Werbung

Nachricht vom 30.06.2025    

Kein Regenbogen über Neuwied: Kontroverse um fehlende Flaggen im Pride-Monat

Im Juni wird weltweit der Pride-Monat gefeiert, doch in Neuwied weht keine Regenbogenfahne. Die Entscheidung der Stadtverwaltung sorgt für Diskussionen und Kritik seitens der örtlichen Amnesty-Gruppe.

Von links: Tsiko Amesse, Beate Junglas-Krischer, Ute Winkelmann, Theresia Knieke, Susanne Kudies, Manfred Kerber, Rainer Temming, Uwe Krämer, Inge Rockenfeller, Manfred Kirsch. Foto: Susanne Kudies

Neuwied. Im Rahmen des Pride-Monats wollte die Neuwieder Gruppe der Menschenrechtsorganisation Amnesty International auf Menschenrechtsverletzungen an queeren Personen aufmerksam machen. Mit einem bunt geschmückten Infostand plante die Gruppe, ein Zeichen gegen Homophobie und Intoleranz zu setzen. "Menschen sind nicht gleich, aber ihre Rechte!" lautet der Leitsatz von Amnesty International, der darauf hinweist, dass auch heute noch für diese Rechte gekämpft werden muss.

Enttäuschung über fehlende Regenbogenfahnen
Amnesty International bedauert die Entscheidung der Bundesregierung, im Pride-Monat keine Regenbogenfahnen vor öffentlichen Gebäuden zu hissen. Diese Fahnen symbolisieren Unterstützung und Schutz für die queere Gemeinschaft. Auch vor dem Rathaus in Neuwied fehlt die Regenbogenfahne, was bei den Verantwortlichen der Menschenrechtsgruppe auf Unverständnis stößt. Inge Rockenfeller äußerte: "Neuwied steht sonst immer für Freiheit und Toleranz, hier jetzt eine Ausnahme zu machen lässt Neuwied nicht gut aussehen!"

Manfred Kirsch erinnerte daran, dass es keine Selbstverständlichkeit sei, offen Flagge für die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft zeigen zu können, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen. Er verwies auf die Geschichte Deutschlands, in der der berüchtigte Paragraf 175 gleichgeschlechtliche Beziehungen zwischen Männern kriminalisierte. Erst nach der Wiedervereinigung wurde dieser Paragraf aus dem Strafgesetzbuch gestrichen. "Diesen Fortschritt habe man der in Deutschland gelebten Demokratie zu verdanken", so Kirsch.



Herausforderungen in anderen Ländern
Susanne Kudies, Sprecherin der Neuwieder Amnesty-Gruppe, betonte, dass die Situation für queere Personen in vielen anderen Ländern schwieriger ist. Der Amnesty-Bericht zeigt, dass LGBTQ+-Personen in Ländern wie der Türkei und Ungarn diskriminiert und gesellschaftlich geächtet werden. Besonders das neue ungarische Gesetz, das am 18. März 2025 verabschiedet wurde, gibt Anlass zur Sorge. Es ermöglicht den Behörden, Pride-Veranstaltungen zu verbieten und setzt strenge Strafen für Organisatoren durch. "Wir, von Amnesty, hoffen, dass die Menschen sich davon nicht abschrecken lassen und trotzdem auf die Straße gehen und ihre bunte Vielfalt auf der Pride-Parade öffentlich zeigen und feiern!", sagte Kudies. Red


Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Illegales Autorennen auf der L 255 endet mit Unfall bei Etscheid

In Neustadt (Wied) kam es am Donnerstagabend (14. August 2025) zu einem illegalen Autorennen, das mit ...

Kellerbrand in Harschbach sorgt für Großeinsatz

Am 14. August kam es in der Hauptstraße von Harschbach zu einem Kellerbrand, der einen umfangreichen ...

Puderbach im Rennen um den SWR3-Eistruck

Der KSC Puderbach macht bei der Eis-Challenge im Radio mit. Jetzt können alle Bürger ihre Stimme auf ...

Französischer Abend des Freundeskreises Linz-Pornic e.V. mit französischem Buffet und Musik in Hammerstein

Bei schönstem Sommerwetter trafen sich am Samstag, den 9. August 2025, frankophile Gäste aus Linz und ...

Neuwieder Jugendliche erkunden bei der Big House-Bildungsfahrt die Hauptstadt

Neugier, Wissensdurst und eine Menge Vorfreude hatten 13 Neuwieder Jugendliche mit im Gepäck, als sie ...

Neue Betrugsmasche: Falsche Bankmitarbeiter im Raum Koblenz aktiv

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Koblenz häufen sich derzeit Fälle einer neuen Betrugsmasche. ...

Weitere Artikel


Präzision in der Vermessung: Neue Koordinaten für Rheinland-Pfalz

In der Nacht zum 1. Juli werden die Bezugs-Koordinaten in Rheinland-Pfalz aktualisiert. Diese Anpassung ...

Gitarrenstrünzer laden zum Summerjam in Linz ein

Am 12. Juli wird der Platz rechts der Fähre in Linz am Rhein erneut zur Bühne für ein musikalisches Spektakel. ...

Fahrradweg in Giershofen wird endlich repariert

Der Fahrradweg, der von Giershofen zur Straße nach Großmaischeid führt, soll nun endlich repariert werden. ...

Ökumenisches Friedensgebet in Neuwied: Ein Zeichen gegen den Krieg

Am Freitag, dem 4. Juli, findet in der Kirche Heilig Kreuz in Neuwied ein besonderes Friedensgebet statt. ...

Dr. Gabriele Kuller-Lütke übernimmt Präsidentschaft des Rotary Club Koblenz-Mittelrhein

Der Rotary Club Koblenz-Mittelrhein hat eine neue Präsidentin für das Jahr 2025/2026: Dr. Gabriele Kuller-Lütke. ...

VfL Waldbreitbach triumphiert beim Wiesbaden-Marathon

Der Marathon in Wiesbaden bot den Läufern des VfL Waldbreitbach eine Bühne für beeindruckende Leistungen. ...

Werbung