Pressemitteilung vom 12.05.2025
Bahnlärm im Mittelrheintal: Bürgerinitiative fordert mehr Schutz
Im Unteren Mittelrheintal sorgt der zunehmende Bahnlärm für Unmut bei den Anwohnern. Bei einem Treffen in Sinzig diskutierten Politiker und Bürgerinitiative über mögliche Maßnahmen zur Lärmminderung.

Sinzig. Vor den Osterferien trafen sich Lana Horstmann und Susanne Müller, beide Mitglieder des Landtags der SPD, mit Rolf Papen und Johannes Juchem von der Bürgerinitiative "WIR gegen Bahnlärm in der VG Weißenthurm e.V.". Das Thema Bahnlärm wird in beiden Wahlkreisen immer wieder von Bürgern angesprochen. Die Initiative engagiert sich seit über zehn Jahren für die Reduzierung dieser Belastungen. Zahlreiche Städte und Verbandsgemeinden wie Mülheim-Kärlich, Bad Breisig, Sinzig und Remagen sind inzwischen dem Bündnis beigetreten. Susanne Müller betonte die Dringlichkeit effektiver Lärmschutzmaßnahmen: "Der zunehmende Schienengüterverkehr darf nicht auf dem Rücken der Menschen vor Ort ausgetragen werden."
Lana Horstmann ergänzte: "Täglich sind viele Bürger in unserer Region von Bahnlärm, Feinstaub und Erschütterungen betroffen - mit nachweislich negativen Folgen für die Gesundheit und Lebensqualität." Besonders die historischen Ortskerne zwischen Koblenz und Bonn leiden unter den Emissionen der meistbefahrenen Güterzugtrasse Europas. Diese wurde ohne Rücksicht auf die besondere Natur- und Kulturlandschaft des Mittelrheintals eingerichtet.
Ziele der Bürgerinitiative
Die Bürgerinitiative stellte ihre vorrangigen Ziele vor: Mehr Schutz von Mensch und Natur durch die Reduktion von Bahnemissionen und eine Erhöhung der Bahnsicherheit. Dazu gehören Geschwindigkeitsreduzierungen auf 70 km/h, bei Gefahrguttransporten auf 50 km/h innerhalb der Ortsdurchfahrten, sowie die Planung neuer, umweltverträglicher Güterzugstrecken außerhalb des engen Mittelrheintals.
Generalsanierung braucht zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen
Müller unterstrich: "Der Klimaschutz und die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene sind zentrale Bausteine unserer Mobilitätsstrategie. Doch diese Transformation kann nur gelingen, wenn die Akzeptanz in der Bevölkerung gesichert ist - und die erreichen wir nur mit konsequentem Lärmschutz." Dies sei besonders im Hinblick auf die geplante Generalsanierung der linksrheinischen Bahnstrecke Köln-Mainz im Jahr 2028 eine Herausforderung, ergänzte Horstmann. Hier benötigen die betroffenen Kommunen zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen.
Zum Abschluss des Gesprächs betonten alle Teilnehmer, dass es nur mit vereinten Kräften aller betroffenen Landkreise und Kommunen möglich sei, gegenüber Bund und Bahn die notwendigen Verbesserungen zu erreichen. "Nur gemeinsam können wir die notwendigen Verbesserungen erreichen - für mehr Lebensqualität, Gesundheitsschutz und eine nachhaltige Zukunft der Region", sind sich Horstmann und Müller einig. Der Dialog soll fortgesetzt und in politische Gremien getragen werden. (PM/Red)
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