Pressemitteilung vom 04.08.2025
Ver.di kritisiert Schließung von Coveris in Neuwied scharf
Die überraschende Ankündigung der Schließung des Coveris-Standorts in Neuwied hat für Empörung gesorgt. Die Gewerkschaft ver.di erhebt schwere Vorwürfe gegen die Unternehmensführung und plant Widerstand.

Neuwied. Am vergangenen Freitag informierte die Geschäftsleitung von Coveris auf einer kurzfristig einberufenen Mitarbeiterversammlung über die geplante Schließung des Standorts zum Jahresende. Der Betriebsrat erfuhr von dieser Entscheidung lediglich zwei Stunden vor der Versammlung. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) reagierte mit scharfer Kritik auf das Vorgehen und die angekündigte Schließung.
"In den letzten beiden Jahren wurden bereits rund 100 Stellen abgebaut. Von der Firmenzentrale hieß es stets, dass der Standort Neuwied Zukunftspotenzial habe und als Zentrum für die Beutelproduktion weiterentwickelt werden sollte", erklärte Ferhat Altan, Landesfachbereichssekretär bei ver.di. Er fügte hinzu: "Doch das Gegenteil ist der Fall: Der Arbeitgeber war weder ehrlich noch transparent. Diese Schließung wurde offenbar von langer Hand geplant. Beschäftigten wurden Hoffnungen gemacht, nur um am Ende getäuscht zu werden. Einen Standort mit Zukunftsaussichten zu schließen, um im Ausland günstiger zu produzieren, ist nicht nur verantwortungslos, sondern auch sozial unverträglich."
Am Samstag nach der Ankündigung fand eine Mitgliederversammlung statt, bei der die Beschäftigten ihren Unmut äußerten. Altan berichtete: "Die Beschäftigten sind empört und enttäuscht. Sie haben in den vergangenen Jahren auf zahlreiche tarifliche Leistungen zur Beschäftigungssicherung verzichtet und damit in ihre Zukunft an diesem Standort investiert. Wir werden diese Fehlentscheidung nicht hinnehmen und uns aktiv gegen die Betriebsschließung wehren."
Coveris ist ein europäisches Verpackungsunternehmen, das sich auf die Herstellung komplexer flexibler Papier- und Plastikkonzepte spezialisiert hat. Der Hauptsitz des Familienunternehmens befindet sich in Wien, während es im Besitz einer privaten Investmentgesellschaft aus den USA ist. PM/Red
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