Pressemitteilung vom 27.06.2025
Bürgerbeteiligung gefragt: Verbandsgemeinde Linz startet in die kommunale Wärmeplanung
Am Montagabend (23. Juni) fand im Bürgerhaus von St. Katharinen die Auftaktveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung der Verbandsgemeinde Linz statt. Zahlreiche Bürger waren gekommen, um sich über die ersten Ergebnisse der Klimaschutzinitiativen zu informieren und ihre Meinungen einzubringen.

St. Katharinen. Mehr Menschen als erwartet nahmen an der Veranstaltung teil, bei der das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) erste Ergebnisse und Potenziale zum Klimaschutz vorstellte. Daniel Oßwald, Projektleiter des IfaS, präsentierte zusammen mit seinem Stellvertreter Emanuel Altmeier die Bestandsanalyse der Region. Ziel ist es, die Energieversorgung bis 2045 klimaneutral zu gestalten. Eine Bestands- und Potenzialanalyse wurde bereits durchgeführt; Zielszenarien sollen folgen, um eine umfassende Wärmewende-Strategie zu entwickeln.
Bürgermeister Frank Becker erklärte den Anwesenden: "Mit der Erstellung der Kommunalen Wärmeplanung wollen wir zuerst analysieren, wo Potenziale liegen. Bei einer möglichen späteren Umsetzung hat dann der VG-Rat immer das letzte Wort." Dr. Lisa Winter von Intep erläuterte aus Berlin zugeschaltet die regionalen Folgen des Klimawandels, wie Trockenheit in Landwirtschaft und Binnenschifffahrt. Sie betonte: "Was wir heute versäumen, trifft uns morgen selbst. Und dann wird es teuer." Ihre Analyse identifizierte Mobilität, Haushalte und Industrie als Hauptquellen von Treibhausgasen. Andrea Schlüter, Klimaschutzmanagerin der Verbandsgemeinde, ergänzte: "Klimaschutz ist auch Energieeinsparung und das spüren wir positiv in der Geldbörse. Wichtig ist dabei natürlich immer realistische Maßnahmen umzusetzen."
Oßwald hob hervor, dass die Dichte der Besiedlung entscheidend für die Wärmeplanung sei. In der Region bestehen die meisten Gebäude aus frei stehenden Häusern. Fernwärme lohne sich nur in dicht besiedelten Gebieten, die in der Verbandsgemeinde selten sind. Weitere Analysen sollen klären, ob Wärmenetze wirtschaftlich sein können.
Gasheizung noch bis 20245
Emanuel Altmeier erklärte das Gebäudeenergiegesetz der Bundesregierung und stellte klar, dass niemand sofort seine Gasheizung austauschen müsse. Ab 2024 sollen neue Heizungen einen steigenden Anteil erneuerbarer Energien nutzen. "Als rein erneuerbare Heizlösungen kommen nach 2045 vermutlich vor allem Wärmepumpen infrage", sagte Altmeier.
Die Veranstaltung bot Raum für Diskussionen über Kosten und Machbarkeit der Maßnahmen. Bürgermeister Becker beruhigte: "Niemand muss jetzt einfach seine Gasheizung stilllegen. Bis zum Jahr 2045 haben wir noch zwanzig Jahre, in denen wir die Wahl haben, wie wir heizen."
Die Bevölkerung ist aufgerufen, sich aktiv einzubringen. Eine Umfrage soll helfen, die Interessen und Aktivitäten der Bürger zu erfassen, um die Maßnahmen zielgerichtet zu planen. Interessierte können bis zum 23. Juli an der Umfrage teilnehmen. Die Ergebnisse werden anschließend veröffentlicht. (PM/Red)
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