Vatertag und Musikfest am Backes - Marienrachdorf wurde zur Partymetropole
Von Wolfgang Rabsch
An Christi Himmelfahrt findet seit vielen Jahren traditionell in Marienrachdorf das Backes - oder Musikfest statt. Da an diesem Tag die Väter ihren Feiertag begehen, suchen diese einen Ort, an dem sie gebührend feiern können. Das Fest in Marienrachdorf ist dazu prädestiniert, weil dort immer beste Stimmung garantiert ist. Dementsprechend zieht es Gruppen von Männern in den kleinen Ort, einige ausgestattet mit Bollerwagen, auf denen allerlei Getränke transportiert werden, um unterwegs nicht plötzlich verdursten zu müssen.
Marienrachdorf. Marienrachdorf ist schon lange ein Geheimtipp in der Verbandsgemeinde Selters, denn die meisten Besucher, die nach Marienrachdorf strömen, kommen aus den umliegenden Orten Krümmel, Sessenhausen, Rückeroth, Goddert und Selters. Es wäre aber falsch, zu behaupten, dort würde nur ein Saufgelage unter Männern stattfinden, das war vielleicht früher mal so, aber heute hat sich die Veranstaltung zu einem Familienfest entwickelt. Viele kommen mit Frau und Kind, es geht aber nicht nur um das (Be-) Trinken, die Besucher möchten auch unterhalten werden.
Gelungene Organisation durch den Musikverein Marienrachdorf
Für die Organisation und Unterhaltung war wieder der Musikverein Marienrachdorf zuständig, der die Besucher musikalisch und kulinarisch verwöhnte. Der Musikverein nutzte die Gelegenheit, sich vorzustellen und die Besucher mit flotten Melodien und Rhythmen zu begeistern. Im Gespräch mit Verantwortlichen des Musikvereins war zu erfahren, dass den Verein zurzeit keine Nachwuchssorgen plagen, man sieht sich gut aufgestellt, da rechtzeitig versucht wird, Kinder und Jugendliche für die Musik zu gewinnen. So gibt es eine Bläserklasse, zudem werden Flötenkurse unter der Leitung von Gabi Eutebach-Karasu angeboten. Demzufolge sorgten bei dem Musikfest das große Orchester sowie das Ausbildungs - und Jugendorchester für gute Stimmung. Eröffnet wurde das Musikfest vom Musikverein Sessenhausen, der gerne aus dem Nachbarort nach Marienrachdorf kam, um dort ebenfalls ihr Können unter Beweis zu stellen.
Kulinarisch gab es nichts zu meckern, denn am offenen Grill befanden sich wahre Meister des Grillens, die ihre Tätigkeit regelrecht zelebrierten und darum ihre leckeren Speisen reißenden Absatz fanden. Neben dem Grill war ein großes Zelt aufgebaut, das dicht umlagert war. Warum? In dem Zelt befand sich ein reichhaltiges Kuchenbuffet, welches allen Ansprüchen genügte.
"Schlepperfreunde Sessenhausen" zieht es nach Marienrachdorf
In Sessenhausen gründete sich 2024 ein Verein, bei dem die Liebe zu nostalgischen Traktoren im Mittelpunkt steht. Die "Schlepperfreunde Sessenhausen", die sich mit einer kleinen Abordnung ihre "Schätzchen" in Marienrachdorf präsentierten. Der Vorsitzende des Vereins, Adrian Eiser, konnte berichten, dass der Verein bereits beim Amtsgericht Montabaur eingetragen ist und innerhalb kürzester Zeit über 22 Mitglieder sich angeschlossen haben. Stolz führte Eiser seinen eigenen Traktor vor, einen "Porsche T217", Baujahr 1961, der sich in einem Topzustand befand, obwohl er immerhin 61 Jahre auf dem Buckel hat.
Der HSV hat in Marienrachdorf einen Edelfan
Unter den Feiernden an den Stehtischen fiel ein HSV-Fan auf, der siegestrunken anscheinend noch immer den Aufstieg des HSV in die erste Fußball-Bundesliga feierte: Udo Fuchs. Einer der bekanntesten Menschen in Marienrachdorf trug noch immer das Aufstiegstrikot des HSV. Er musste sich die Frage gefallen lassen, ob er es seit dem Aufstieg überhaupt mal ausgezogen hatte.
Aus der Schilderung des Gesamteindrucks vom Musikfest in Marienrachdorf ist leicht herauszulesen, dass es viel mehr war als ein Trinkgelage am Vatertag. Eine Mischung aus Musik-, Volks- und Familienfest trifft eher zu, denn das friedliche Miteinander und die Freude, gemeinsam einen schönen Tag zu verbringen, stand über allem. Zudem hatten die Organisatoren des Musikvereins das Glück des Tüchtigen, denn die Wetterprognosen für den Vatertag verhießen nichts Gutes. Es musste mit Regenschauern und starkem Wind gerechnet werden, was natürlich für das Fest eine Spaßbremse gewesen wäre. Aber die düsteren Wolken machten einen Bogen um Marienrachdorf und erleichterten sich mit ihren Ergüssen in anderen Regionen des Westerwalds. Letztendlich werden die Verantwortlichen ein zufriedenes Fazit gezogen haben, da das Musikfest bei allen Besuchern einen guten Eindruck hinterlassen hatte. (Wolfgang Rabsch)
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