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Pressemitteilung vom 12.06.2025    

Futtervielfalt im Zoo Neuwied: Von Heuschrecken bis Lori-Suppe

Im Zoo Neuwied ist die Ernährung der Tiere mehr als reine Fütterung. Von Insekten über Spezialpulver bis zu strengen Diäten – hier wird jeder tierische Bedarf gedeckt.

Chamäleon. (Foto: Thorsten Silz)

Neuwied. Im Zoo Neuwied müssen täglich Hunderte Tiere artgerecht versorgt werden – mit exakt auf ihre Bedürfnisse abgestimmtem Futter. Jasmin Kuckenberg, stellvertretende Zoodirektorin, ist verantwortlich für die Futtermittelbeschaffung und kennt die besonderen Anforderungen jeder Tierart. Anders als in modernen Küchen orientiert sich die Planung dabei nicht an Ernährungstrends, sondern an den natürlichen Lebensweisen der Tiere.

Grünfutter als Basis
Ein Großteil der Zootiere erhält pflanzliche Nahrung. Dazu gehören Gemüse, Laub und Heu. Letzteres wird insbesondere in der kalten Jahreszeit vermehrt eingesetzt, da im Winter frisches Gras fehlt. Obst hingegen spielt eine untergeordnete Rolle – es wird hauptsächlich für Trainingszwecke oder zur Medikamentengabe verwendet. Selbst Fruchtfresser wie Klammeraffen erhalten überwiegend zuckerarmes Gemüse, da handelsübliches Obst deutlich mehr Zucker enthält als natürliche Wildfrüchte.

Tierische Nahrung für Fleischfresser
Für Fleisch- und Fischfresser wie Löwen oder Krokodile ist eine pflanzenbasierte Ernährung keine Option. Ihr Stoffwechsel ist vollständig auf Beutetiere ausgerichtet. Um dennoch nachhaltig zu handeln, bezieht der Zoo sein tierisches Futter aus kontrollierten Quellen. Ein Teil der Futtertiere wird direkt vor Ort geschlachtet, um lange Transportwege und Massentierhaltung zu vermeiden.

Insekten auf dem Speiseplan
Ein weiterer Bestandteil des tierischen Futters sind Insekten. Besonders für Reptilien, Amphibien und kleine Affenarten sind Heimchen, Heuschrecken, Schwarzkäferlarven und Mehlwürmer ein wichtiger Proteinlieferant. Diese werden regelmäßig in größeren Mengen eingekauft.



Spezialnahrung für besondere Arten
Einige Tiere haben derart spezielle Fressgewohnheiten, dass sie auf eigens entwickelte Diäten angewiesen sind. So benötigen Ameisenbären eine Nahrung, die ihrer natürlichen Kost aus Ameisen und Termiten entspricht. Da die Versorgung mit lebenden Insekten in dieser Menge nicht möglich ist, wird ein spezielles Pulver verwendet. Dieses enthält unter anderem Chitin und Ameisensäure und wird mit Wasser zu einem nahrhaften Brei vermischt.

Auch für Prachtloris gibt es eine angepasste Lösung: Die Vögel, die in freier Wildbahn Blütennektar saugen, bekommen im Zoo eine sogenannte Lori-Suppe. Diese Fertigmischung wird täglich frisch angerührt und bietet eine artgerechte Ernährung für die empfindlichen Papageien.

Artenschutz durch Fachwissen
Die Vielfalt an Spezialdiäten und die genaue Abstimmung auf die jeweiligen Tierarten sind Ergebnis jahrelanger Forschung. Moderne Futtermittel machen die Versorgung einfacher und ermöglichen den Tieren eine möglichst naturnahe Nahrungsaufnahme. Wichtig ist dabei, dass nur Fachpersonal die Fütterung übernimmt.

Besucher werden gebeten, auf eigene Futtergaben zu verzichten. Selbst gut gemeinte Angebote wie Brot oder Apfelschnitze können bei Zootieren gesundheitliche Probleme verursachen – von Zahnproblemen über Übergewicht bis zu schweren Verdauungsstörungen. Auch scheinbar unbedenkliches Futter wie frisches Gras kann Ziegen schaden, insbesondere wenn sie gerade säugen.

Der Zoo bietet daher spezielles Pellet-Futter im Zooshop an, das sicher verfüttert werden darf. Alternativ bleibt das Streicheln der Tiere eine gute Möglichkeit für Nähe – ganz ohne Risiken für die tierische Gesundheit. (PM/Red)


Mehr dazu:   Zoo Neuwied  
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