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Nachricht vom 17.03.2025    

Wiederaufbau im Ahrtal: Bahntunnel nehmen Gestalt an

Die Flutkatastrophe von 2021 hat das Ahrtal schwer getroffen. Doch der Wiederaufbau schreitet voran. Besonders die Bahntunnel stehen im Fokus, denn bis Ende des Jahres sollen hier wieder Züge rollen.

Tunnelarbeiten entlang der Ahrstrecke. Foto: Thomas Frey/dpa

Region. Ende des Jahres sollen wieder Züge durch die Bahntunnel im Ahrtal fahren, doch aktuell sind diese noch Baustellen. Der Saffenburger Tunnel zwischen Mayschoß und Rech wurde im letzten Jahr erweitert, da er ursprünglich für Dampflokomotiven konzipiert war und nicht genug Platz für moderne Oberleitungen bot. Christian Sauer, Gesamtprojektleiter für den Wiederaufbau und die Elektrifizierung, beschreibt diesen Prozess als "aufweiten".

"Die Tunnel waren ja ursprünglich konzipiert für Dampfzug-Betrieb aus der Jahrhundertwende und jetzt sollen die Strecken im Zuge des Wiederaufbaus elektrifiziert werden", erklärte Sauer. "Die alten Tunnel hatten nicht den Querschnitt, dass man die Oberleitung hätte einbauen können." Bei zwei Tunneln, darunter der 219 Meter lange Saffenburger Tunnel, wurde durch Sprengungen mehr Platz geschaffen. Die drei mittleren Tunnel wurden historisch für zwei Gleise errichtet, was grundsätzlich mehr Raum bot, jedoch ebenfalls nicht ausreichte. Hier wurde der Tunnel um etwa 80 Zentimeter abgesenkt.

Die Bauarbeiten sind Teil des umfassenden Wiederaufbaus der Ahrtal-Strecke. "Die Tunnel selbst waren von der Flut nur leicht beschädigt", so Sauer. Ziel ist es, bis Ende des Jahres den Zugverkehr wiederherzustellen. Im Saffenburger Tunnel sind derzeit weiße Kunststoffbahnen sichtbar, die zur Abdichtung dienen. "Gegen diese wird dann im nächsten Arbeitsschritt die Innenschale betoniert werden", erläuterte Sauer.

Im Reimerzhoven- und Krähardt-Tunnel ist der Fortschritt deutlicher. "Der Krähardt-Tunnel ist im Innenbau schon fertiggestellt", sagte Sauer. Die Betonschale weist bereits Schlitze auf, an denen die Oberleitung installiert werden kann. Der Einbau des Gleises und der Oberleitung soll jedoch gesammelt am Ende erfolgen.



Auf den Baustellen herrscht Hochbetrieb. Rund 200 Mitarbeiter sind im Einsatz, und es wird rund um die Uhr gearbeitet. "Also Montag-bis-Freitag-Baustelle ist hier schon lange nicht mehr. Wir haben sieben Tage die Woche, 24 Stunden hier Baustellenbetrieb", betonte Sauer.

Der historische Tunnelbogen des Krähardt-Tunnels ist noch zu erkennen, während direkt darunter die neue Betonschicht liegt. Zwischen diesem Tunnel und einem weiteren steht das Viadukt, das bei der Flut nicht stark beschädigt wurde, dessen Umgebung aber erheblich litt. Die Ahr hatte sich hinter dem Viadukt ihren Weg gebahnt. "Die ganze Böschung, also die Lücke zwischen Bahntrasse und Viadukt, die gilt es auch jetzt wieder aufzubauen", sagte Sauer. Dies werde bis in den Juli dauern. Auf das Viadukt kommt eine Betonfahrplatte, um die Oberleitung befestigen zu können.

Laut der Deutschen Bahn wurde der 14 Kilometer lange Abschnitt zwischen Walporzheim und Ahrbrück bei der Flut vollständig zerstört. Der erste Streckenabschnitt der Ahrtalbahn von Remagen bis Walporzheim ist seit Ende 2021 wieder in Betrieb. Bis Ende des Jahres sollen auch auf der Strecke mit den fünf Tunneln wieder Züge verkehren. (dpa/bearbeitet durch Red)



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