Werbung

Pressemitteilung vom 29.05.2024    

Windpark Höhn: Welches Potenzial bieten Windkraftanlagen im Wald für die Energiewende?

Vertreter der Grünen aus Andernach-Pellenz und dem Westerburger und Wallmeroder Land haben sich kürzlich auf einer Exkursion über die Möglichkeiten des Windenergieausbaus in Wäldern informiert. Diese Recherche im Windpark Höhn erfolgt vor dem Hintergrund der dringend notwendigen Diskussionen um Windkraftanlagen im Andernacher Stadtwald.

Wie sieht ein Windrad von innen aus? (Fotos: Wolfram Horn)

Höhn. Bei einem Besuch des Windparks in Höhn hatten 20 Teilnehmer dafür kompetente Ansprechpartner mit Anja Wissenbach von der Energieversorgung Mittelrhein AG, der Höhner Bürgermeisterin Karin Mohr und dem Förster Samuel Weber. Anja Wissenbach stellte die Windkraftanlagen mit großem Engagement für erneuerbare Energie vor. Die fünf Anlagen wurden in zwei Bauabschnitten 2016 und 2018 errichtet, installierte Leistung je 2,5 beziehungsweise 3,2 Megawatt, Nabenhöhe 134 beziehungsweise 139 Meter bei einer Gesamthöhe bis zur Blattspitze von 199 Metern. Die jährliche Produktion mit 35 bis 40 Mio kWh reicht für rund 8.000 Haushalte und spart über 18.000 Tonnen CO2 ein.

Für die Gemeinde Höhn als wesentliche Eigentümerin der Flächen ging Bürgermeisterin Karin Mohr auf die Vertragsgestaltung ein. Entsprechend der gut ausgehandelten Vereinbarungen erhält die Gemeinde für alle fünf Anlagen eine Jahrespacht von rund 250.000 Euro mit einem Zuschlag bei besonders guten Stromerträgen. Darüber hinaus ergeben sich als Vorteil nennenswerte Gewerbesteuereinnahmen, da die Anlagen durch eine neue Gesellschaft mit Sitz in Höhn betrieben werden.

Selbstverständlich werden auch die anliegenden Grundstückseigentümer entsprechend ihrer Zurverfügungstellung von Fläche nach einem ausgehandelten Schlüssel an der Pacht beteiligt. Die Ortsgemeinde investiert ihre Einnahmen vor allem in die Infrastruktur für die Bürger vor Ort.

Weniger Flächenbedarf
Interessant waren auch die Erläuterungen des Försters Samuel Weber. So wird der Flächenbedarf für eine Windkraftanlage inklusive Zuwegung mit einem Hektar (10.000 qm) angegeben. Allerdings war der Bedarf in Höhn geringer, weil die Anlagen in der Nähe vorhandener Wege errichtet werden konnten.



Besonders bei großen Anlagen spielt der Kurvenradius der Wege für den Transport der Teile eine wesentliche Rolle. Zudem konnten für den Höhner Windpark vorhandene Windwurfflächen genutzt werden und es gab nennenswerte Wiederaufforstungen als Ausgleichsmaßnahmen für den Flächenverbrauch.

Auf Nachfrage stellte Weber weiterhin klar, dass im Sinne des Naturschutzes die längeren Waldränder um die Anlagen herum als Ausgleich wirken, da sie durch vielfältigere Lebensräume und Nischen für Vögel und andere Tiere ökologisch wertvoller sind, als reine Waldfläche.

Blick ins Innere
Besonders spannend für die Teilnehmer war der Blick ins Innere von zweien der Windkraftanlagen. Neben Technik und Aufzug vermittelten die senkrecht in die Höhe verlaufenden schwarz ummantelten Spannseile einen Eindruck der enormen Windkräfte, die auf Turm und Rotor einwirken. An der Spitze können die Anlagen ohne Risiko bis zu gut einem Meter schwanken. Stromerzeugung findet bei einer Windgeschwindigkeit von drei bis 25 Metern pro Sekunde statt - darüber hinaus sind die Anlagen abzustellen, die Rotorblätter werden automatisch senkrecht zum Wind gedreht. (PM/red)


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Arbeitsministerin Dörte Schall lobt Kommunikationskonzept des Neuwieder Jobcenters

Ministerin Dörte Schall besuchte das Jobcenter im Landkreis Neuwied, um sich über die Fortschritte in ...

Brand in Koblenzer Bunker - Polizei sucht Zeugen

In den frühen Sonntagmorgenstunden (13. Juli) kam es zu einem Brand in einem Bunker in der Altstadt von ...

Premiere bei Rhein in Flammen: Drohnenshow ergänzt Feuerwerk

Rhein in Flammen zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher nach Koblenz. In diesem Jahr erwartet das Publikum ...

Texanische Handwerker in Koblenz: Ein transatlantischer Austausch

Elf Handwerker aus Austin, Texas, sind zu Gast bei der Handwerkskammer Koblenz. Ihr Besuch ist Teil eines ...

Field Invasion Festival: Ein Rückblick auf rockige Musik und unvergessliche Tage

Vom 10. bis 12. Juli wurde das Gelände des Field Invasion Festivals in Urbach erneut zum Schauplatz für ...

Westerwälder Notarzt stirbt bei Flugzeugunglück in London-Southend

Ein verheerendes Flugzeugunglück auf dem Flughafen London-Southend hat am 13. Juli vier Menschen das ...

Weitere Artikel


Verkehrsunfall in Oberdreis: Motorradfahrer leicht verletzt

Ein Verkehrsunfall ereignete sich am späten Dienstagnachmittag (28. Mai) in Oberdreis, bei dem sich ein ...

Appell von Landrat Achim Hallerbach: "Wahlrecht als demokratisches Instrument nutzen"

Am 9. Juni 2024 finden in Rheinland-Pfalz zeitgleich mit der Europawahl auch Kommunalwahlen statt. Im ...

"Musikalisch, kulinarisch, anregend": Sonntagsmatinee auf dem Willy-Brandt-Platz

Zum Start in den Juni ist in Unkel eine besondere Veranstaltung geplant. Am Sonntag, 2. Juni, sollen ...

Dritte Ausgabe der Horhausener Dart Open: Pfeile flogen für einen guten Zweck

ANZEIGE | Das Kaplan Dasbach Haus in Horhausen war am Pfingstwochenende (18. und 19. Mai) Schauplatz ...

Leserbrief zu 75 Jahren Grundgesetz: "Nie wieder ist jetzt!"

Zum 75. Jahrestag der Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai hat Landrat Achim Hallerbach zum offensiven ...

Ertüchtigung des Deiches bei Engers für 11,5 Millionen Euro abgeschlossen

Nach dreijähriger Bauzeit wurde der Erddeich an die modernsten Anforderungen angepasst. Am Dienstag, ...

Werbung