Werbung

Pressemitteilung vom 17.04.2024    

Amnesty International Neuwied kritisiert Asylkompromiss und Menschenrechtslage in Belarus

Die Neuwieder Gruppe der Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat auf einem Infostand umfassende Informationen über den von der Europäischen Gemeinschaft ausgehandelten Asylkompromiss sowie die aktuelle Menschenrechtssituation in Belarus gegeben. Dabei wurde sowohl der Asylkompromiss scharf kritisiert als auch die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in Belarus thematisiert.

Infostand der Amnestygruppe in Neuwied (Foto: Jürgen Grab)

Neuwied. Nach Angaben der Amnesty-Mitglieder Manfred Kirsch und Inge Rockenfeller stellt der Asylkompromiss der Europäischen Gemeinschaft weder einen wirklichen Kompromiss noch eine zufriedenstellende Lösung dar. Sie befürchten, dass Flüchtlinge mit geringen Asylaussichten direkt an den europäischen Außengrenzen in haftähnlichen Zuständen in Asylzentren festgehalten werden könnten. Dabei könnte ihr Asylantrag möglicherweise nicht mit der gebotenen Sorgfalt geprüft werden. Fairness bei Asylverfahren sei unter diesen Bedingungen kaum zu erwarten.

Inge Rockenfeller fügte hinzu, dass durch die Absenkung der Anforderungen für "sichere Drittstaaten" die Einhaltung menschenrechtlicher Standards gefährdet sei. Als Teil eines Bündnisses von mehr als 50 Organisationen, einschließlich Pro Asyl, fordert Amnesty International die Bundesregierung auf, ihre Pläne zur Reform des gemeinsamen europäischen Asylsystems zu überdenken.

System in Belarus scharf kritisiert
Die Gruppe beleuchtete auch die alarmierende Menschenrechtssituation in Belarus. Dort würden Bürger, die von ihren Grundrechten Gebrauch machen, indem sie an friedlichen Versammlungen teilnehmen, ihre Meinung öffentlich äußern oder politisch aktiv sind, regelmäßig inhaftiert. Dies beträfe neben Journalisten, Bloggern und oppositionellen Politikern auch Menschenrechtsaktivisten und friedliche Demonstranten.



Viele der aktuell Inhaftierten wären im Zusammenhang mit den umstrittenen Präsidentschaftswahlen im August 2020 in Belarus und den darauffolgenden Protesten aus politischen Gründen strafrechtlich verfolgt und auf Basis konstruierter Anschuldigungen verurteilt worden. Nach Angaben des Menschenrechtszentrums Viasna gab es Mitte Januar mindestens 1.417 politische Gefangene in Belarus. Insassen, die wegen ihres politischen oder menschenrechtlichen Engagements inhaftiert sind, müssten besonders harte Haftbedingungen ertragen.

"Die Teilnahme an öffentlichen Protestaktionen ist ein Menschenrecht, das in Belarus nicht mehr gilt. Das belarussische Regime hat seine eigene Vorstellung von Menschenrechten. Amnesty International setzt sich ein für faire Gerichtsverfahren und bessere Haftbedingungen sowie die sofortige Entlassung von Menschenrechtsaktivisten wie Ales Bialiatski und Nasta Loika und viele andere Menschen, die in Belarus unschuldig inhaftiert sind, nur weil sie von ihren Menschenrechten Gebrauch machten", erklärte Gruppensprecherin Susanne Kudies. (PM/Red)


Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke  
Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Jobcenter setzt im Kreis Neuwied auf Job-Turbo: "Statt Bürgergeldbezug schneller in Arbeit kommen!"

Neuwied. "Arbeit ist mehr als Geldverdienen, sie ist in besonderem Maße auch soziale Teilhabe. Deshalb setzen wir bei der ...

Zusammenstoß auf der Bahnbrücke in Erpel: 85-Jährige begeht Unfallflucht

Erpel. Auf der Bahnbrücke in der Erpeler-Ley-Straße kam es am Montagmittag zu einem Vorfall, bei dem zwei entgegenkommende ...

Auffahrunfall auf der Asbacher Straße in Linz: 56-jährige Beifahrerin leicht verletzt

Linz am Rhein. Am Montagmorgen kam es zu einem Unfall auf der "Asbacher Straße", bei dem eine 56-jährige Frau leicht verletzt ...

Wie moderne Medizin beim Frühstart ins Leben hilft wurde in Siegen gezeigt

Siegen. Im Haus der Siegerländer Wirtschaft informierten sich niedergelassene und klinische Frauenärzte, Kinderärzte, Hebammen ...

Kantorei der Marktkirche Neuwied ehrte verdiente Mitglieder mit Festakt und musikalischem Gottesdienst

Neuwied. Drei Chormitglieder blickten sogar auf eine sehr hohe und runde Zahl von "Dienstjahren" zurück. Diese hatten sie ...

Busfahrer in Unkel unter anderem wegen Beleidigung eines Radfahrers im Visier der Polizei

Unkel. Ein Verkehrsdelikt am Montagnachmittag (29. April) in Unkel ist der Auslöser für eine Polizeiuntersuchung. Im Zentrum ...

Weitere Artikel


Raus in die Natur: Westerwälder NaturErlebnisse 2024 sind da!

Dierdorf/Region. „Zu zahlreichen informativen und interessanten Veranstaltungen rund um die Themen „Umwelt und Natur“ laden ...

Aktualisiert: Großangelegte Polizeifahndung - Flucht aus forensischer Klinik in Weißenthurm

Andernach. Die Polizei Koblenz bestätigte, dass in der Nacht vom 17. auf den 18. April eine großangelegte Fahndung im Raum ...

Feuerdrama in St. Katharinen: Küchenbrand macht Einfamilienhaus unbewohnbar

Sankt Katharinen. Wie die Polizeidirektion Neuwied/Rhein mitteilt, kam es gegen 16 Uhr zu einem verheerenden Küchenbrand ...

Neuwied auf zwei Rädern: Stadtradeln-Aktion startet im Mai

Neuwied. Vom 5. bis zum 25. Mai dreht sich in der Stadt Neuwied alles ums Fahrradfahren. Unter dem Motto "Stadtradeln" sind ...

Zweite Runde der Rodungsarbeiten: B 256 erneut gesperrt zwischen Eichen und Bruch

Eichen. Die Sperrung der Straße B 256 ist geplant für den Zeitraum vom Samstag, 20. April, bis Sonntag, 21. April. Es handelt ...

CDU Neuwied: Windkraft-Standorte sind ein guter Kompromiss aller Interessen

Neuwied. "Die Energie- und Klimakrise waren und sind ohne Frage ein Treiber. Wir brauchen ein tragfähiges Konzept, das wirtschaftlich, ...

Werbung