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Nachricht vom 20.01.2012    

Krankenhaus speichert Röntgenbilder digital

Mit der digitalen Bildarchivierung macht das Evangelische und Johanniter-Krankenhaus Dierdorf/Selters einen wichtigen Schritt zur voll digitalen Patientenakte

Diedorf/Selters. Wenige Wochen vor dem Jahreswechsel verabschiedete sich das Evangelische und Johanniter-Krankenhaus Dierdorf/Selters vollständig von der konventionellen Röntgenbildentwicklung. Von der Aufnahme des Patienten bis zur endgültigen Befunderstellung ist der Arbeitsablauf nun durchgängig digital.

Mit vier Meter Bilddiagonale haben die Ärzte den besten Blick auf die Röntgenaufnahmen.

Mit der Einführung des sogenannten PACS Systems (Digitale Bildarchivierung) ergeben sich laut Auskunft des Krankenhauses für Patienten und Mitarbeiter viele Vorteile und neue Möglichkeiten. Wo früher nach einer radiologischen Untersuchung erst die chemische Entwicklung der Filme und Übergabe an den behandelnden Arzt im Fokus stand, sind die Bilder heute nur noch einen Klick weit entfernt und können bereits wenige Sekunden nach Abschluss der Untersuchung an allen berechtigten PC-Arbeitsplätzen des Krankenhauses betrachtet werden, auch betriebsstättenübergreifend.

Möglich macht dies u. a. eine seit zwei Jahren in Betrieb befindliche Richtfunklösung, welche die Standorte Dierdorf und Selters mit 100-400MBit/s über einer Entfernung von 15 Kilometer hochperformant verbindet.

Bringen Patienten DVDs mit Aufnahmen anderer Institute mit, können diese in wenigen Minuten in ein separates Archiv importiert werden und stehen den Ärzten über den kompletten Behandlungsverlauf zur Verfügung.

Röntgenaufnahmen in alten, verstaubten Archiven suchen und z.B. für die täglichen Besprechungen der Ärzte zusammenstellen, war für die Mitarbeiter der Radiologien bis jetzt immer eine zeitaufwändige Arbeit. Heute erledigt dies eine Software vollständig automatisiert. Alle für eine Besprechung relevanten Aufnahmen, inkl. der zurückliegenden Voraufnahmen, werden nun automatisch zusammengestellt und den Ärzten in speziellen Demoräumen per hochauflösender Beameranlage auf mehr als 4 Meter Bilddiagonale präsentiert.

Nicht nur bei der einfachen Bildbetrachtung ergeben sich viele Vorteile, sondern speziell bei der OP-Planung, Befundung und Nachverarbeitung bietet das PACS eine Vielzahl von Möglichkeiten. Bilder können gezoomt und gedreht werden, Winkel- und Streckenmessungen sind möglich, aber auch der Einsatz von Spezialfiltern zur besseren Darstellung von z.B. Knochen und Lungen.

In der Schnittbilddiagnostik (CT, MRT) ermöglichen spezielle Module des PACS sogar die Berechnung von 3D-Modellen der gewünschten Bilddaten. Die Ärzte der Unfallchirurgie nutzen im PACS eine spezielle Software zur hochpräzisen Vermessung und Planung jeglicher Prothese. Der operierende Arzt kann die erstellte Prothesenplanung und alle relevanten Bilder während seiner Operation auf digitalen Röntgenbildbetrachtern in jedem Operationssaal aufrufen und verwenden.



Durch die zentrale Speicherung aller Bild- und Planungsdaten muss das PACS eine sehr hohe Verfügbarkeit aufweisen. In diesem Bereich wurden durch das Krankenhaus sehr umfangreiche Vorarbeiten zur erfolgreichen Realisierung des Projekts durchgeführt. So wurde neben dem Aufbau der Richtfunkstrecke die komplette Gebäudevernetzung überarbeitet und ein zweiter Serverraum in einem abgetrennten Brandabschnitt errichtet.

Während des Betriebs gibt es zu jeder Zeit eine vollständige Kopie des digitalen Archivsystems. Bei Ausfall eines einzelnen Archivsystems übernimmt der zweite Brandabschnitt den unterbrechungsfreien Betrieb innerhalb weniger Minuten und gewährleistet somit die geforderte Betriebssicherheit. Auf Grund der Vernetzung sind Arbeitsabläufe schneller geworden, denn es entfallen Wege und Zeit für den Transport der Röntgenbilder und das Suchen von Aufnahmen im Archiv.

Positive Auswirkungen hat die Einführung des PACS auch auf die interne Kommunikation der Ärzte. Durch die gleichzeitige Verfügbarkeit der Bilder können Ärzte betriebsstättenübergreifend Röntgen- oder CT-Bilder gleichzeitig aufrufen und per Telefon besprechen. Die beschriebenen Vorteile, aber auch das wachsende Datenvolumen, welches moderne Radiologiegeräte produzieren, waren Entscheidungsgrundlage für die Einführung von PACS im Evangelischen und Johanniter-Krankenhaus Dierdorf/Selters, denn mit Fertigstellung des neuen Notaufnahmebereiches in Selters mit angrenzenden Funktionsbereichen, wie die Radiologie, werden ein modernes MRT und ein neues Mehrzeiler-CT das Gerätespektrum des Krankenhauses erweitern.



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