Werbung

Pressemitteilung vom 22.05.2024    

Bürgerinitiative "Energiewende Neuwied" zieht positives Resümee

Mehr als ein Jahr nach ihrer Gründung zieht die Bürgerinitiative (BI) "ENERGIEWENDE NEUWIED: Natürlich. Gemeinsam. Gestalten." ein positives Resümee. Als Anfang März vergangenen Jahres die ersten kommunalen Pläne zum Ausbau erneuerbarer Energien bekannt wurden, formte sich die BI.

Symbolbild (Foto: Pixabay)

Neuwied. Das Gebiet um Monrepos, so die Kritik damals, sei aus verschiedenen Gründen der geringst geeignete Standort zur Gewinnung von Windenergie. Stattdessen gelte es, die Suche nach geeigneten Potenzialflächen auszuweiten und auch außerhalb des Stadtgebietes Partnerschaften zu gewinnen. Denn die Energiewende sei eine Mammutaufgabe, die die Stadt Neuwied nicht alleine angehen könne. Ziel dieser Ausweitung ist es, möglichst viele Potenzialflächen zu identifizieren, um zwischen den bestgeeigneten auswählen zu können.

Mit Stadtratsbeschluss vom 16. März vergangenen Jahres wurde genau diese Forderung zur Agenda. Am 4. April dieses Jahres stellten Stadt und Stadtwerke im Rahmen einer Bürgerinformation die Ergebnisse ihrer Untersuchungen vor: Im Gebiet der Stadt Neuwied und des nördlich angrenzenden Landkreises sind nun insgesamt 31 potenzielle Standorte für Windenergieanlage (WEA) identifiziert. Problematische Standorte, wie jene im Umfeld von Monrepos sind nun vom Tisch, und in vielen Fällen - so im Heimbacher Wald - liegen die Potenzialflächen weiter von Wohngebieten entfernt, als es die Mindestabstandsregelungen erfordern. Allerdings stehen Windstärkemessungen und weitere natur-, umwelt- und denkmalschutzrechtliche Gutachten noch aus. Und gerade bei Windradstandorten im Wald gibt es seitens der BI erhebliche Bedenken. Es könne also auch angesichts der noch ausstehenden Prüfungen nicht davon ausgegangen werden, dass am Ende 31 WEAs gebaut werden, doch sei absehbar, dass deutlich mehr Windräder entstehen könnten, als noch vor etwas mehr als einem Jahr geplant. Damit sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung einer nachhaltigen Energiepolitik getan, erklärt die BI.

Auch habe das letzte Jahr gerade im privaten Bereich einen beachtlichen Ausbau von Photovoltaik(PV)-Anlagen gebracht. Im kommunalen Bereich sollen großflächige PV-Anlagen beispielsweise auf dem Dach der Volkshochschule und als Überdachung des Deichwellenparkplatzes entstehen. Neben weiteren kommunalen Dachflächen oder Parkplätzen bieten zahlreiche großflächige Industriedächer ein noch ungenutztes PV-Ausbaupotential. Es sei besser, bereits versiegelte Flächen zu nutzen, als das vor einem Jahr noch ins Auge gefasste Engerser Feld, eines der überregional wichtigen Vogelschutzgebiete, das gerade für rastende Wintergäste von immenser Bedeutung ist. Als Alternative hatte die BI das Gebiet zwischen Distelfeld und Engers nördlich der Bahnlinie und südlich der B42 vorgeschlagen.



Mit der bevorstehenden Abwendung vom Gas wird nun auch die Wärmewende in Neuwied angegangen. Die BI hatte in diesem Zusammenhang frühzeitig auch auf den Auf- und Ausbau von Fernwärmenetzen - speziell in Verbindung mit Fluss- oder anderen Großwärmepumpen - hingewiesen und eine Grundlast-Initiative gefordert. Gerade Neuwied habe dabei als Anrainer des Rheins sogar Standortvorteile. Zwar seien die Förderanträge zur kommunalen Wärmeplanung noch in der Bewertungsphase, doch prüfen Stadt und Stadtwerke schon jetzt den möglichen Ausbau städtischer Fernwärmenetze. Dies werde mittelfristig erhebliche Investitionen erfordern, die vielleicht dem Ausbau der Kanalisierung vergleichbar sind, doch schonen gerade derartige Infrastrukturmaßnahmen nachhaltig die Umwelt und das Klima, so die BI. Hier seien künftig insbesondere die Immobilienbesitzer gefragt, denn nur mit einer hohen Anschlussquote machen Fernwärmenetze Sinn. Den Immobilienbesitzern bringe dies einiges an Vorteilen, denn gerade für Bestandsbauten in Ortskernen lassen sich Heizlösungen finden, die in der Regel weit günstiger sind als Maßnahmen im Rahmen energetischer Renovierungen.

Auch wenn die noch "junge" Energiewende in Neuwied bislang kaum sichtbare Zeichen hinterlassen habe, gehe es mehrgleisig in die richtige Richtung, die dem skizzierten Konzeptentwurf für eine nachhaltige Energiewende in Neuwied eng folgt, freut sich die BI. Es sei aber noch ein langer Weg bis zur Klimaneutralität, der sicher auch noch einige strittige Punkte mit sich bringen werde. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Impulsvortrag: "Leben an Rhein und Wied in Zeiten des Klimawandels"

Neuwied-Irlich. Das Fazit am Ende der rund zweistündigen Veranstaltung unter der Überschrift "Leben an Rhein und Wied in ...

Jetzt informieren und kandidieren: Beirats-Wahl für Migration und Integration in Stadt und Kreis Neuwied

Kreis Neuwied. Hintergrund sind die Neuwahlen der Beiräte für Migration und Integration in Stadt und Kreis Neuwied am 10. ...

Erwin Rüddel (CDU): Erfolgreiche Nachhaltigkeitspolitik nur mit starken Kommunen

Berlin/Region. "Kommunen sind die tragenden Säulen unserer Nachhaltigkeitspolitik. Sie sind nicht nur Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft, ...

Rat der Verbandsgemeinde Dierdorf hat sich konstituiert

Dierdorf. Die Ratssitzung verlief feierlich und harmonisch. Zu Beginn hatte der Bürgermeister Manuel Seiler den alten und ...

Stadtrat Dierdorf konstituiert sich - das Gegeneinander geht weiter

Dierdorf. Die konstituierende Sitzung des Stadtrates Dierdorf lief nicht geräuschlos über die Bühne. Es gab im Vorfeld Absprachen, ...

Erwin Rüddel (CDU): Ampel darf Jagdpolitik nicht weiter ideologisieren

Berlin/Neuwied/Altenkirchen. "Jäger spielen eine zentrale Rolle in der Pflege unserer Kulturlandschaften", so Rüddel. "Die ...

Weitere Artikel


Kunstausstellung "Blickwinkel" in Neuwied: Zeichen der Solidarität für Geflüchtete

Neuwied. Dieses deutschlandweite Kunstprojekt setzt sich intensiv mit der weltweiten Flüchtlingskrise auseinander und zielt ...

Informationsveranstaltung zum öffentlichen Personennahverkehr in Neuwied

Neuwied. In seinem Vortrag wird der Verkehrsexperte bedarfsgerechte Möglichkeiten des öffentlichen Personennahverkehrs darstellen ...

VG-Ratssitzung in Linz: Bürgermeister Frank Becker würdigt SPD-Landtagsabgeordnete Renate Pepper

Linz. Das sei nicht nur in ihrer Zeit als Landtagsabgeordnete so gewesen, sondern auch nach ihrem Ausscheiden aus der Landespolitik. ...

50 Jahre Jugendzeltplatz Kirchwies: Jubiläum mit Messe und Platzkonzert

Windhagen. Am Sonntag, 30. Juni, will man ab 14 Uhr im Rahmen einer Veranstaltung auf dem Zeltplatz, der unterhalb des Wohnortes ...

Kunstausstellung im DRK Krankenhaus Neuwied: Wenn Kühe Besucher und Patienten begrüßen

Neuwied. Der Kaufmännische Direktor des DRK Krankenhauses Neuwied, Bernd Löser, stellt einleitend fest, dass sich Kunst und ...

Ortsbürgermeister Martin Lerbs stellt sein Bürgerprogramm für Waldbreitbach vor

Waldbreitbach. Das Bürgerprogramm von Martin Lerbs und seinem Team enthält viele Vorschläge, die durch Mitmach-Aktionen und ...

Werbung