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Nachricht vom 01.07.2025    

Angst vor dem schwarzen Hund in der Abtei Rommersdorf

Von Helmi Tischler-Venter

Das NN Theater Köln inszenierte am Montagabend, 30. Juni im idyllischen Englischen Garten eine nebelumwaberte Moorlandschaft mit einem skurrilen viktorianischen Herrenhaus als Kulisse für Sherlock Holmes und Doktor Watson. Das bekannte Detektiv-Duo will den uralten Fluch lösen, der auf der Adelsfamilie Baskerville liegt. Eine Hundebestie hält die Menschen der Gegend in Angst, denn auch zu der jüngsten Leiche führen riesige Tierspuren.

Fotos: Helmi Tischler-Venter

Neuwied. Durch die Zuschauerreihen führt die Suche nach Moorhühnern die Briten, doch das Huhn von Baskerville entwischt ihnen immer wieder. Gleich darauf tauchen die Schauspieler in neuen Rollen auf, als ein Moorstecher um seine Tochter trauert, die von Sir Hubert getötet wurde. Nur drei Schauspieler - Michl Thorbecke, Christina Wiesemann und Peter S. Herff - schlüpfen blitzschnell mithilfe weniger Requisiten in sämtliche Rollen des Theaterstücks. Lediglich der Musiker Bernd Kaftan alias Franklin "wohnt" mitsamt seinem Synthesizer durchgehend in einem Moorloch.

Die Persiflage arbeitet mit Stereotypen: Der dekadente Adel ist lüstern und diktatorisch, das Personal demütig und treu bis in den Tod, die Untergebenen sind arm und rechtlos, Holmes und Watson sind witzig und genial. Henry, der spleenige Neffe des aktuellen Residenten Charles Baskerville, jagt Schmetterlinge. Sein besonderer Fang ist "Mother Shipton".



Das Publikum hatte seinen Spaß an bekannten Zitaten und Wortspielen: "The same procedure wie gestern Abend" oder "Dartmoore dancing". Auch ein Wechselspiel mit lokalem und italienischem Wein erfreute die Zuschauer.

Als Sir Charles tot aufgefunden wird, übernehmen Holmes und Watson, denn "die Umstände des Todes sind sehr mysteriös". Natürlich löst er den Fall: Die Mörderin, die alles von langer Hand geplant hatte, um ihr Erbe in Baskerville anzutreten, stirbt am eigenen Gift. Der gefährliche Hund war nur eine Erfindung, die die Baskervilles zu nutzen wussten, denn Angst bietet einen guten Nährboden für demagogischen Missbrauch.

Für die Besucher im Englischen Garten bestand keinerlei Gefahr, sie konnten sich bei sommerlichen Temperaturen an Vogelgezwitscher und kühlen Cocktails vom Getränkestand erfreuen.

Noch zwei Veranstaltungen der Rommersdorf Festspiele gibt es am 4. und 7. Juli. htv


Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke  
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