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Pressemitteilung vom 12.06.2025    

Eröffnung des neu gestalteten Europamuseums in Schengen: Ein Blick auf die Geschichte und aktuelle Herausforderungen

Zum 40-jährigen Jubiläum des Schengener Übereinkommens öffnet das Europamuseum im Dreiländereck seine Pforten mit einer komplett neuen Ausstellung. Die Eröffnung am Samstag, dem 14. Juni, bietet einen umfassenden Einblick in die Geschichte der offenen Grenzen und die aktuellen Herausforderungen.

Neues Europamuseum zum Jubiläum 40 Jahre Schengen. (Foto: Harald Tittel/dpa)

Schengen. Am 14. Juni jährt sich die Unterzeichnung des Schengener Abkommens zum 40. Mal. Aus diesem Anlass eröffnet im luxemburgischen Moselort Schengen das rundum erneuerte Europamuseum. Das Museum zeigt nun nicht nur die Geschichte des Abkommens, sondern bezieht auch aktuelle politische Entwicklungen wie Grenzkontrollen und Krisen in seine Ausstellung ein.

Neue Ausstellung thematisiert Krisen der Gegenwart
Der Schengen-Raum steht heute zunehmend im Spannungsfeld zwischen offener Mobilität und sicherheitspolitischen Maßnahmen. Obwohl Grenzkontrollen eigentlich abgeschafft wurden, greifen viele Länder – wie Deutschland – erneut zu Kontrollen an Binnengrenzen. Begründet wird dies mit der Bekämpfung illegaler Migration. In Schengen und der umliegenden Grenzregion stößt dies auf Kritik, da viele Pendler betroffen sind.

Auch die Schließungen während der Corona-Pandemie, als Grenzübergänge nach Frankreich und Luxemburg dicht gemacht wurden, finden ihren Platz in der neuen Ausstellung. Das Museum reagiert damit auf eine veränderte Wahrnehmung des Schengen-Raums in der Bevölkerung.

Modernes Konzept mit interaktiven Elementen
Seit der Eröffnung der ersten Ausstellung im Jahr 2010 hat sich viel verändert. Museumsleiterin Martina Kneip betont, dass damals vor allem die Vorteile offener Grenzen gefeiert wurden. Die neue Ausstellung ist deutlich vielseitiger. Ein moderner Bildschirm zeigt die Mitgliedsstaaten des Schengen-Raums, zuletzt kamen Kroatien, Bulgarien und Rumänien hinzu. Auch Nicht-EU-Staaten wie die Schweiz, Liechtenstein, Norwegen und Island gehören dem Abkommen an.

Die Ausstellung ist interaktiv gestaltet: Besucher erhalten eine Chipkarte und können Inhalte auf Deutsch, Englisch oder Französisch abrufen. Im Mittelpunkt steht ein Raum, der mit Hunderten Fahnen der Mitgliedsstaaten dekoriert ist. Dort werden Kurzfilme mit persönlichen Geschichten von Menschen gezeigt, die von offenen Grenzen profitieren.

Rückkehr des Originals: Das Schiff als Symbol
Ein besonderes Highlight ist die Rückkehr des historischen Fahrgastschiffs, auf dem das Abkommen 1985 unterzeichnet wurde. Das Schiff wurde bei Bonn renoviert, trägt jetzt den Namen "Prinzessin Marie-Astrid Europa" und soll am Freitag in Schengen eintreffen. Ab Samstag wird es im Rahmen des Museums feierlich eingeweiht.




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Besucher können damit erstmals das authentische Schiff besichtigen, auf dem einst fünf Staatssekretäre der Gründungsstaaten – Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande – das Übereinkommen unterzeichneten. Damit wird ein oft geäußerter Wunsch der Besucher erfüllt.

Grenzkontrollen sorgen weiter für Unmut
Trotz der festlichen Stimmung gibt es auch Kritik. Die Anlegestelle direkt am Museum ist zur Eröffnung noch nicht fertig, das Schiff liegt vorerst rund 200 Meter entfernt. Bis Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Für den Bürgermeister von Schengen, Michel Gloden, ist die Verzögerung auch ein Symbol für die aktuelle Situation: Die andauernden deutschen Grenzkontrollen behindern den Alltag vieler Menschen. Er fordert ein baldiges Ende dieser Maßnahmen. Schengen solle nicht nur geografisch, sondern auch ideell wiederhergestellt werden.

Gloden verweist auf die zentrale Botschaft des Museums: Grenzen sollen überwunden werden – sowohl zwischen Staaten als auch in den Köpfen. Die Idee von Schengen sei wertvoll und müsse bewahrt werden.

Politischer Besuch – mit einer Ausnahme
Zum Festakt am Samstag werden zahlreiche EU-Außenminister erwartet. Aus Deutschland wird jedoch kein Vertreter anreisen. Der Bürgermeister bedauerte die Abwesenheit von Außenminister Johann Wadephul (CDU).

Das Europamuseum zählt jährlich rund 40.000 Besucher, der gesamte Ort verzeichnet laut Gloden bis zu 100.000 Gäste im Jahr. Schengen bleibt damit ein symbolischer Ort europäischer Geschichte – und ein Ort aktueller Debatten über Europas Zukunft.

(dpa/bearbeitet durch Red)


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