Einweihung des Fulkwin-Platzes in Meinborn für alle Generationen
Von Helmi Tischler-Venter
Die Gemeinde Meinborn verfügt über einen neuen Mehrgenerationen- und Multifunktionsplatzes, bekannt als Fulkwin-Platz. Am 18. Mai fand die Eröffnung des Projekts statt, gleichzeitig wurde auch das 40-jährige Jubiläum des Dorfgemeinschaftshauses gefeiert. Zusammen mit dem renovierten "Feuerwehrhaus" verfügt das Dorf über ein attraktives Ensemble an Treffpunkten.

Meinborn. Ortsbürgermeister Helmut Blasius begrüßte neben zahlreichen Mitbürgern auch den Landtagsabgeordneten und zukünftigen Verbandsbürgermeister Pierre Fischer, den Kreisbeigeordneten Philipp Rasbach, den Beigeordneten und Vorsitzenden des Seniorenbeirats Gunter Jung, den projektverantwortlichen Fachbereichsleiter Diethelm Stein, die Projektleiterin Regionalentwicklung Marion Gutberlet sowie seine Kollegen aus den Nachbargemeinden.
40 Jahre Dorfgemeinschaftshaus
Blasius gab einen kurzen Rückblick auf die Entstehung der Meinborner Dorftreffpunkte. Die Entstehung des Dorfgemeinschaftshauses, dessen vierzigjähriges Jubiläum gefeiert wird, verdankt es der Schließung der letzten Gaststätte im Jahr 1979. Der Gemeinderat beschloss damals die Errichtung eines Dorfgemeinschaftshauses. Da der Kastanienbaum in der Dorfmitte als Naturdenkmal ausgewiesen wurde, fiel der zunächst ausgesuchte Platz aus und man erkor den Mühlenplatz am Dorfrand zum Bauplatz. Mangels öffentlicher Fördergelder wurde der Rohbau in Eigenleistung erstellt und 1984 konnte die Kirmes darin auf einem Festzeltboden gefeiert werden. Bereits 1990 wurde der Bau um acht Meter erweitert und die intensive Nutzung des Hauses machte 2007 eine Renovierung inklusive Photovoltaikanlage nötig. 2014 erfolgte ein Anbau mit vergrößerter Toilettenanlage und Kühltheke. So funktional ausgestattet, wird das Dorfgemeinschaftshaus für Familien- und Vereinsfeiern, die Kirmes, den Osterball und Märkte genutzt.
Ehemaliges Feuerwehrhaus wurde zum Dorftreff
Der nahe gelegene Dorftreff im ehemaligen Feuerwehrhaus ist mit der Geschichte der Meinborner Feuerwehr verbunden. Die Feuerbekämpfung war früher eine bürgerliche Pflichtaufgabe. "Hannibal", die dekorative, noch funktionsfähige Meinborner Feuerspritze wurde 1878 für 112 Mark und 50 Pfennig angeschafft. Aus mehreren Brunnen und Brandweihern wurde zudem Wasser mit Feuereimern mittels einer Menschenkette zum Brandort gebracht. Seit 1896 ist das "Gemeinde-Spritzenhaus" urkundlich nachweisbar. Die "Freiwillige Feuerwehr Meinborn", die 57 Jahre lang vieles in Eigenleistung gestemmt hatte, wurde 1992 durch die Verbandsgemeinde Rengsdorf aufgelöst. Nachdem die ursprüngliche Nutzung verloren gegangen war, wurde das Gebäude durch die Gemeinde und Ortsvereine genutzt. Durch LEADER-Förderung erfolgte 2021 eine Totalrenovierung, das modern ausgestattete "Feuerwehrhaus" ist nun Dorftreff für kleine Zusammenkünfte und Feiern.
Einweihung Mehrgenerationen- und Multifunktionsplatz
Der aktuelle Mehrgenerationen- und Multifunktionsplatz wurde ebenfalls mit 70-prozentiger LEADER-Förderung realisiert. Das Konzept des "Fulkwin-Platzes“ basiert auf der Idee, dass Sport und Bewegung nicht nur der Fitness dienen, sondern auch als Mittel zur Stärkung der sozialen Bindungen in der Gemeinschaft genutzt werden können.
Der Fahrradparcours wird schon rege genutzt, es gibt ein Spielfeld mit Kunststoffbelag und Basketballkörben und ein Volleyballfeld, das etwas unter der Trockenheit gelitten hat, eine Boulebahn, eine Naturtribüne und Sitzgruppen. Der Außenbereich ist noch in Planung, er wird, als Klimaschutzmaßnahme konzipiert, ebenfalls zu hundert Prozent gefördert werden.
Fulkwin, der erste urkundlich erwähnte Besitzer von Meinborn
Der Name "Fulkwin" geht auf den ersten urkundlich erwähnten Besitzer von Meinborn zurück. In einer Urkunde vom 16. Juli 821 stellte Kaiser Ludwig in der Königspfalz zu Aachen die Anordnung aus, Fulkwin von Meinborn sein Eigentum zurückzugeben. Zwecks Namensgebung wurde vom Gemeinderat ein Wettbewerb ausgeschrieben, in dem es zwei erste und zwei zweite Gewinner gab, die die Namenstafel enthüllten.
Der Kreisbeigeordnete Philipp Rasbach gratulierte den Meinbornern im Namen des Landkreises. Er fand es sehr gelungen, dass immer alle Generationen zusammengebracht werden und wünschte dem Dorf viel Spaß mit dem Platz und den Gebäuden. Dazu übergab er einen Scheck, der "für die Würstchen reicht."
Der Gemischte Chor Meinborn präsentierte drei Lieder, auch zum Mitsingen, darunter das "Mämer-Lied". Auf dem neuen Platz fanden diverse sportliche Aktionen statt, danach gab es im benachbarten Dorfgemeinschaftshaus Kaffee und Kuchen sowie einen Mundartvortrag, der schon bei der Einweihung des Gebäudes zu Gehör gebracht worden war und der anschaulich das Engagement und die Zusammengehörigkeit der Bürger verdeutlicht: "Et ganze Dorf wor bie en Trance, soch mer hei doch widder mo en Chance, dem Amt, dem Land un och dem Kreis, ze liefern mo en neue Beweis, der Mämerer Gemeinsamkeit, die besteht noch bie en alter Zeit." htv
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