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Pressemitteilung vom 21.07.2025    

Tierisch viele Patienten: Neue Tierärztin für den Zoo Neuwied

Seit Anfang des Monats hat das Leitungsteam des Zoo Neuwied ein neues Gesicht: Tierärztin Lisa Kosber verstärkt das Team, das für alle "Tierangelegenheiten" verantwortlich ist – und davon gibt es im Zoo naturgemäß viele.

Die neue Tierärztin lernt ihre Patienten kennen. (Foto: Alexandra Japes)

Neuwied. "Die täglichen Reviergespräche mit den Tierpflegern sind für mich die Grundlage jeder tierärztlichen Arbeit. Niemand kennt die Tiere so gut wie sie", sagt die 29-Jährige. Doch der Arbeitsalltag einer Zootierärztin besteht nicht nur aus Tierbehandlungen: Auch Transportvorbereitungen, Abstimmung mit anderen Zoos und Zuchtkoordinatoren sowie die Unterweisung der Tierpfleger in Gesundheitsfragen gehört zu ihren Aufgaben. "Nur etwa die Hälfte meiner Arbeitszeit entfällt auf die direkte Arbeit an und mit den Tieren", erklärt Kosber. "Daneben sitze ich viele Stunden am Schreibtisch, denn der Job erfordert auch viel Koordination und vorausschauende Planung."

Lisa Kosber bringt nicht nur frische Motivation mit, sondern auch Erfahrung: Nach ihrem Studium war sie sowohl in einer Kleintierklinik als auch mit Großtieren tätig. Für die Stelle im Zoo Neuwied zog sie mitsamt ihrem Pferd von Berlin ins Rheinland. Dass sie mit Engagement und Tatendrang an ihre neue Aufgabe herangeht, ist spürbar. Gleich nach Antritt der Stelle hat sie damit begonnen, ihre Praxisräume einzurichten. "Mein Ziel ist es, noch mehr Behandlungen hier vor Ort durchführen zu können. So könnte man kranken Tieren den Transport zu externen Praxen ersparen. Ich hoffe, das Equipment, das dafür noch benötigt wird, zumindest teilweise als Sachspenden von Tierarztpraxen oder über die Weihnachts-Wunschliste beschaffen zu können."

Wobei die Tierärztin es vorzieht, niemanden behandeln zu müssen: "Denn das heißt, dass alle gesund sind. Daher ist Prävention das A und O", betont sie. Impfungen, Prophylaxe und eine genau auf die Bedürfnisse der Art zugeschnittene Fütterung sind entscheidende Bausteine für die Tiergesundheit. Dennoch lassen sich Krankheiten nicht immer vermeiden – umso wichtiger ist es, Auffälligkeiten früh zu erkennen und Behandlungen möglichst stressfrei durchzuführen. Dabei hilft das sogenannte "Medical Training": Viele Tiere lernen dabei Verhaltensweisen, die medizinische Untersuchungen erleichtern. "Unsere Tapire kann man durch Kraulen dazu bringen, sich auf die Seite zu legen, was eine Untersuchung der Hufe oder sogar Injektionen ermöglicht. Bei den Schimpansen wird die Temperaturmessung im Ohr geübt, und die Löwen legen ihre Pranken ans Gitter, sodass wir Verletzungen kontrollieren können", berichtet Kosber. "Manche Behandlungen lassen sich sogar komplett auf diese Weise durchführen – zum Beispiel das Auftragen von Salben bei Affen oder ein Ultraschall beim Tamandua ohne Narkose."



Gleich die ersten Arbeitswochen hatten es in sich: "Ich glaube, mittlerweile habe ich jeden Patienten schon einmal gesehen", überlegt Kosber. "Wir hatten unter anderem eine Komplettuntersuchung beim Löwen, eine Blutabnahme beim Mähnenwolf, ein Rind in hormonellem Ausnahmezustand, dazu routinemäßige Parasitenprophylaxe beim Roten Panda und diversen Vögeln – der ganz normale Wahnsinn also!" Die größte Herausforderung ist aktuell jedoch noch eine ganz andere, gesteht die Tierärztin lachend: "Dieser riesige neue Schlüsselbund ist mir noch ein Rätsel. Bis ich da immer auf Anhieb für jedes Schloss das richtige Gegenstück finde wird es bestimmt noch eine Weile dauern."

Ob humorvoll oder herausfordernd – mit der Verantwortung für knapp 1.500 Tiere aus rund 200 Arten ist Kosber nicht allein: "Wir arbeiten eng mit externen Fachtierärzten zusammen – ob für Vögel, Reptilien, Huftiere oder Raubkatzen. Zudem gibt es einen regen Austausch unter Zootierärzten europaweit – persönlich und über spezialisierte Datenbanken. Wenn ich mal eine zweite Meinung brauche oder Unterstützung bei einem komplizierten Fall, kann ich auf ein starkes Netzwerk zurückgreifen." (PM)



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