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Nachricht vom 05.11.2023    

Medizinischer Cannabis – das sagt die Studienlage

RATGEBER | Seit dem Inkrafttreten der Legalisierung von medizinischem Cannabis im Jahr 2017 ist sowohl die Anzahl der Ärzte, die es verschreiben, als auch die der Patienten, die davon profitieren, kontinuierlich gestiegen. Aktuell nutzen über 200.000 Menschen in Deutschland Cannabis als Medikament, und die Tendenz ist steigend. Diese Entwicklung ist vor allem auf verbesserte Aufklärungsmaßnahmen und eine zunehmende Spezialisierung von Ärzten in diesem Behandlungsfeld zurückzuführen. Ein Blick auf die vorliegenden Studien zeigt, dass medizinisches Cannabis bei verschiedenen Krankheitsbildern positive Effekte erzielen kann.

Foto Quelle: pixabay.com / cytis

Cannabis ist das lateinische Wort für Hanf. Die Pflanze hat eine lange Nutzungsgeschichte beim Menschen: Aus ihren Fasern lassen sich Seile herstellen, aus den Samen wird Öl gewonnen. Vor allem die Inhaltsstoffe Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) sind für die medizinische Wirkung von Hanf verantwortlich. THC hat eine berauschende und entspannende Wirkung und kann auch gegen Übelkeit helfen. CBD hingegen wirkt angstlösend und kann Entzündungen reduzieren.

Israelische Studie aus 2022 zur Wirkung bei Krebserkrankungen
Wer Cannabis Patient werden möchte, um von Beschwerden wie starken Schmerzen befreit zu werden, kommt beim Hausarzt häufig nicht weiter. Im Regelfall ist eine Anfrage über eine spezialisierte Plattform zielführender, da hier Ärzte mit besonderer Expertise erreicht werden können. Und das, obwohl die vorhandenen Studien tendenziell für den Einsatz von medizinischem Cannabis sprechen.

Im Jahr 2022 legten Forscher des Technion Israel Institute of Technology eine Studie vor, aus der hervorgeht, dass die Verwendung von medizinischem Cannabis bei einer Gruppe von Krebspatienten zu einer erheblichen Schmerzlinderung geführt hat. Die umfassende Studie fand zwischen Januar 2019 und September 2021 unter Beteiligung von fünf verschiedenen Instituten statt. An der Studie konnten hebräisch-sprachige Patienten über 18 Jahre teilnehmen, die als Cannabispatienten registriert waren und eine entsprechende Diagnose hatten. Neben der Schmerzreduktion und Symptomlinderung berichteten viele Patienten über eine Verringerung ihres Opioidkonsums. Bemerkenswert ist, dass fast die Hälfte der Patienten nach einer sechsmonatigen Cannabistherapie die Einnahme von Schmerzmitteln vollständig einstellen konnte.

Autismus – britische Forscher zeigen Nutzen von Cannabis auf
Britische Wissenschaftler des Imperial College London haben erste Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen einer Cannabis-basierten Therapie auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität und mögliche Nebenwirkungen bei Patienten mit Autismus-Symptomen veröffentlicht. Die Analyse umfasste die Daten von 74 Autismus-Patienten, die mit in Großbritannien zugelassenen Cannabis-Präparaten behandelt wurden. Patienten, bei denen Autismus nicht die primäre Diagnose war, sondern die wegen anderer Erkrankungen behandelt wurden, wurden von der Untersuchung ausgeschlossen.

In ihrer Zusammenfassung betonen die Autoren die ermutigenden Ergebnisse in Bezug auf Schlaf- und Angststörungen und die damit verbundene Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität. Auch die Reduktion der Begleitmedikation, die in der Langzeitanwendung zum Teil mit schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen verbunden ist, und die gute Verträglichkeit der Therapie werden positiv hervorgehoben.

US-Studie deutet auf Linderung von Arthritis-Symptomen hin
Eine US-Studie untersuchte die Wirkung einer äußerlich angewendeten CBD-Zubereitung auf Patienten mit Daumengrundgelenksarthritis. Anfangs testeten Forscher die Sicherheit der CBD-Sheabutter-Zubereitung an 10 gesunden Teilnehmern. Nachdem keine Nebenwirkungen aufgetreten waren, führten sie eine größere, kontrollierte Doppelblindstudie mit 18 Arthritis-Patienten durch.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Behandlung mit Cannabidiol im Vergleich zur Kontrollgruppe zu Verbesserungen bei den von Patienten berichteten Symptomen führte. Dazu gehörten eine Verringerung der Schmerzen, gemessen an einer visuellen Analogskala, sowie Verbesserungen bei den Einschränkungen des Arms, der Schulter und der Hand, die durch eine numerische Bewertung festgestellt wurden. (prm)


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