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Pressemitteilung vom 15.06.2025    

Tornados 2025: Zwischenbilanz zur Saison in Deutschland

Die Tornadosaison 2025 hat nach einem schleppenden Start an Fahrt aufgenommen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) und Partnerorganisationen melden erste Zwischenwerte – darunter auch der bislang stärkste Tornado des Jahres bei Ulm.

Symbolbild (KI-generiert)

Deutschland. Im März startete die diesjährige Tornadosaison verhalten. Der erste bestätigte Tornado wurde am 30. März in Uenze (Brandenburg) registriert. Es handelte sich um einen kurzlebigen Wirbelsturm der Stärke IF1 mit Windgeschwindigkeiten um 150 km/h. Die dabei entstandenen Schäden erstreckten sich über eine Länge von 1,3 Kilometern.

Nach einer witterungsbedingten Pause durch Hochdrucklagen entwickelte sich Anfang Mai die erste aktivere Phase. Am 2. Mai wurde ein schwacher Tornado in Oppenwehe beobachtet. Bereits am Folgetag traten gleich drei bestätigte Tornados auf – zwei in Hessen (Biebertal und Stolzhausen bei Bebra) sowie einer im sächsischen Vogtland (Unterheinsdorf). Die hessischen Fälle erreichten mit IF1.5 Windgeschwindigkeiten von rund 180 km/h. Die Auswertung der Schäden erfolgte durch die Organisation TorKUD (Tornado Kartierung und Untersuchung Deutschland) mittels Drohnentechnik.

Am 4. Mai wurde zudem eine Wasserhose vor der Insel Usedom beobachtet.

Aktive Wetterlage bringt Serie von Tornados
Nach einer weiteren Ruhephase begann am 28. Mai die bislang aktivste Tornadoperiode des Jahres. Allein an diesem Tag wurden mindestens vier Tornados registriert. Drei davon in Hessen – unter anderem in Steinau an der Straße und Hessisch-Lichtenau – sowie einer in Untertheres bei Schweinfurt (Bayern).

Vor allem in Nordhessen kam es zu erheblichen Schäden an Gebäuden, als ein Tornado eine 1,4 Kilometer lange Schneise durch bewohntes Gebiet zog.

Der bislang stärkste Tornado des Jahres
Am 7. Juni wurde der bisher stärkste Tornado des Jahres in Donaustetten bei Ulm bestätigt. Dieser Tornado der Stärke IF2 verursachte auf einer Länge von 15,5 Kilometern massive Schäden mit Windgeschwindigkeiten von rund 220 km/h. Betroffen war unter anderem eine Wohnsiedlung, in der Dächer und Dachstühle erheblich beschädigt wurden. Die maximale Breite des Tornados wurde auf 310 Meter geschätzt.

Die Analyse wurde ebenfalls durch TorKUD durchgeführt, deren Arbeit ein zentrales Element bei der Bestätigung solcher Extremwetterereignisse ist.



Weitere Ereignisse in Mecklenburg-Vorpommern
Zusätzlich wurden am 7. Juni und 10. Juni zwei Tornados in Mecklenburg-Vorpommern registriert. Die Gemeinde Glewitz südlich von Stralsund wurde mit Stärke IF1 erfasst, Greifswald mit einem schwächeren Tornado der Stufe IF0.5.

Die Häufung dieser Ereignisse erklärt sich durch die insgesamt sehr dynamische Wetterlage in den ersten Juniwochen.

Verdacht auf Tornado in Ostwestfalen
Am Samstag, 14. Juni, erreichten den DWD mehrere Beobachtungen eines trichterförmigen Wolkengebildes zwischen Bad Lippspringe und Altenbeken. Obwohl bislang keine Schäden gemeldet wurden, gehen Experten davon aus, dass sich ein Bodenkontakt mit einem Wirbel ereignet haben könnte. Eine Untersuchung vor Ort könnte Klarheit schaffen. Hinweise nimmt der DWD per E-Mail unter tornado@dwd.de entgegen.

Saison noch nicht abgeschlossen
Bislang wurden 13 bestätigte Tornados und sechs plausible Fälle in Deutschland erfasst. Damit liegt die Anzahl unter dem langjährigen Durchschnitt von rund 49 Tornados pro Jahr. Die Saison ist allerdings noch nicht beendet: Vor allem in den Sommermonaten Juli, August und auch im September ist die Wahrscheinlichkeit für Tornados und Wasserhosen weiterhin erhöht.

Wasserhosen treten erfahrungsgemäß vermehrt an Nord- und Ostsee auf – insbesondere im Spätsommer. Ob die Zahl der diesjährigen Ereignisse den Durchschnitt noch erreicht, bleibt abzuwarten.

Ausblick
Nach einem wetteraktiven Wochenende wird ab Beginn der kommenden Woche wieder eine ruhigere Wetterlage erwartet. Es könnte zu einer längeren Phase ohne Tornadoaktivität kommen.

Die laufende Dokumentation aller bestätigten und plausiblen Tornadoereignisse erfolgt unter anderem über die europäische Unwetterdatenbank (www.eswd.eu) und die Tornadoliste Deutschland (www.tornadoliste.de). (PM/Red)



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