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Nachricht vom 28.02.2012    

„Wir werden weiter für eine gemeinsame Lösung kämpfen“

EHC Neuwied: Vorsitzender Wolfgang Schneider spricht im Interview über die Hallensituation - „Mir ist die Meinung des Hallenbetreibers sehr wichtig“ - „Gespräche mit allen Parteien führen“

Neuwied. „Ice-House-Betreiber schlägt Alarm“ – so berichtete die Rhein-Zeitung in der Vorwoche über die aktuelle Situation der Neuwieder Eishalle, Heimspielstätte des EHC Neuwied. Die Bären kämpfen aktuell um den sportlichen Aufstieg in die Oberliga, führen hinter den Kulissen aber rege Gespräche über die Zukunft des Eissports in der Deichstadt.

Wirtschaftliche und sportliche Interessen sind beim Betrieb der Neuwieder Eissporthalle unter einen Hut zu bringen.

Hallenbetreiber Arno Kuhlendahl unterstrich im genannten Artikel, dass die aktuelle und die kommende Eissaison gesichert seien. Darüber hinaus sei die Situation jedoch unklar. „Wir stehen im regen und konstruktiven Meinungsaustausch mit Arno Kuhlendahl“, sagt der EHC-Vorsitzende Wolfgang Schneider und unterstreicht: „Wir werden weiter für eine gemeinsame Lösung kämpfen.“

Herr Schneider, hat Sie der Zeitungsbericht über die aktuelle Situation des Neuwieder Ice Houses überrascht?
Nein, denn wir wurden im Vorfeld von Herrn Kuhlendahl über das Erscheinen des Berichts informiert.

Stimmt es, dass der EHC Neuwied weniger Eiszeiten in Anspruch nimmt? Oder besteht Seitens der Bären nicht gar der Wunsch nach mehr Eiszeiten?
Wir haben im Vergleich zur Vorsaison lediglich die Zeit am Samstagmorgen vor den Nachwuchsspielen abgegeben. Zu dieser Zeit hatten wir Trainingszeiten für die Anfänger, die noch nicht so weit waren um in der eigentlichen Mannschaft eingesetzt zu werden. Durch den erfreulich hohen Zulauf bei den Kleinschülern und Knaben stoßen wir aktuell an Grenzen. Sollten alle Kinder in dieser Altersklasse auch in der neuen Saison weiter Eishockey spielen, müssen wir hier die Trainingszeiten ausweiten.

Kann der Verein mögliche zusätzliche Eiszeiten finanziell schultern?
Nicht aus eigener Kraft. Möglicherweise müssen wir in der kommenden Saison ältere Nachwuchsmannschaften mangels Spieler aus dem Spielbetrieb zurückziehen, so dass wir hier „intern“ umschichten. Zusätzliche Eisanmietung über das aktuelle Budget hinaus wird nicht ohne zusätzliche Unterstützung wie zum Beispiel durch Sponsoring, die Förderung Stadt oder auch Erhöhung der Mitgliedsbeiträge möglich sein.

Hallenbetreiber Arno Kuhlendahl sagt, dass er aus wirtschaftlicher Sicht bei einem zusätzlichen Spieltermin für den EHC Neuwied freitags weniger einnehmen würde, als wenn er zur gleichen Zeit Eislauf anbieten würde. Teilen Sie diese Meinung?
Wichtig ist nach wie vor der sportliche Erfolg der ersten Mannschaft. Dies wird deutlich, wenn man sich die Zuschauerzahlen der vergangenen Saison und jetzt anschaut. Spielen wir vor wenigen Zuschauern, haben wir wenige Argumente für einen Freitagsspieltermin oder gar einen früheren Spieltermin sonntags. Ich denke, wenn unsere Planungen so weiterlaufen und unser Konzept funktioniert, können wir hoffentlich viele Fans auch in der kommenden Saison für uns begeistern. Dann bin ich schon der Meinung, dass durch unsere Eismieten und den erhöhten Bistroumsatz das Ganze auch für den Hallenbetreiber lukrativ ist. Man muss ja einfach nur mal rechnen, wie viele Eisläufer freitags kommen müssten, um mehr Einnahmen zu bringen als durch unsere bezahlte Eismiete für ein Spiel. Erfahrungsgemäß nehmen Eltern auch freitags gerne ihre Kinder mit, da diese samstags dann ausschlafen können. Somit betreiben wir ja auch Werbung nicht nur fürs Eishockey, sondern auch für den Eissport allgemein, was dann wiederrum auch Synergieeffekte für die Eishalle hat. Dies funktioniert aber nur, wenn der Spielbeginn freitags spätestens um 20 Uhr wäre.

Wer ist aus Ihrer Sicht gefordert, jetzt aktiv zu werden? Der Verein? Der Hallenbetreiber? Oder die Politik?

Gefordert sind hier alle. Ich denke, dass wir hier nicht mit dem Kopf durch die Wand rennen können. Wir haben bereits erste Gespräche mit der Politik geführt. Unser Ziel ist es, alle Parteien von unserem Vorhaben und unserem Konzept zu überzeugen. Es nutzt recht wenig, wenn wir die einen für uns gewinnen und die anderen eine Mehrheit verhindern im Falle einer politischen Entscheidung. Das war ja auch ein großes Manko vor Jahren, als es um den Erwerb der Halle durch die Stadt ging. Auch stehen wir in regem Austausch mit Herrn Kuhlendahl als Betreiber der Halle. Ich denke, wir konnten ihm diese Saison zeigen, dass unser Konzept funktioniert. Wir haben viele Ideen und Anregungen für die kommenden Spielzeiten. Bisher finden wir bei ihm immer ein offenes Wort und freuen uns über einen regen und konstruktiven Meinungsaustausch. Diese dürfen dann auch schon mal kontrovers diskutiert werden. Mir ist seine Meinung auch sehr wichtig, immerhin hat er schon einige Vereine kommen und gehen sehen. Seine Erfahrungen lassen wir gerne in unsere Überlegungen einfließen. Insgesamt müssen wir natürlich versuchen, für uns ein Optimum an Trainings- und Spielmöglichkeiten herauszuholen. Hier stoßen wir ja nicht nur auf unterschiedliche Interessen seitens des Betreibers, sondern auch teilweise der anderen Vereine. Ich bin recht positiv gestimmt, dass wir eine Lösung finden, den Eishockeystandort in Neuwied langfristig zu etablieren. Dafür werden wir weiter kämpfen


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