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Pressemitteilung vom 15.11.2023    

Was haben die Scharnierschildkröte und der Europäische Feldhamster gemeinsam?

Im vergangenen Jahr haben Mitglieder des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) wie der Zoo Neuwied mehr als 11 Millionen Euro für mindestens 155 Artenschutzprojekte in fast 60 Ländern bereitgestellt. Doch ihre Bemühungen zum Erhalt der Artenvielfalt gehen weit darüber hinaus.

Ein Projekt widmet sich der Rettung der Feuersalamander. (Fotos: Zoo Neuwied/Alexandra Japes)

Neuwied. Moderne Zoos sind lebendige Zentren des Artenschutzes und der Forschung. Sie setzen ihren Fokus auf das Tierwohl, sie sind dabei Orte der Bildung und Freizeit für alle. "Da die Begriffe ‚Zoo‘ und ‚Tierpark‘ nicht rechtlich geschützt sind, gibt es auch einige schwarze Schafe unter den Einrichtungen", gibt Mirko Thiel, Direktor des Zoo Neuwied, zu und erklärt: "Die wissenschaftlich geführten Zoos in Deutschland sind im Verband der Zoologischen Gärten, kurz VdZ, organisiert. Diese VdZ-Zoos wurden im Jahr 2022 von über 42 Millionen Menschen besucht, über eine Million Menschen aus allen Gesellschafts- und Altersschichten nahm darüber hinaus an den Bildungsprogrammen der Zoos teil. Das ist also schon eine einflussreiche gesellschaftliche Größe - und wir VdZ-Zoos sind keine gewinnorientierten Freizeiteinrichtungen, sondern verstehen uns als Zentren der Umweltbildung und des Artenschutzes." Im vergangenen Jahr haben VdZ-Mitglieder mehr als 11 Millionen Euro für mindestens 155 Artenschutzprojekte in fast 60 Ländern bereitgestellt. Doch ihre Bemühungen zum Erhalt der Artenvielfalt gehen weit darüber hinaus.

"Was haben die Scharnierschildkröte und der Europäische Feldhamster gemeinsam? Beide sind Beispiele für bedrohte Tierarten, die durch das Engagement der Zoos erhalten werden", erklärt Volker Homes, VdZ-Geschäftsführer. "Beim Feldhamster ist vielen Menschen noch nicht einmal bewusst, dass er bei uns vom Aussterben bedroht ist. Auch in Deutschland sind wir dabei, heimische Tierarten zu verlieren. Die VdZ-Zoos kämpfen hier und auch in anderen Regionen der Welt gegen das Artensterben an." Zum Beispiel ist der Zoo Neuwied nach eigenen Angaben Teil eines Projektes der Uni Trier, das die einheimischen Feuersalamander vor dem tödlichen Hautpilz Bsal retten soll.



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In 2022 haben Zoos über 550 Wirbeltiere aus 18 Arten in die Natur entlassen, darunter Europäische Wisente, Alpensteinböcke, Europäische Wildkatzen, Ziesel, Bartgeier, Habichtskäuze, Moorenten, Waldrappe sowie Europäische Sumpfschildkröten und Gelbbauchunken. Dabei gehen Zoos auch über die europäischen Grenzen hinaus, um bedrohten Tierarten zu helfen. So sind VdZ-Mitglieder unter anderem in Kambodscha oder Vietnam aktiv, teilweise in Kooperation mit Partnern vor Ort, teilweise mit eigenen Artenschutzzentren. Sie haben erfolgreich bedrohte asiatische Arten wie den Asien-Wollhalsstorch, die Amboina-Scharnierschildkröten oder den Balistar, an dessen Zuchtprogramm sich auch der Zoo Neuwied beteiligt, in deren Lebensraum ausgewildert - alle diese Arten sind bedroht.

Diese Bemühungen verdeutlichen laut Neuwieder Zoo, dass Zoos nicht nur Orte der Freizeit sind, sondern lebendige Zentren des Artenschutzes und der Forschung. Sie würden maßgeblich dazu beitragen, die biologische Vielfalt auf der Welt zu bewahren und das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Natur- und Artenschutzes zu stärken. (PM)



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