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Nachricht vom 10.11.2024    

An vielen Orten im Westerwald an die Reichspogromnacht gedacht

Von Wolfgang Tischler

86 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 gab es im gesamten Westerwald eine Reihe von Erinnerungs- und Gedenkveranstaltungen. Die zerstörten jüdischen Geschäfte und Gotteshäuser waren das weithin sichtbare Fanal für die beginnende systematische Verfolgung der deutschen Juden, die in den nationalsozialistischen Völkermord an Millionen europäischer Juden mündete.

Fotos von Gedenkveranstaltungen aus Neuwied (Josef Dehenn), Dierdorf und Puderbach (Wolfgang Tischler).

Region. Der 9. November ist ein sehr historisches Datum. Kein anderes Datum ist von solcher Bedeutung für unser Land. Am 9. November 1918 verkündete Philipp Scheidemann aus einem Fenster des Berliner Reichstagsgebäudes das Ende der Monarchie, am 9. November 1938 gab es von den Nazis einen Hasssturm gegen die Juden, am 9. November 1989 leitete der Fall der Berliner Mauer die deutsche Wiedervereinigung ein.

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten Synagogen und weitere jüdische Einrichtungen im gesamten Deutschen Reich. Menschen wurden getötet, gedemütigt, verhaftet, misshandelt und vergewaltigt, Geschäfte und Wohnungen demoliert und zerstört. Auch im Westerwald markierte die sogenannte Reichskristallnacht den Beginn des Holocausts.

Treffend fasste es der Oberbürgermeister Jan Einig von Neuwied zusammen. "Die Ereignisse des Pogroms von 9. November 1938 sind kein fernes Kapitel, das abgeschlossen im Geschichtsbuch steht. Wir müssen nicht nur der Opfer gedenken, sondern uns in Erinnerung rufen, was den Boden bereitet hat für die Verbrechen der Nationalsozialisten. Und da geht es auch und zuallererst um Sprache. Worte können so harmlos klingen. Doch aus Worten können Taten werden." Berührend waren in bei den vielen Gedenkfeiern die Erinnerung an die Schicksale der jeweiligen örtlichen Bürger jüdischer Abstammung. In vielen Orten gibt es Stolpersteine, die die Erinnerung wachhalten sollen. „Nie wieder ist jetzt!“, war der meistgesprochene Satz auf den vielen Veranstaltungen.



Die Aktualität des gegenwärtigen Weltgeschehens zeigt jedoch, dass die schlimmen Ereignisse von damals heute immer noch möglich sind und ebenso tatsächlich eintreten. So wurden zum Beispiel in Amsterdam israelische Fußballfans jetzt von propalästinensischen Gruppen angegriffen. woti



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