Pressemitteilung vom 21.10.2024
Engstellen im Straßenraum: Feuerwehr Bad Honnef kämpft gegen Zeitverlust
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef sieht sich bei ihren Einsätzen zunehmend mit einem Problem konfrontiert: Engstellen im Straßenraum. Bürgermeister Otto Neuhoff und Wehrleiter Frank Brodeßer haben nun Maßnahmen angekündigt, um die Situation zu verbessern. Eine Fahrt im Einsatzfahrzeug zeigt, wie ernst die Lage ist.
Bad Honnef. Die Frage "Passt das? Kommen wir da durch?" stellt sich die Freiwillige Feuerwehr Stadt Bad Honnef immer häufiger bei ihren Einsätzen. Mit den wachsenden Anforderungen sind auch die Einsatzfahrzeuge größer geworden. Gleichzeitig überragen viele Pkw die vor Jahrzehnten eingerichteten Parkbuchten im Stadtgebiet.
Wehrleiter Frank Brodeßer hat Bürgermeister Otto Neuhoff auf diese Problematik hingewiesen. Um sich ein Bild von der Lage zu machen, begleitete Neuhoff den stellvertretenden Wehrleiter Thomas Weiß in einem Hilfeleistungslöschfahrzeug 20. Dieses Fahrzeug, mit einem Gesamtgewicht von 18 Tonnen, einer Breite von 2,55 Metern und einer Länge von 8,55 Metern, repräsentiert ein typisches Einsatzfahrzeug. Größere Fahrzeuge wie der Gerätewagen Logistik oder die Drehleiter übertreffen es teilweise deutlich in ihrer Größe.
Sekunden entscheiden über Menschenleben
"An jeder engen Stelle verlieren wir wertvolle Sekunden, die im Einsatz – und das erleben wir immer wieder in der Praxis – ganz konkret über Menschenleben entscheiden können", erklärt Wehrleiter Brodeßer. Die Möglichkeit, Falschparker einfach wegzurammen, weist er entschieden zurück: "Engstellen kommen oft überraschend und die Frage der Angemessenheit und Verhältnismäßigkeit lässt sich nicht binnen einer Sekunde sicher beantworten."
Bürgermeister Neuhoff konnte selbst erleben, wie schwierig es manchmal ist, an geparkten Fahrzeugen vorbeizukommen. "Beide Autos sind eigentlich zu breit für den Parkstreifen. Der eine lässt die Durchfahrt frei, parkt dafür aber auf dem Gehweg. Der andere lässt den Gehweg frei, blockiert damit aber die Durchfahrt", beschreibt er das Dilemma.
Keine zusätzlichen Engstellen
Auch Baustellen und verkehrsberuhigende Baken stellen Herausforderungen dar. Neuhoff betont, dass die Stadt keine zusätzlichen Engstellen schaffen dürfe und dort, wo sie gemeldet werden, Abhilfe schaffen müsse. Möglichkeiten seien das Verkürzen von Parkstreifen oder das Versetzen von Schildern.
Die regelmäßigen Befahrungen der Engstellen im Stadtgebiet sollen intensiviert werden. Seit 2016 setzt die Feuerwehr für enge Gassen bereits auf ein sogenanntes Vorauslöschfahrzeug (VLF). Dieses kompakte Fahrzeug ist speziell für den Erstangriff ausgestattet, doch auch hier gibt es Grenzen, sodass größere Löschfahrzeuge unverzichtbar bleiben. (PM)
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