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Nachricht vom 23.06.2025    

Kunst mit Tiefgang: Adriane Wachholz im Kunstverein Linz

Am 21. Juni 2025 eröffnete der Kunstverein Linz am Rhein die Ausstellung "Flood the Zone with Peace" der Künstlerin Adriane Wachholz. Die Werke laden ein, den Frieden als Prozess zu begreifen und regen zum Nachdenken an.

Impression der Ausstellung. Foto: Ines Langs

Linz am Rhein. Am Samstag, dem 21. Juni 2025, eröffnete der Kunstverein Linz am Rhein die Ausstellung "Flood the Zone with Peace" von Adriane Wachholz. Der Vorsitzende des Kunstvereins, Norbert Boden, begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste, bevor Patrick Blümel, Kurator des Max Ernst Museums Brühl, in die Ausstellung einführte. Blümel betonte, dass Wachholz mit ihrer Arbeit bewusst die Grenzen traditioneller Medien überschreite: Zeichnung, Malerei, Installation, Video und Audio fließen organisch ineinander. Das eigentliche Material ihrer Kunst sei jedoch immateriell - es sei Zeit, Wahrnehmung und Wandel. Ihre Werke seien keine Objekte zum schnellen Konsum, sondern poetische Denk- und Gefühlsräume, die zum Verweilen und Mitdenken einladen.

Der Titel der Ausstellung nimmt Bezug auf ein Zitat des ehemaligen Trump-Beraters Steve Bannon, der forderte, die öffentliche Wahrnehmung mit Desinformation zu überfluten, "dass niemand mehr weiß, was wahr ist". Wachholz antwortet darauf mit einem stillen Gegenvorschlag: Resonanz statt Lärm, offene Bilder statt Parolen. Die Ausstellung lädt dazu ein, unsere Welt in ihrer Mehrdeutigkeit wahrzunehmen und Frieden nicht als Zustand, sondern als Prozess zu begreifen.

Ein zentrales Motiv der Ausstellung ist das Wasser. In ihren Werken lässt Wachholz Pigmente auf Wasserflächen treiben, zieht Papier hindurch und fängt flüchtige Formen auf, die sich zu geheimnisvollen Bildwelten verdichten. In der speziell für den Kunstverein Linz geschaffenen Installation "Bleuxieme" wird die Idee des Fließens auch räumlich erlebbar: Blau getönte Pfeiler und ein zentral platzierter Bildträger erzeugen ein rhythmisches Wechselspiel aus Sichtbarkeit und Verdeckung. Eine Videoarbeit am Ende des Raums verweist intim auf Ursprünge, Körperlichkeit und Transformation.



Patrick Blümel hob hervor, dass die Kunst von Adriane Wachholz Fragen stellt, anstatt Antworten zu geben. Sie eröffnet Räume, in denen Betrachterinnen und Betrachter nicht nur zuschauen, sondern Teil des Geschehens werden. In einer Zeit, die oft von einfachen Antworten geprägt ist, bietet sie eine wohltuende Alternative: das Aushalten von Ambivalenz und das Erkennen des Verbindenden.

Nach Blümels Ausführungen sprach die Künstlerin selbst und verwies auf die Edition "OPEN GATE", die in einer Auflage von 17 Stück zum Preis von je 119 Euro erhältlich ist. Diese Spiegel sind künstlerisch mit Acryl, Aquarellbuntstift und Grafit bearbeitet. Zudem wies sie auf einen Workshop hin, den sie am Sonntag, dem 29. Juni, von 12 bis 15 Uhr in Markt 9 anbietet, der sich an Trauernde und Verlusterfahrende richtet.

Zum Abschluss lud Adriane Wachholz alle Anwesenden zu einer Einkehr in den Frieden für die Dauer von 60 Sekunden ein, was als wohltuendes Ritual empfunden wurde. Die Ausstellung ist noch bis zum 13. Juli 2025 im Kunstverein Linz am Rhein zu sehen. Öffnungszeiten: Freitag 16 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 14 bis 18 Uhr. Red



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