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Nachricht vom 08.07.2025    

Kommunale Wärmeplanung in Neuwied: Ein erster Schritt mit Herausforderungen

Die Stadt Neuwied plant, im Herbst die Ergebnisse ihrer kommunalen Wärmeplanung vorzustellen. Stefan Herschbach, Geschäftsführer der Stadtwerke Neuwied, betrachtet diese Planung als wichtigen ersten Schritt, sieht jedoch noch viele offene Fragen bei der Umsetzung.

Die kommunale Wärmeplanung ist auch für die Stadtwerke Neuwied ein wichtiges strategisches Instrument. Bis zur Klimaneutralität 2045 und der vollständigen Umgestaltung unserer Wärmeversorgung müssen jedoch noch viele offene Fragen geklärt werden, sagt SWN-Geschäftsführer Stefan Herschbach. Foto: Martin Christ

Neuwied. Die Frage, wie zukünftig geheizt werden soll, beschäftigt die Stadt Neuwied. Eine Antwort darauf soll die kommunale Wärmeplanung liefern, deren Ergebnisse für den Herbst erwartet werden. Für Stefan Herschbach, Geschäftsführer der Stadtwerke Neuwied (SWN), ist dies ein bedeutender, aber kleiner Schritt. Er warnt davor, zu hohe Erwartungen zu haben: "Die Wärmeplanung zeigt die Richtung, ist jedoch nur ein Teil des Gesamtkonzepts, das kontinuierlich anzupassen ist. Es bleibt noch viel zu klären gerade in Bezug auf Umsetzung und Finanzierung."

Die Umstellung auf erneuerbare Energien oder unvermeidbare Abwärme soll schrittweise erfolgen. Öl- und Gasheizungen sollen bis 2045 ausgedient haben. "Das Gasnetz ist über Jahrzehnte gewachsen. Mit Gas werden etwa 90 Prozent des Energiebedarfs zum Heizen gedeckt", erklärt Herschbach. Die SWN haben bisher die Datenanalyse unterstützt, die eine differenzierte Bewertung des zukünftigen Energiebedarfs ermöglicht. "Das ist natürlich wichtig für weitere Planungen."

Fernwärme stellt eine Option dar, die jedoch nur in Gebieten mit hoher Wärmedichte wirtschaftlich sinnvoll ist. Die Analyse hat Bereiche mit über 600 Megawattstunden Wärmebedarf pro Hektar als potenzielle Kandidaten identifiziert. In anderen Gebieten wird die Umstellung auf Wärmepumpen priorisiert, wobei auch flexible Lösungen wie Geothermie für kleinere Bereiche in Betracht gezogen werden könnten.



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Herschbach dämpft die Erwartung einer schnellen Verfügbarkeit von Fernwärme: "Der Ausbau ist nicht nur sehr teuer, sondern auch sehr aufwändig." Auch die Frage der Wärmeerzeugung sei noch nicht abschließend geklärt: "Das ist aber die absolute Voraussetzung." Gespräche mit der Firma Flohr zur Nutzung der Abwärme der Holzverbrennung laufen bereits: "Wir sind da auf einem guten Weg. Aber jede Wärmeversorgung benötigt auch eine verlässliche Redundanz, die im Falle des Ausfalls eines Hauptsystems dessen Funktion übernehmen kann." Derzeit übernehmen Gaskessel diese Rolle, doch ob sie auch in Zukunft genutzt werden können, ist unklar.

Für Herschbach ist die Wärmewende eine große Herausforderung, aber auch eine Chance, unabhängiger zu werden. Die Energiekrise und die Preissprünge an den Börsen durch den Nahostkonflikt hätten gezeigt, wie wichtig es sei, nicht nur Versorger zu sein: "Wir möchten auch Energieerzeuger werden und einen Großteil der benötigten Energie lokal in Neuwied produzieren." Er fordert von der Bundespolitik Planungssicherheit: "Eine Regierung wird alle vier Jahre gewählt. Wir investieren aber für die nächsten 30 oder mehr Jahre. Wir können den Menschen nur Planungssicherheit geben, wenn wir sie auch als Versorger haben." Red


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