Pressemitteilung vom 04.07.2025
Erfolgreiche Auswilderung von Würfelnattern durch den Zoo Neuwied: Ein Meilenstein für den Artenschutz
In einem Schritt für den heimischen Artenschutz hat der Zoo Neuwied 68 junge Würfelnattern in ein neu geschaffenes Habitat an der Lahn entlassen. Das Projekt, das mit vielen Herausforderungen verbunden war, zeigt nun erste Erfolge.

Neuwied. Der Zoo Neuwied verkündete einen wichtigen Erfolg im Artenschutzprojekt für die vom Aussterben bedrohten Würfelnattern. Insgesamt 68 Jungtiere wurden erfolgreich in ein speziell angelegtes Ausweichhabitat an der Lahn ausgewildert. Dieses neue Zuhause soll eines der letzten drei natürlichen Vorkommen dieser Reptilienart in Deutschland sichern.
Zuchtprojekt zum Arterhalt
"Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg", erklärt Alexandra Japes, Biologin und Pressesprecherin des Zoo Neuwied. "Das Projekt war von Anfang an mit vielen Herausforderungen verbunden, doch die intensive Betreuung der Tiere hat sich ausgezahlt." Bereits im Frühjahr 2024 wurden zwölf adulte Weibchen aus dem Naturschutzgebiet "Schleuse Hollerich" in Freiland-Paludarien im Zoo untergebracht. Aufgrund geplanter Baumaßnahmen an der Wehranlage drohte eine Gefährdung der dortigen Population. Daher wurde ein Zuchtprojekt initiiert, um die Umsiedelung erwachsener Reptilien zu vermeiden.
Mehr als die Hälfte überlebte und lernte das Jagen
Im Sommer 2024 schlüpften rund 100 Jungschlangen. Von diesen konnten 68 erfolgreich ausgewildert werden. "Mit einigen Verlusten haben wir leider von vornherein rechnen müssen", bedauert Japes. Einige Schlangen überlebten die Winterstarre nicht oder erkrankten. Dennoch zeigen sich die meisten Tiere gut entwickelt und bereit für das Freilandleben.
Ein besonderes Augenmerk lag auf der Ernährungsvorbereitung der Jungtiere. "Wir haben selbst Fische gezüchtet und lebend verfüttert, damit sie das Jagen lernen", erklärt Japes. Diese Maßnahme ist entscheidend, damit die Schlangen nach ihrer Freisetzung eigenständig überleben können.
Letzte Untersuchung vor der Auswilderung
Bevor die Auswilderung Ende Juni stattfand, wurden die Reptilien gründlich untersucht. Dr. Lenz führte Gewichtsmessungen und Gesundheits-Checks durch und markierte jedes Tier mit einem kleinen, farbigen Punkt zur besseren Beobachtung. Dieser Punkt verschwindet nach der nächsten Häutung, ermöglicht jedoch bis dahin ein gezieltes Monitoring des Verhaltens der Schlangen im neuen Lebensraum.
"Wir hoffen sehr auf positive Rückmeldungen aus dem Monitoring", betont Japes. Angesichts der Tatsache, dass es in Deutschland nur noch weniger als 1000 adulte Würfelnattern gibt, die sich auf drei natürliche Vorkommen in Rheinland-Pfalz beschränken, trägt das Projekt erheblich zum Überleben dieser Art bei. "Artenschutz ist für uns eben nicht nur ein Schlagwort, sondern unser größter Motivator." (PM/Red)
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