Werbung

Pressemitteilung vom 15.04.2024    

Amnesty International Neuwied kritisiert Asylpolitik der EU und Menschenrechtslage in Belarus

Die Neuwieder Gruppe von Amnesty International hat auf ihrer jüngsten Informationsveranstaltung gravierende Mängel im europäischen Asylsystem und die besorgniserregende Menschenrechtssituation in Belarus angesprochen. Die Gruppe befürchtet, dass die aktuellen politischen Entwicklungen sowohl in Europa als auch in Belarus den Schutz und die Wahrung der Menschenrechte stark untergraben könnten.

Amnesty International Neuwied bei der jüngsten Info-Veranstaltung. (Foto: Privat)

Neuwied. Bei ihrem letzten Infostand vor der Europawahl setzte sich die Neuwieder Gruppe von Amnesty International intensiv mit dem Asylkompromiss der Staaten der Europäischen Gemeinschaft auseinander. Nach Meinung von Manfred Kirsch, einem Mitglied der Organisation, stellt dieser Kompromiss weder eine Einigung noch eine geeignete Lösung für die Asylfrage dar. Er äußerte die Befürchtung, dass Flüchtlinge mit geringen Asylaussichten direkt an den Außengrenzen Europas inhaftiert werden könnten.

Darüber hinaus bestehe das Risiko, dass ihre Asylanträge nicht ordnungsgemäß geprüft würden, was faire Asylverfahren nahezu unmöglich mache. Inge Rockenfeller ergänzte, dass die Anforderungen für 'sichere Drittstaaten' so stark gesenkt wurden, dass auch hier die Einhaltung menschenrechtlicher Standards gefährdet sei. Als Teil eines Bündnisses von mehr als 50 Organisationen fordert Amnesty International daher die Bundesregierung auf, ihre Pläne zur Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems zu überdenken.

Prekäre Menschenrechtslage in Belarus
Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war die prekäre Menschenrechtslage in Belarus. Hier werden Bürger, die friedlich protestieren oder ihre Meinung öffentlich äußern, regelmäßig inhaftiert. Diese Praxis betrifft nicht nur Journalisten, Blogger, Oppositionspolitiker und Menschenrechtsaktivisten, sondern auch friedliche Demonstranten.



Viele der aktuell Inhaftierten wurden im Zuge der umstrittenen Präsidentschaftswahlen im August 2020 und den darauffolgenden Protesten aufgrund politischer Motive strafrechtlich verfolgt und wegen erfundener Vorwürfe verurteilt. Nach Angaben des Menschenrechtszentrums Viasna gab es Mitte Januar mindestens 1.417 politische Gefangene in Belarus. "Die Teilnahme an öffentlichen Protestaktionen ist ein Menschenrecht, das in Belarus nicht mehr gilt", erklärte Gruppensprecherin Susanne Kudies. Sie forderte faire Gerichtsverfahren, verbesserte Haftbedingungen und die sofortige Freilassung von Menschenrechtsaktivisten wie Ales Bialiatski und Nasta Loika sowie vieler anderer unschuldig inhaftierter Menschen in Belarus. (PM/red)


Lokales: Neuwied & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Einblick in das Leben palästinensischer Christen: Gesprächsabend in Neuwied

Ein besonderes Ehepaar berichtet in Neuwied über das Leben palästinensischer Christen in Israel. Einblicke ...

Großbrand in Gewerbehalle bei Oberraden – Feuerwehr verhindert Schlimmeres

Ein Brand in einer Gewerbehalle im Industriegebiet Oberraden löste am Dienstagmorgen (29. April) einen ...

"Wie et fröher wor": Sonntagsspaziergang über den Steimel zur Paffrather Eiche

Da steht sie noch, groß und stolz: Über Jahrzehnte hinweg gehörte die Paffrather Eiche zu einem markanten ...

PKW brannte auf der A 3 bei Willroth: Mehrere Freiwillige Feuerwehren im Einsatz

Am Dienstag (29. April) wurden die Freiwilligen Feuerwehren Horhausen und Pleckhausen, gegen 19.10 Uhr, ...

Gemeinsame Pläne für Windkraft: SWN und EVM gründen Projektgesellschaft

In Neuwied haben die Stadtwerke Neuwied (SWN) und die Energieversorgung Mittelrhein (EVM) eine neue Gesellschaft ...

BGW-Fotoausstellung beleuchtet den pädagogischen Alltag in Neuwied

In Neuwied wird der Marktplatz zur Bühne für eine besondere Fotoausstellung. Seit Freitag (25. April) ...

Weitere Artikel


Bonner Polizei setzt auf Phantombild: Fahndung nach mutmaßlichem Sexualstraftäter in Bad Honnef

Ein bislang unbekannter Mann soll am Mittwoch (10. April) in Bad Honnef ein sechsjähriges Mädchen zur ...

Starke Frauen im Rampenlicht: Ehrenveranstaltung in Neuwied der Johanna-Loewenherz-Stiftung

Mehr als 200 Gäste nahmen an der diesjährigen Ehrenveranstaltung der Johanna-Loewenherz-Stiftung in Neuwied ...

BUND-Kreisgruppe Neuwied hat Vorstand und Delegierte

Die Kreisgruppe Neuwied des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) wählte erstmals Vorstand und Delegierte ...

Projekt KuLaDig nimmt Fahrt auf: Kulturerbe der Verbandsgemeinde Bad Hönningen wird digitalisiert

Mit großer Resonanz startete kürzlich das Projekt "Kultur-Landschaft-Digital" (KuLaDig) in der Verbandsgemeinde ...

Für ein besseres Klima in die Pedale treten: Stadtradeln im Kreis Neuwied startet bald

Ab dem 5. Mai wird im Landkreis Neuwied drei Wochen lang in die Pedale getreten. Ob auf dem Weg zur Arbeit, ...

Neuwieder Bündnis plant Kulturfest für Demokratie und Toleranz

Einen Demonstrationszug besonderer Art startet das "Neuwieder Bündnis für Demokratie und Toleranz" am ...

Werbung