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Pressemitteilung vom 08.05.2025    

Wohnungslosenhilfe in Neuwied: Spatenstich für Das neue "Schöppche"

In Neuwied entsteht ein Neubau, der die Wohnungslosenhilfe auf ein neues Niveau heben soll. Der symbolische Spatenstich markiert den Beginn eines Projekts, das durch die Unterstützung der Wirtgen-Stiftungen möglich wird.

Startschuss für das neue Schöppche: Beim ersten Spatenstich legten Vertreter der Wirtgen-Stiftungen, des Caritasverbandes, der Stadt Neuwied und des Bauunternehmens Mertgen selbst Hand an. (Foto: Felix Banaski)

Neuwied. Wo noch vor wenigen Wochen das Neuwieder "Schöppche" stand, klafft jetzt eine Baugrube. Von 1996 an bot die Tagesstätte fast 30 Jahre lang obdachlosen Menschen in der Deichstadt eine feste Anlaufstelle. Doch spätestens in den letzten fünf Jahren wurde immer deutlicher, dass die Gegebenheiten in dem gedrungenen Gebäude im Innenhof der Neuwieder Caritas den Anforderungen der Zeit bei weitem nicht mehr genügten. Jetzt ist das alte Schöppche Geschichte. An derselben Stelle entsteht ein moderner Neubau, der mit einem großzügigen Raumangebot und hoher Funktionalität den Bedürfnissen der betroffenen Menschen bestmöglich genügen soll. Der symbolische Spatenstich ist schon erfolgt - bereits im kommenden Jahr soll das neue Schöppche bezugsfertig sein.

Unterstützung für die Schwächsten der Gesellschaft
"Wir müssen uns als Stadt nicht daran messen, wie es den Stärksten unter uns geht, sondern daran, wie die Lage der Schwächsten ist", betont Neuwieds Bürgermeister Peter Jung beim symbolischen Bauauftakt. Die Aufgaben in der Wohnungslosenhilfe hätten sich in den vergangenen Jahren vervielfältigt, sodass Maßnahmen hier dringend erforderlich seien. "Aber wir sind in Neuwied auch mit der Zeit gegangen", weiß Jung zu berichten.

Mit der aufsuchenden Sozialarbeit, der Betreuung in Notunterkünften und dem Housing First-Projekt wurden gemeinsam mit den Kooperationspartnern des Jobcenters, der Kreisverwaltung, des Caritasverbandes und insbesondere der Wirtgen-Stiftungen in der Deichstadt gleich mehrere große Schritte gemacht, um das Problem der Wohnungslosigkeit nachhaltig zu bekämpfen und Betroffene bedarfsgerecht zu unterstützen. Der Schöppche-Neubau reiht sich nahtlos in diese Bemühungen, die in Neuwied durch die Zusammenarbeit verschiedener lokaler Akteure vorangetrieben wird, ein: "Mit dem neuen Schöppche schaffen wir einen Ort der Würde und einen Ort des Respekts gegenüber Menschen, die nicht das Glück haben, auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen", ist Jung überzeugt.



Vom kleinen Schuppen zu einem zweistöckigen Gebäude
Der Name "Schöppche" entstand in Anlehnung an einen kleinen Schuppen, der noch vor dem jetzt abgerissenen Gebäude im Innenhof der Caritas stand. "15 bis maximal 20 Klienten konnte das alte Schöppche fassen", erklärt Gerlinde Faust. Die Neuwiederin engagiert sich bereits seit neun Jahren ehrenamtlich im Schöppche und hat dabei miterlebt, wie sich die Situation immer weiter zuspitzte. So musste ein Großteil der bis zu 50 Klienten, die im Winter die Tagesstätte besuchten, bei eisiger Kälte draußen vor der Einrichtung bleiben. "Eine Katastrophe", wie die Ehrenamtlerinnen Faust und Helene Wilhelmi-Manns deutlich machen.

Mit einem "Schöppche" im ursprünglichen Wortsinn wird der Neubau nicht mehr viel gemein haben: Auf zwei Etagen sollen neben einer großen Küche, Duschen und Sanitäranlagen, einer Kleiderkammer und einem Erste-Hilfe-Raum auch Beratungsräume und ein PC-Arbeitsplatz verwirklicht werden. Möglich wird der Neubau durch den Einsatz der Wirtgen-Stiftungen, die die Gesamtmaßnahme mit bis zu 1,2 Millionen Euro komplett finanzieren.

Als die Stiftungen, die sich bereits im Rahmen des Housing First-Projekts aktiv in der Wohnungslosenhilfe in Neuwied engagieren, von dem Bedarf nach einem Neubau der Tagesstätte erfuhren, waren sie von der Arbeit des engagierten Teams an Ehrenamtlichen im Schöppche direkt begeistert. "Diesen Einsatz wollten wir gerne honorieren", erklärt Daniel Wichmann, Geschäftsführer der Wirtgen-Stiftungen. Auch Caritasdirektor Eberhard Köhler dankte neben Wichmann und Jung, ohne deren Einsatz das Projekt nicht zustande gekommen wäre, in erster Linie den ehrenamtlichen Helfern - dem wahren Herzstück des Schöppche. (PM)


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