Neues Regenrückhaltebecken: Bäume am Busparkplatz in Oberbieber werden gefällt
Von Regina Morkramer
Am Busparkplatz in Oberbieber stehen 21 alte Bäume - und sie sollen ab Oktober dieses Jahres gefällt werden. Allerdings nicht alle und nicht ohne Grund, versichern die Servicebetriebe Neuwied (SBN). Betroffen sind dennoch mehr als die Hälfte der Bäume.

Neuwied-Oberbieber. "Ja, es müssen Bäume gefällt werden", so die klare Aussage der SBN auf die Anfrage des NR-Kuriers, ob am Busparkplatz in Oberbieber Bäume gefällt werden müssen. Darauf hatten in den vergangenen Wochen Gerüchte hingewiesen: Die Bäume, die bereits mehr als 20 Jahre alt sind, sollen einem Wasserauffangbecken weichen, hieß es von verschiedenen Seiten. Die SBN stellen allerdings auch klar, dass nicht alle Bäume gefällt werden müssen und dass es für die Baumfällungen natürlich einen Grund gebe.
"Im Buswendebereich Wallwiese entsteht ein Regenrückhaltebecken. Das ist nötig, um die Gefahr von Überflutungen der Friedrich-Rech-Straße (L 260) zu minimieren", erklären die SBN. "Angesichts zunehmender Starkregenereignisse haben Berechnungen ergeben, dass die Oberflächenentwässerung in diesem Bereich einer Verbesserung bedarf. Klimawandelanpassungsmaßnahmen wie der Bau dieses Regenrückhaltebeckens basieren auf Simulationen von Starkregenereignissen."
In den vergangenen Jahren haben die SBN an verschiedenen Stellen die Kapazitäten des Kanalnetzes ausgebaut. Ziel sei es, dass selbst bei Starkregenereignissen weniger häufig Wasser über den Kanal tritt und Straßen überflutet. In der Märkerwaldstraße gibt es bereits eine Entlastungsanlage, die den Abfluss auf die Friedrich-Rech-Straße vermindert. Berechnungen zeigen laut SBN allerdings: Bei stärkeren Regenereignissen reiche diese nicht mehr aus, weil das Wasser nicht schnell genug abfließen könnte. "Mehrere Standorte für weitere Rückhaltebecken wurden geprüft; nur die Wallwiese kam in Betracht."
15 von 21 Bäumen werden gefällt
Von den geplanten Arbeiten ist also auch der Busparkplatz betroffen und damit auch die Bäume dort. "Beim Bau des Regenrückhaltebeckens Wallwiese müssen umfangreiche Erdarbeiten vorgenommen werden“, erklären die SBN das Vorhaben. "In enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde wurde vor Ort festgestellt, dass 15 Bäume gefällt werden müssen. Sechs Bäume aus dem alten Bestand bleiben erhalten, weitere Bäume werden nach Abschluss der Arbeiten neu gepflanzt."
Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Oktober 2025 beginnen und etwa ein Jahr dauern. Die SBN weisen darauf hin, dass der Buswendeplatz und die Bushaltestelle in diesem Zeitraum nicht zur Verfügung stehen, darüber seien die Busunternehmen bereits informiert. Nach Abschluss der Baustelle soll der Buswendeplatz wieder vergleichbar mit der aktuellen Gestaltung hergestellt werden.
Anwohner erschrocken über Pläne
Anwohner zeigen sich im Vorfeld erschrocken über die geplanten Maßnahmen. So erklärt einer von ihnen gegenüber dem NR-Kurier, er habe von den Plänen zunächst als Gerücht erfahren, niemand hätte etwas Konkretes gewusst. "Ich wohne jetzt mehr als fünfundzwanzig Jahren hier und erfreue mich jeden Tag an dieser schönen Landschaft, die nun weichen soll für solch ein Projekt." Gleichzeitig machen sich Sorgen unter den Anwohnern breit: "Was passiert denn wenn solch ein Wasserbecken überläuft oder der Ablauf des Beckens verstopft ist? Ich denke, dann haben wir Anwohner, die gegenüber
dieses Beckens wohnen ein Problem." (rm)
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