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Nachricht vom 11.05.2025    

Skrupellose Zocker im Alten Bahnhof Puderbach

Von Helmi Tischler-Venter

Die Projektgruppe Jugend, Kultur & Soziales der VG Puderbach engagierte am Samstag, 10. Mai, das Ensemble "TheARTrale" im Alten Bahnhof mit dem Schauspiel "Die Zocker" von Werner Bauknecht. Die vier Schauspieler entführten die Zuschauer in die Welt der Investmentbanker und zeigten sehr überzeugend, wie die Macht, mit Geldsummen zu handeln und zu spielen, zur Gefahr für Banker und Kunden werden kann.

Fotos: Wolfgang Tischler

Puderbach. Organisator Dr. Martin Henn versprach dem Publikum keinen Lehrgang zum Umgang mit einem problematischen Geldinstitut, aber einen vergnüglichen Abend. Für das Vergnügen waren in dem Kammerspiel Martina Müller-Greis, Silke Düngen, Martin Gerhards und Paul Gert Schmidt zuständig, sie verkörperten drei Investment-Zocker und einen Kunden, der das Opfer des Banken-Crashs war.

Da wütende Bankkunden vor der Bank randalieren, flüchten die Vier in den ein- und ausbruchsicheren Tresorraum, wo sie nun für drei Stunden eingesperrt sind. In der Enge dieses Raums und mit zunehmender Todesangst entblößen die Gefangenen ihre Fehler und Ängste.

Zunächst diskutieren die Bankangestellten, ob der Crash vorhersehbar war und flüchten sich in Floskeln wie "Jede Zeit hat ihre Probleme". Danach kommt eine für sie ungewohnt private Unterhaltung zustande, in deren Verlauf sich zeigt, dass Sophia, die Chefin, unter stressbedingter Alkoholsucht leidet und ihre Kollegin Marlies versucht hat, sich in eine höhere Position zu schlafen. Diese Position hat jedoch Jürgen inne, obwohl der Chef beide nicht leiden kann.

Der vierte Gefangene ist Andi Bauer aus Erfurt, einer der betrogenen Kunden. Er droht mit einem Messer: "Mein Geld ist weg, also seid ihr alle Diebe!" Jürgen bezeichnet jedoch den Kunden als selbst verantwortlichen Gierschlund und staunt über den geringen Verlust, 25.000 Euro, Peanuts für die Banker. "Die Raubtiere unter uns sind die Herren der Welt. Nur die Harten, Unbarmherzigen bringen eine Kultur nach vorne!" Schließlich gesteht Jürgen, dass er gar nicht mehr raus will, weil draußen die totale Leere herrsche. "Ich bin heimatlos!" Für Marlies ist Sex bedeutungslos geworden, nur Geld und Erfolg sind wichtig. "Um Erfolg zu haben, würde ich alles tun."



Nur Sophia bereut ihr Tun und schildert die Sucht, die aus dem riskanten Spiel mit den Zahlen entstand: "Bei Verlust weißt du, wie der Tod sich anfühlen muss. Du wartest auf den Untergang."

Andi, der geprellte Kunde, wundert sich immer mehr über die abgebrühten Zocker und ihren Kompetenzmangel. Er erkennt, dass die großmäuligen Banker trotz ihres vielen Geldes ganz arme Schlucker sind, trotz Marlies sarkastischer Frage: "Kann sich ein Banker einen schöneren Tod vorstellen, als in einem Tresor zu verenden?" Jürgen prahlt: "Das Vertrauen in die Banken kommt gleich nach dem Vertrauen in Gott!" Doch er ist nun ein Versager, genau wie seine Chefin Sophia.

Als die Luft immer knapper wird, kommen die Eingeschlossenen auf eine perfide Idee, einen bösartigen Wettbewerb um Leben und Tod.

"Die Zocker", die das Ensemble "TheARTrale" packend darstellt, treten noch mehrfach auf: am Sonntag, dem 11. Mai im Kultur-Haus Hamm/Sieg, am Mittwoch, dem 14. Mai im Cinexx in Hachenburg, am Freitag, dem 16. Mai in der Wied-Scala in Neitersen und am Samstag, dem 17. Mai in Seelbach im Roten Haus. htv


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