich zu untersuchen. Ein Anwohner, der extra mit dem Auto vorbeigekommen ist, berichtet von der Ungewissheit, die seit vier Monaten über dem Ort schwebt. Er sehnt sich nach Gewissheit, damit die Kinder wieder unbesorgt draußen spielen können.
Nach dem Fund der Leiche in Weitefeld im Westerwald wird frühestens am Donnerstag Klarheit darüber erwartet, ob es sich um den mutmaßlichen Dreifachmörder handelt. "Wir hoffen, dass wir morgen ein entsprechendes Ergebnis zu verzeichnen haben", sagte Polizeisprecher Jürgen Fachinger am Nachmittag. Die Identität des Leichnams ist weiterhin ungeklärt. Verzögerungen bei der Identifizierung stehen im Zusammenhang mit der Substanz des Genmaterials. Der Leichenfundort war zur Zeit der Tat im April "mehr oder weniger ein Sumpfgebiet" und überschwemmt, erklärte Fachinger. Dies könnte erklären, warum damals kein Leichnam entdeckt wurde. Die tote Person wurde am Dienstag nahe Weitefeld gefunden, was die Frage aufwirft, ob der Fund mit dem mutmaßlichen Mord an einer Familie vor vier Monaten zusammenhängt.
Ein Kilometer weiter, am Haus der getöteten Familie, stehen noch Kerzen, die mittlerweile erloschen sind. Blumen sind verwelkt, doch die Erinnerung an die Tragödie bleibt lebendig. In dem kleinen Dorf Weitefeld mit rund 2.250 Einwohnern kennt man sich, und der Verlust wird seit Monaten intensiv gespürt. Sollte die Leiche tatsächlich der gesuchte Täter sein, könnte dies zumindest ein wenig zur Verarbeitung des Geschehens beitragen.
(dpa/bearbeitet durch Red)
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