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Pressemitteilung vom 04.02.2025    

Islamischer Religionsunterricht in Rheinland-Pfalz: Startschuss für 2025/26 geplant

In Rheinland-Pfalz soll der islamische Religionsunterricht bald als reguläres Schulfach eingeführt werden. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, doch es gibt noch einige Hürden zu überwinden.

Bildquelle: dpa

Mainz. Rund 50.000 muslimische Schülerinnen und Schüler leben in Rheinland-Pfalz. Für sie könnte der islamische Religionsunterricht ab dem Schuljahr 2025/26 als benotetes Fach angeboten werden. Der Unterricht wird in deutscher Sprache gehalten, wobei einzelne Quellen auch in Originalsprache betrachtet werden können. "Es besteht Einigkeit darüber, dass der Unterricht selbstverständlich auf Deutsch stattfindet", erklärt Philipp Wilhelm vom Bildungsministerium.

Der Start hängt von einer Einigung über den Lehrplan und die Unterrichtsmaterialien ab, wofür derzeit Gespräche geführt werden. Sollte eine schnelle Einigung nicht möglich sein, wird das übernächste Schuljahr angepeilt. Bereits jetzt wird der Unterricht im Rahmen eines Modellprojekts an 31 Schulen mit 2.638 Schülerinnen und Schülern angeboten, dessen Erfahrungen genutzt werden sollen.

Zunächst soll der Unterricht von der ersten bis zur zehnten Klasse erteilt werden. Aktuell nehmen 2.000 Grundschulkinder am Modellprojekt teil. In Ludwigshafen sowie den Regionen um Worms und Mainz findet der Unterricht bereits modellhaft statt. Hier soll auch der reguläre Unterricht beginnen.

Ein genauer Bedarf an Lehrkräften ist noch unklar. Im Modellprojekt sind 20 Lehrkräfte im Grundschulbereich und sechs in der Sekundarstufe I tätig. Alle Lehrkräfte sind im Staatsdienst beschäftigt und über Weiterbildungen qualifiziert worden. Eine theologische Vorbildung ist keine Voraussetzung.



Die Einführung des islamischen Religionsunterrichts landesweit könnte noch dauern, da die Lehrerausbildung und Weiterbildung ein Nadelöhr darstellen. "Aber es wird noch eine Weile dauern, bis der Bedarf in der Fläche gedeckt ist", sagt Bildungsexperte Wilhelm.

Für den Unterricht müssen mindestens acht Schülerinnen und Schüler zusammenkommen. Lehrkräfte müssen muslimischen Glaubens sein, da die Idschaza durch die Religionsgemeinschaften dies voraussetzt. Auch Kinder anderer Glaubensrichtungen können bei Zustimmung der Lehrkraft teilnehmen. Muslimische Kinder können bis zum 14. Lebensjahr von ihren Eltern vom Unterricht abgemeldet werden; danach entscheiden sie selbst.

Der Unterricht ist bekenntnisorientiert und sunnitisch geprägt. Ziel ist es, Offenheit, Toleranz und Dialogfähigkeit zu fördern.

(dpa/bearbeitet durch Red)



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