Werbung

Nachricht vom 10.01.2012    

Energiewende braucht Akzeptanz und Unterstützung der Bevölkerung

Kreisbeigeordneter Hallerbach: Ausstieg aus dem gemeinsamen Netzwerk zum Ausbau der Stromnetze ist falsches Signal

Kreis Neuwied. Die Energiewende in Deutschland kommt gut voran, heißt es in einer Mitteilung aus der Kreisverwaltung. "Die Erneuerbaren Energien überholten im letzten Jahr erstmals bei der Stromerzeugung sowohl die Atomenergie als auch den Strom aus Steinkohle", erklärt Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter und Vorsitzender des Energiebeirates des Landkreises Neuwied. "Aber der Ausbau der Stromnetze ist der schwierigste Punkt bei der von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Energiewende", fährt er fort.

Die elektrische Energieversorgung in Europa und speziell in Deutschland befinde sich in einem epochalen Wandel. Wolle man die hohe Versorgungssicherheit beibehalten, müsse das Übertragungsnetz umfangreich ausgebaut werden. Dies sei nach Auffassung von Experten alleine schon deshalb notwendig, damit eine bedarfsgerechte überregionale Verteilung erfolgen könne.

Die deutsche Netzagentur hält den Bau von über 4.000 Kilometern neuen Stromleitungen für nötig. In Schleswig-Holstein beispielsweise produzieren auf dem Land Windkraftanlagen derzeit rund 3.800 Megawatt (MW) Strom. Bis 2015 ist der Ausbau auf bis zu 9.000 MW geplant. Nimmt man die Offshore-Planungen hinzu, kommt man auf 12.000 MW. Gebraucht werden in dem nördlichen Bundesland aber lediglich rund 2.500 MW. Der Stromüberschuss, so Achim Hallerbach, muss nach Süden abtransportiert werden.

"Der Ausbau der Netze ist eine Mammutaufgabe, die nur unter Beteiligung aller gesellschaftlichen Gruppen möglich ist", betont Hallerbach. Das Bundeswirtschafts- und Umweltministerium planten eine breit angelegte Informations- und Akzeptanzoffensive für den Bau von dringend notwendigen Stromleitungen unter Einbindung unterschiedlicher Interessenvertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Nun, so Hallerbach, versagten die Umweltverbände unter Leitung der Deutschen Umwelthilfe dem Gremium die Zusammenarbeit.

"Dieses Signal der Umweltverbände ist wenig konstruktiv. Wenn Deutschland in der Energiewende und im Klimaschutz Maßstäbe setzen will, müssen die gesellschaftlichen Gruppen, und insbesondere die Umweltverbände, zusammenarbeiten und gemeinsame Lösungen mittragen", fordert Achim Hallerbach.



Der künftige Netzaufbau sei stark von der Verteilung der Kraftwerkskapazitäten abhängig. "Wir als Landkreis werden selbstverständlich zusammen mit unseren Kommunen unseren Beitrag leisten, um möglichst viel regenerative Energie in der Region zu erzeugen und um die Energieeffizienz voranzubringen. Regionale Stromerzeugung hilft die monetären Kosten für die großen Überlandnetze und deren ökologischen Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten", erläutert der Umweltdezernent. "Aber auch der regionale Ausbau wird Veränderungen der Landschaft mit sich bringen. Auch hier vor Ort sind wir auf eine breite Akzeptanz für den Ausbau der regenerativen Energie angewiesen", so Achim Hallerbach.

Dies plane der Landkreis Neuwied im Rahmen des Integrierten Klimaschutzkonzeptes durch Workshops und dialogorientierte Veranstaltungen für und mit den Bürgerinnen und Bürgern. "Die Energiewende kann nicht nur mit Windkraft geleistet werden. Die Lösung liegt in einem vernünftigen und gesellschaftsverträglichen Energiemix von Photovoltaik, Windkraft, Geothermie, Biomasse und Wasserkraft und ich hoffe auf die Einsicht der Umweltverbände und den Wiedereintritt in die Verhandlungen", beschreibt Hallerbach die künftige Versorgungsstruktur.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Einladung Vortrag: Nachhaltige Lebensmittel - Regional und Fair

Neustadt. Trautmann stellt seine Arbeit als Fachpromotor für öko-soziale Beschaffung vor und geht dabei unter anderem auf ...

Waldlehrpfad Oberbieber instand gesetzt - HVO plant Wanderung am 1. Mai

Neuwied-Oberbieber. Die Arbeiten fanden in Koordination mit Nicole Mehlbreuer vom HVO statt. Schweres Gerät und viele Erdarbeiten ...

Kreisfeuerwehrverband Neuwied kam zur Delegiertenversammlung zusammen

Neuwied. Der stellvertretende Vorsitzende Marcel Hof führte durch den Abend. Er musste den Vorsitzenden Walter Eudenbach, ...

Nötigung im Straßenverkehr: Porschefahrer bremst Fordfahrerin in Vettelschoß aus

Vettelschoß. Die betroffene Frau war mit ihrem weißen Ford B-Max auf der Michaelstraße in Vettelschoß unterwegs, als sie ...

Verkehrsunfall in Vettelschoß: Motorradfahrer nach Kollision mit Pkw verletzt

Vettelschoß. Auf dem Ober-Willscheider Weg in Vettelschoß kam es zu einer Kollision zwischen einem Pkw und einem Motorradfahrer. ...

Lohn, Freizeit, Sicherheit, Demokratie: Neuwieder DGB-Empfang zum 1. Mai hatte kämpferisches Motto

Neuwied. Schon vor dem offiziellen Veranstaltungsbeginn trafen am Samstagmittag (27. April) Vertreter und Mitglieder der ...

Weitere Artikel


Selbstständigkeit wird seltener gefördert

Region. Rund um einen Jahreswechsel verändern sich viele gesetzliche Regeln. Betroffen sind davon diesmal unter Umständen ...

Ehrenwerter Vorsatz fürs Jahr 2012: Ehrenamt mit Mehrwert

Die Diakonie sucht aber auch Freiwillige mit handwerklichem Geschick, die bereit sind zeitlich flexibel mal einen Schrank ...

TTC Maischeid gewinnt Saisonauftakt gegen RSV Klein-Winternheim und spielt unentschieden gegen den FSV Mainz 05 II

In den Doppeln punkteten Britscho/Spohr und Foltanowicz/Michael Jäger. Das Dreierdoppel Wagner/Ott musste sich geschlagen ...

Raubach und Hanroth bleiben beim Nein zum Bau eines Kraftwerks für die Papierfabrik Hedwigsthal

Zusammen gekommen war am Dienstag um 20 Uhr im Raubacher Gemeindesaal der Zweckverband „Industrie- und Gewerbegebiet Hedwigsthal-Hüttenstraße“. ...

Selbstständigkeit wird seltener gefördert

Zwar gibt es den so genannten Gründungszuschuss noch immer, doch aus der Muss- ist eine Kann-Vorschrift geworden. Das bedeutet, ...

Bären verpflichten Büermann und kooperieren mit den Haien

Neuwied. Eine Woche vor dem ersten Spiel des EHC Neuwied im Oberliga West Pokal hat sich das Personalkarussell bei den Bären ...

Werbung