Freie Wähler in Rheinland-Pfalz: Ambitionierte Ziele trotz Umfrage-Tief
Die Freien Wähler in Rheinland-Pfalz streben bei der kommenden Landtagswahl nach Regierungsverantwortung. Trotz interner Konflikte und moderater Umfragewerte zeigt sich die Partei optimistisch.

Mainz. Die Freien Wähler planen, mit ihrem Spitzenkandidaten Joachim Streit bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am 22. März nächsten Jahres sieben Prozent der Stimmen zu erreichen. Streit, der aktuell im Europaparlament tätig ist, betont die Absicht der Partei, das bürgerliche Lager zu stärken und Regierungsverantwortung zu übernehmen. Eine konkrete Koalitionsaussage soll jedoch nicht Teil des Wahlkampfes sein.
Am 6. September wird in Bitburg über die Landesliste abgestimmt. Der 60-jährige Streit kandidiert auf Listenplatz eins und wird offiziell als Spitzenkandidat nominiert. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Landesvorsitzenden Lisa-Marie Jeckel und Christian Zöpfchen.
Die Freien Wähler möchten sich als parlamentarischer Arm der rheinland-pfälzischen Kommunen positionieren und fordern mehr finanzielle Unterstützung sowie Mitsprache für Städte, Gemeinden und Kreise. Ein weiterer Schwerpunkt im Wahlkampf ist der Bürokratieabbau, wobei sie den Abbau von zwei der neun Ministerien der Landesregierung sowie eine Reduzierung des Verwaltungspersonals anstreben.
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Im Jahr 2021 zogen die Freien Wähler erstmals in den Landtag ein. Im letzten Jahr führten interne Differenzen zu zwei Austritten aus der sechsköpfigen Fraktion, was zur Auflösung der Fraktion führte. Die verbleibenden vier Abgeordneten arbeiten nun als parlamentarische Gruppe im Landtag. Diese Gruppe besteht aus dem ehemaligen Fraktionschef Helge Schwab, Jeckel sowie den Abgeordneten Patrick Kunz und Stephan Wefelscheid. Generalsekretär Daniel Klingelmeier berichtet von einer Verbesserung des Verhältnisses und kündigt an, dass auch der frühere Parteichef Wefelscheid zum Wahlkampfteam gehören und auf der Landesliste kandidieren wird.
Mit rund 1.100 Mitgliedern in Rheinland-Pfalz erhielten die Freien Wähler bei einer aktuellen SWR-Umfrage eine Zustimmung von vier Prozent. (dpa/bearbeitet durch Red)
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