Werbung

Nachricht vom 23.05.2025    

Rückkehr eines pelzigen Bewohners nach Rheinland-Pfalz: Hoffnungen und Befürchtungen

In Rheinland-Pfalz gibt es Hoffnung auf die Rückkehr des Eurasischen Fischotters. Vor einigen Monaten wurde im Westerwald erstmals seit 37 Jahren wieder ein Otter nachgewiesen. Doch wie bei anderen zurückgekehrten Tierarten könnten auch hier Konflikte entstehen.

Fischotter (Foto: Philipp Brandstädter/dpa)

Rheinland-Pfalz. Der erste Nachweis für einen Otter seit fast vier Jahrzehnten im Westerwald hat die Hoffnung geweckt, dass der an Wasser angepasste Marder bald wieder heimisch wird. Artenspürhunde des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung hatten den Fund gemacht. Die Rückkehr solcher Arten kann jedoch Konflikte mit sich bringen, wie das Beispiel des Wolfs zeigt. Ein Projekt soll dies beim Otter verhindern.

Uneinigkeit in Bayern
In Bayern sorgt der Fischotter bereits für hitzige Diskussionen. Dort wird er einerseits als Bedrohung für die Teichwirtschaft gesehen, andererseits als schützenswertes Tier. Die bayerische Staatsregierung erlaubt in Ausnahmefällen die Tötung von Ottern, um Schäden abzuwenden. Im Gegensatz dazu ist die Anzahl der Zuchtteiche in Rheinland-Pfalz deutlich geringer, was das Konfliktpotenzial reduziert. Dennoch betont Sarah Rossi vom Projekt Otterland der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU), dass auch hier die Interessen der Fischwirtschaft beachtet werden müssen. Es gibt bereits einen Austausch zwischen SNU und dem Landesfischereiverband.



NR-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Umweltministerin Katrin Eder hebt die Bedeutung eines Dialogs mit Fischereiverbänden hervor, um Ängste vor möglichen Verlusten zu nehmen. Geschützt werden können Teiche durch Zäune oder Ablenkteiche mit weniger wertvollen Fischen. Franz Mersch vom Fischereiverband sieht den Otter trotz möglicher Schäden als Teil der Naturlandschaft.

Lebensräume und Gefahren
Der Eurasische Fischotter könnte bald auch in Rheinland-Pfalz heimisch werden, da es geeignete Lebensräume mit Flachwasserbereichen und Versteckmöglichkeiten gibt. In Hessen und im Osten Frankreichs nimmt die Otterpopulation bereits zu. Jedoch stellt der Straßenverkehr eine große Gefahr dar, insbesondere für junge Otter. Künstliche Laufstreifen unter Brücken könnten Abhilfe schaffen, sind aber in Rheinland-Pfalz noch nicht umgesetzt.

Im Rahmen des Projekts Otterland suchen Ehrenamtliche nach Spuren der Tiere. Ministerin Eder freut sich über die Rückkehr der Otter, da sie Indikatoren für gute Gewässerqualität sind. Sie mahnt, dass der Ausbau der Wasserkraft die Artenvielfalt beeinträchtigen könnte.

(dpa/bearbeitet durch Red)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Rheinland-Pfalz


Geflügelpest in Rheinland-Pfalz: Neue Fälle bei Wildvögeln bestätigt

Die hochpathogene Aviäre Influenza, auch als Klassische Geflügelpest bekannt, breitet sich weiterhin ...

Stromanbieterwechsel: Sparpotenzial für Verbraucher

Angesichts der schwankenden Energiepreise wird der Wechsel des Strom- oder Gasanbieters wieder zu einer ...

Wintervorboten in Rheinland-Pfalz: Schnee und Sonne im Wechsel

In Rheinland-Pfalz zeigt sich der November von seiner winterlichen Seite. Während die Temperaturen sinken, ...

Kritik an neuen Plänen: Kein Bürgergeld mehr für Ukrainer in Rheinland-Pfalz

Die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Katharina Binz äußert deutliche Kritik an den geplanten ...

Mehr Verkehrstote in Rheinland-Pfalz trotz weniger Unfälle

Obwohl die Zahl der Verkehrsunfälle gesunken ist, verzeichnet Rheinland-Pfalz einen Anstieg bei den Verkehrstoten. ...

Scham, Angst und Tabus: Der verborgene Kampf der Frauen in Rheinland-Pfalz

In Deutschland ist Gewalt gegen Frauen ein ernstes gesellschaftliches Problem. Besonders alarmierend ...

Weitere Artikel


Jugendjury in Neuwied: Frischer Wind für die Stadtentwicklung

In Neuwied haben junge Menschen das Ruder übernommen und entschieden, welche Projekte zur Verschönerung ...

VR Bank "RheinAhrEifel" startet mit Willkommenstag für neue Mitarbeitende

Am 16. Mai 2025 setzte die VR Bank "RheinAhrEifel" in Mayen ein Zeichen für eine innovative Personal- ...

Bürgermeister Jung im Austausch mit dem Seniorenbeirat

In Neuwied traf sich Bürgermeister Peter Jung erneut mit dem Vorstand des Seniorenbeirats. Bei diesem ...

Neue Meldefristen: Stadtwerke Neuwied warnen vor Folgen bei verspäteter Abmeldung

Eine neue gesetzliche Regelung verändert die Meldefristen in der Energiebranche. Die Stadtwerke Neuwied ...

Wolken und Regen: Kühles Wochenende in Rheinland-Pfalz erwartet

Zum Ende dieser Woche ziehen Wolken und Regen über Rheinland-Pfalz. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert ...

Ehrlicher Finder übergibt verlorene Geldbörse in Bendorf

In Bendorf hat ein ehrlicher Finder eine gefundene Geldbörse bei der Polizei abgegeben. Der Inhalt: eine ...

Werbung