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Pressemitteilung vom 19.06.2025    

Die "Erfindung" der Kindheit im Museum Monrepos

Das Archäologische Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution lädt am 4. Juli um 18 Uhr zum Abendvortrag die "Erfindung" der Kindheit ein. An diesem Abend ist der Kunsthistoriker Prof. Dr. Matthias Winzen von der Hochschule der bildenden Künste Saar zu Gast in MONREPOS.

Alexander Cäsar Seele (1849-1922), Mädchen mit Lesebuch, undatiert (Foto: Stadtarchiv Baden-Baden)

Neuwied. Professor Winzen studierte von 1982 bis 1987 an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde 1986 Meisterschüler. 1988 bis 1995 studierte er Kunstgeschichte, Germanistik und Pädagogik an der CUNY, New York, und an der Ruhruniversität Bochum, wo er 1996 promovierte. 1994 erhielt er den Carl-Einstein-Preis für Kunstkritik. 1995 bis 1999 war er Projektleiter "Bildende Kunst" des Siemens Kulturprogramms und 1999 bis 2005 Direktor der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Seit 2005 ist er Professor für Kunstgeschichte an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Von 2009 bis zu seinem Rücktritt 2021 war er zusätzlich Direktor des Museums für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts in Baden-Baden.

Professor Winzen hält einen Vortrag über die "Erfindung" der Kindheit aus kunstgeschichtlicher Perspektive. Denn Kindheit gab es nicht schon immer, jedenfalls nicht nach unserem heutigen Verständnis. Lange galten 9- oder 11-Jährige nicht als Kinder in einer eigenen, besonderen Lebensphase, sondern als zu kleine Erwachsene. Das lässt sich auch in der Entwicklung der Malerei beobachten. Erst in der Malerei der Romantik und des Biedermeier wandelt sich das Bild allmählich. Aus den Gemälden schauen die Kinder neugierig oder versonnen hinaus in eine sich schnell verändernde Welt, deren eine große Neuheit sie selbst sind: Kinder, die sich entwickeln, lernen, die in emotionaler Beziehung zu ihren Eltern gezeigt werden, von denen sie Schutz und familiäre Geborgenheit erwarten können. Zusätzlich revolutioniert wird die damalige Gesellschaft durch die Einführung der Schulpflicht. Neben der Erschließung technischer Energiequellen brachte das 19. Jahrhundert auch die Entdeckung einer mächtigen gesellschaftlichen Ressource: Kindheit als Zukunft, als dauernde Erneuerung der modernen Gesellschaft aus sich selbst heraus.



Eingebunden ist der Vortrag in das aktuelle Museumsprogramm, in dem sich MONREPOS mit dem Thema Kindheit aus dem Blickwinkel der Archäologie beschäftigt. "Der Vortrag ist eine großartige Ergänzung zu unserem Programm, da er zeigt, wie vielschichtig das Verständnis dieser für uns Menschen prägenden Lebensphase war und ist" sagt Museumsleiter Dr. Frank Moseler.

Der Vortrag findet im Archäologischen Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution auf Schloss Monrepos, 56567 Neuwied am Rhein statt. Der Eintritt beträgt fünf Euro. Weitere Informationen und Anmeldung sind unter Telefon 02631-97720, per E-Mail unter monrepos@leiza.de oder auf der Webseite monrepos.leiza.de möglich. (PM/Red)





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