Pressemitteilung vom 18.06.2025
Grüne Spurrinnen: Ein neues Konzept für nachhaltige Straßen
Der Regionalverband Unteres Mittelrheintal von Stadtbild Deutschland stellt ein innovatives Straßenkonzept vor, das ökologische und gestalterische Vorteile bietet. Die Idee könnte besonders in Wohngebieten mit geringem Verkehrsaufkommen eine attraktive Alternative zu herkömmlich asphaltierten Straßen darstellen.

Linz am Rhein. Am Sonntag (15. Juni) präsentierte der Regionalverband Unteres Mittelrheintal des Vereins Stadtbild Deutschland e.V. ein neuartiges Konzept zur Umgestaltung von Erschließungsstraßen in Wohngebieten. Ziel ist es, konventionell asphaltierte Straßen durch sogenannte "Spurrinnenstraßen" zu ersetzen. Diese bestehen aus zwei schmalen, tragfähigen Fahrspuren, die von begrünten Flächen umgeben sind, anstelle einer vollständig versiegelten Fahrbahn.
"Das Konzept bietet die Möglichkeit, Versiegelung zu reduzieren, Regenwasser natürlich versickern zu lassen und die Hitzebelastung in Wohnquartieren zu mindern - ohne dabei auf Funktionalität oder Verkehrssicherheit zu verzichten", so ein Sprecher des Regionalverbands.
Nachhaltig und ortsbildfreundlich
Die Idee eignet sich besonders für verkehrsberuhigte Bereiche, Stichstraßen und Siedlungszufahrten mit geringem Verkehrsaufkommen. In Wohngebieten mit hohem Grünanteil oder anspruchsvoller Baukultur können so funktionale und ästhetisch ansprechende Straßenräume entstehen. Der Bauaufwand sowie die langfristigen Pflegekosten sind im Vergleich zu vollflächigem Asphalt oft geringer.
Technisch umsetzbar - ökologisch vorteilhaft
Das vorgeschlagene System basiert auf zwei befestigten Fahrstreifen, zwischen denen und seitlich davon wasserdurchlässige Begrünungen wie Schotterrasen oder Rasengitterflächen angelegt werden können. Je nach Untergrund versickert das Regenwasser entweder vor Ort oder wird gezielt abgeleitet. Belastbare Natursteinplatten oder Betonstreifen gewährleisten die dauerhafte Befahrbarkeit durch Pkw und gelegentliche Transportfahrzeuge.
Die Kernvorteile sind:
1. Reduktion der Flächenversiegelung
2. Verbesserung des Mikroklimas im Wohnumfeld
3. Gestalterische Aufwertung des Straßenbilds
4. Geringere Bau- und Instandhaltungskosten
5. Erweiterbarkeit für Parkflächen, Feuerwehrzufahrten und Lieferverkehr
Ein Beitrag für klimagerechte Orte
Der Regionalverband sieht in dem Konzept eine zukunftsfähige Lösung für den lokalen Klimaschutz, verbunden mit hoher gestalterischer Qualität. "Straßenräume sind bislang häufig reine Funktionsflächen. Es ist an der Zeit, sie auch als Teil unserer gebauten Umwelt zu denken - ökologisch, sozial und ästhetisch", betont der Verband.
Kommunen, Planungsämter und Bauherren werden ermutigt, diese Idee als Diskussionsgrundlage zu nutzen und somit einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, der zudem kostensparend ist. (PM/Red)
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