Seltene Nachtfalter im Westerwald entdeckt
Am 28. Mai erlebten 16 Naturfreunde eine besondere Exkursion im alten Steinbruch bei Hinterplag. Die vom ANUAL e. V. organisierte Nachtfalter-Exkursion unter Leitung der Expertin Brigitte Schmälter brachte faszinierende Entdeckungen ans Licht.

Hinterplag. Die Exkursion begann mit dem Einsatz verschiedener Methoden, um nachtaktive Schmetterlinge anzulocken. Zwei Leuchttürme, eine Lichtfalle und drei Pheromonfallen wurden aufgestellt, letztere speziell für Glasflügler, eine Gruppe von Schmetterlingen mit durchsichtigen Flügeln. Erstaunlicherweise konnten zwei Exemplare des Alteichen-Glasflüglers (Synanthedon conopiformis) nachgewiesen werden. Diese wärmeliebende Art ist in Rheinland-Pfalz selten und wurde bisher vor allem südlich der Mosel gesichtet. Der Fund im Westerwald könnte auf klimabedingte Veränderungen in der Verbreitung hinweisen.
Insgesamt dokumentierten die Teilnehmer etwa 70 Arten, darunter farbenfrohe und ungewöhnlich geformte Falter wie der Perlglanzspanner mit seinem perlmuttartigen Schimmer, der Buchenstreckfuß mit auffälliger Körperhaltung und der Hobelspanner. Besonders interessant war das "Flügelzittern" - ein Verhalten, bei dem sich Falter durch Muskelbewegungen im Brustbereich aufwärmen.
Ein bemerkenswerter Fund aus der Lichtfalle war die Graue Felsflur-Staubeule (Hoplodrina respersa). Diese Art bevorzugt warme, felsige Standorte und steht in Rheinland-Pfalz auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten. Der strukturreiche Steinbruch bietet ihr offenbar ideale Bedingungen.
Die gesammelten Daten wurden in einer wissenschaftlichen Plattform erfasst. Insgesamt sind dort mittlerweile 129 Arten für das Gebiet rund um den Steinbruch gelistet. Der Steinbruch bei Hinterplag wird seit vielen Jahren vom ANUAL e. V. als wertvolles Biotop gepflegt und entwickelt. Die Veranstaltung verdeutlichte die Bedeutung ehrenamtlicher Naturschutzarbeit für den Erhalt der Artenvielfalt. Red
Lokales: Asbach & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |
|