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Nachricht vom 26.03.2025    

Bernhard Vogel - Ein Brückenbauer zwischen Ost und West

In Mainz wurde dem verstorbenen ehemaligen Ministerpräsidenten Bernhard Vogel mit einem Trauerstaatsakt gedacht. Er hinterließ bleibende Spuren in Rheinland-Pfalz und Thüringen, wie seine Nachfolger betonten.

Kondolenzbuch (Foto: Helmut Fricke/dpa)

Mainz. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) und sein thüringischer Amtskollege Mario Voigt (CDU) würdigten den verstorbenen Bernhard Vogel als herausragenden Staatsmann und Brückenbauer. "Er war ein unermüdlicher Brückenbauer zwischen Ost und West und ein Modernisierer", sagte Schweitzer beim Trauerstaatsakt in der Mainzer Staatskanzlei. Schweitzer erinnerte an Vogels Satz: "Erst die Menschen, dann das Land, dann die Partei." Vogel sei ein Mann des Ausgleichs gewesen, der zugehört und Kompromisse gefunden habe. Sein Humor zeigte sich darin, dass er den Titel Ministerpräsident i.R. als "in Rufbereitschaft" verstand. "Wir werden Sie nie vergessen!", fügte Schweitzer hinzu.

Voigt bezeichnete Vogel als Jahrhundertpolitiker mit beeindruckender innerer Kraft. Er habe deutsche Geschichte geschrieben - "mit Herz, mit Verstand, mit Demut". Vogel, der als einziger Politiker in zwei Bundesländern regierte, habe bleibende Spuren hinterlassen. "Er war ein Mann der inneren Ruhe und der fröhlichen Ernsthaftigkeit", so Voigt weiter.



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Vogel verstarb am 2. März im Alter von 92 Jahren in Speyer. Wenige Wochen zuvor hatte er Schweitzer noch getroffen. Sein Wunsch war es, den Trauerstaatsakt in der Mainzer Staatskanzlei abzuhalten, wie Schweitzer erläuterte.

Dieter Althaus, früherer thüringischer Ministerpräsident, nannte Vogel ebenfalls einen "Jahrhundertpolitiker". "Bernhard Vogel hat uns gut getan. Er hat uns Ruhe gebracht und Aufbruch", sagte er. Christian Baldauf, ehemaliger CDU-Landeschef in Rheinland-Pfalz, erinnerte an ein letztes Gespräch mit Vogel, der sich um die politische Lage sorgte und am liebsten noch einmal in den Wahlkampf gezogen wäre.

Unter den rund 150 Gästen waren auch Vogels Nachfolger Malu Dreyer, Kurt Beck und Rudolf Scharping sowie weitere Politiker aus beiden Bundesländern. Stefanie Seiler, Oberbürgermeisterin von Speyer, und Bischof Karl-Heinz Wiesemann nahmen ebenfalls teil. Volker Wissing, Verkehrs- und Justizminister, war für die geschäftsführende Bundesregierung geladen. Norbert Lammert vertrat die Konrad-Adenauer-Stiftung. Am 4. April wird im Erfurter Dom mit einem Requiem an Vogel erinnert. Bereits zuvor hatte das Bistum Speyer seine Verdienste für die Kirche gewürdigt.

(dpa/bearbeitet durch Red)



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