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Nachricht vom 06.07.2025    

"Siegtal pur" bescherte einen autofreien Sonntag: Rad-Event trotzt Wetterkapriolen

Von Thomas Sonnenschein

Nach einem Jahr Pause war der Kreis Siegen-Wittgenstein wieder Teil des beliebten Rad-Events "Siegtal pur". Die Veranstaltung am 6. Juli bot ein autofreies Erlebnis für Radfahrer und Inline-Skater auf einer Strecke von insgesamt 115 Kilometern zwischen Siegburg und Netphen. Ab dem Mittag musste das Event leider den witterungsbedingten Herausforderungen trotzen.

Vormittags waren die Wetterbedingungen noch ideal. (Alle Fotos: Privat / kkö)

Kreise Altenkirchen/Rhein-Sieg/Siegen-Wittgenstein. Nach finanziellen Engpässen im Vorjahr nahm der Kreis Siegen-Wittgenstein dieses Jahr wieder am Event "Siegtal pur" teil, das in den Flusstälern von Siegburg bis Netphen stattfand. Dies fiel mit dem 50-jährigen Jubiläum des Kreises zusammen, das unter dem Motto "Wir feiern, was wir lieben" steht. Landrat Andreas Müller betonte die Bedeutung der Flusstäler für die Region und zeigte sich erfreut über die erneute Teilnahme.

Auch der Altenkirchener Landrat Dr. Peter Enders äußerte seine Freude über die Rückkehr des Partners. "Siegtal pur ist ein Symbol für die Verbundenheit der Menschen in der Region, unabhängig von Kreis- und Landesgrenzen", sagte er. Besonders in der Verbandsgemeinde Kirchen wurde das Fehlen des Kreises Siegen-Wittgenstein im letzten Jahr deutlich gespürt.

Im Rhein-Sieg-Kreis, wo das Event 1996 ins Leben gerufen wurde, war die Freude ebenfalls groß. Landrat Sebastian Schuster erklärte, dass trotz zunehmender organisatorischer Herausforderungen das Feedback der Teilnehmer die Bedeutung des Events unterstreiche.

Logistische Herausforderungen
Eine logistische Herausforderung stellte in diesem Jahr der Ausbau der B 62 dar, der noch den ganzen Sommer über zu temporären Vollsperrungen führen wird. Dank Verhandlungen mit dem Landesbetrieb Mobilität in Diez konnten Radfahrer den Bereich trotzdem passieren. Allerdings musste auf die beliebte Raststation vor der Erzquell-Brauerei verzichtet werden, eine Alternative wurde jedoch in der Nähe geschaffen.

Vereine und Dorfgemeinschaften waren mit Begeisterung dabei
Beim Rahmenprogramm entlang der gesamten Strecke präsentierten sich Vereine sowie Dorfgemeinschaften als gute Gastgeber. Sonderzüge der Bahn wurden bereitgestellt, um erschöpfte Teilnehmer zu unterstützen.

So kam es, dass am Vormittag eine ungeahnte Vielzahl an Teilnehmern sich auf der Strecke versammelte. Dabei konnten die Frühaufsteher das autofreie Siegtal noch einige Stunden bei fast optimalen Radfahr-Bedingungen genießen. Gerade auf der extra für dieses Event stillgelegten Stadtautobahn in Siegen machte den Radfahrern die Tour besondere Freude, einschließlich der Durchfahrt durch die Tunnel.



Unfall mit zwei Pedelecs
Leider kam es an dieser Stelle zu einem schweren Unfall, als zwei Senioren mit ihren Pedelecs zusammenstießen. Ein 62-Jähriger war gegen 13.55 Uhr mit seinem Pedelec in Richtung Kreuztal unterwegs. Im Bereich der Anschlussstelle Siegen-Rinsenau fuhr ihm ein 66-Jähriger mit seinem Pedelec aus noch ungeklärter Ursache auf. Beide mussten mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.

Ab Mittag schlug das Wetter um
Gegen Mittag schlug das Wetter leider drastisch um. Nicht nur, dass es unaufhörlich regnete, heftigen Sturmböen rissen gegen Mittag auch mehrere Pavillons um. Zwar rechneten die Organisatoren mit Schauern, als dann aber die Wolkendecke gar nicht mehr aufhörte abzuregnen, war das für alle Beteiligten gewaltiges Pech. Schade auch deshalb, weil sich unglaublich viele Vereine am Streckenrand wieder wochenlang auf das Event vorbereitet und für Verpflegung und Musik gesorgt hatten.

Die Zapfhähne konnten kaum, noch bedient werden und so machten viele enttäuscht vorzeitig Schluss. Bei der Nässe gab es im Kreis Altenkirchen außerdem zwei weitere Rad-Unfälle mit Verletzten.

Die Veranstalter verwiesen darauf, dass "Siegtal pur" eine Freiluftveranstaltung ist, die aufgrund des immensen Planungs- und Abstimmungsaufwands nicht kurzerhand verschoben werden kann.

Lob und Kritik
Schließlich lobten die Veranstalter all jene Radfahrer, die sich trotzdem den Spaß nicht nehmen ließen. Sie kritisierten aber auch, dass nicht wenige Teilnehmer ohne Helm auf dem Rad saßen. Ähnliches galt für den Engpass am Struthof in Betzdorf. Vor der unübersichtlichen Senke wurde explizit darum gebeten, das Fahrrad 50 Meter zu schieben. Geschätzt ein Viertel der Erwachsenen interessierte das nicht – und die Kinder machten das natürlich sofort nach.

Für das nächste Jahr steht die Hoffnung, dass es deutlich trockener wird. Allerdings wird die Großbaustelle auf der B62 bei Niederschelderhütte dann für ganz neue Herausforderungen sorgen. (Thomas Sonnenschein)



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